Oper Frankfurt
    SPIELPLAN & KARTEN

    Schauspiel Frankfurt
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    eventim


    Bewertung und Kritik zu

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    DRACULA
    nach Bram Stoker
    Regie: Johanna Wehner
    Premiere:27. Oktober 2023 
    Schauspiel Frankfurt 

    Zum Inhalt: Bram Stokers Roman »Dracula« ist montiert aus Briefen, Telegrammen, Zeitungsartikeln und Tagebucheinträgen der handelnden Figuren: Jonathan Harker, ein junger englischer Anwalt, reist nach Transsylvanien, um mit einem alten Grafen Immobiliengeschäfte zu tätigen. Seine Verlobte Mina besucht derweil ihre Freundin Lucy Westenra im beschaulichen englischen Küstenstädtchen Whitby. Jonathan Harker muss bald erkennen, dass er auf Draculas Schloss gefangen ist. Während ihm nur knapp die Flucht gelingt, reist Dracula per Schiff nach England, um fortan dort sein Unwesen zu treiben. Nachdem Lucy ihm zum Opfer gefallen ist, organisieren sich ihre Freunde und beschließen, den Vampir unschädlich zu machen. Angeführt von dem Wissenschaftler Van Helsing verfolgen sie Graf Dracula auf seiner Flucht zurück in die Heimat.

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    LE VIN HERBÉ 
    Frank Martin
    Regie: Tilmann Köhler 
    Premiere: 7. Juli 2023 
    Oper Frankfurt

    Zum Inhalt: Eigenwillig und durchaus mutig war das Vorhaben des Schweizer Komponisten Frank Martin, die Tristan-Sage 60 Jahre nach Richard Wagner in einer grundlegend neuen Form zu vertonen. Ein anderer Tristan entstand, dessen Gattungsbezeichnung als weltliches Oratorium wie ein klar gesetztes kompositorisches »Gegenprogramm« zu Wagners Musikdrama wirkt. Im Gegensatz zum übermächtigen, musikdramatischen Vorbild beschränkte sich der Schweizer Komponist in seiner Partitur auf Solostimmen, ein Vokalensemble, sechs solistische Streicher*innen und Klavier. Auch bei der Wahl der Vorlage unterscheidet sich Martin von Wagner, indem er sich nicht auf Gottfried von Straßburg, sondern auf Le Roman de Tristan et Iseut des französischen Mittelalterforschers Joseph Bédier von 1900 bezieht. Daraus kreierte der Komponist eine objektivierte Erzählweise, in der die Handlung vom Vokalensemble erzählt und kommentiert wird und einzelne Protagonisten, wie Tristan, Iseut oder König Marc, solistisch hervortreten. In 18 Bildern mit einem Prolog und einem Epilog gestaltete Martin die Geschichte von Tristan und Isolde von der Überfahrt nach Cornwall, wo Isolde gegen ihren Willen König Marke heiraten soll, bis zu beider Tod.

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    DIE ERSTEN MENSCHEN 
    Rudi Stephan
    Regie: Tobias Kratzer 
    Premiere: 2. Juli 2023 
    Oper Frankfurt

    Zum Inhalt: Chawa erinnert sich sehnsüchtig daran, wie Adahm sie einst, im Frühling ihrer Liebe, begehrt hatte. Doch Adahm ist müde geworden und vollauf mit dem Ringen um das nackte Dasein beschäftigt. Sein Sohn Kajin verweigert sich diesem Ringen »im Schweiße des Angesichts«; stattdessen gibt er seinem inneren Drang nach und streift durch die Wildnis auf der Suche nach einer Frau. Chabel wiederum sucht das »Heil« in der Anbetung eines gütigen Gottvaters, dem er ein Opfer darbringt. Beide begehren ihre Mutter auf unterschiedliche Weise. Als Kajin Chawa und Chabel nachts in ekstatischer Vereinigung überrascht, erschlägt er den Bruder. In einer Vision sieht er die Zukunft voraus: Ihr Kennzeichen ist »kommendes Blut kommender Menschheit«.

    Rudi Stephan vollendete seine Oper 1914. Die Uraufführung fand jedoch erst 1920 in Frankfurt statt; da war der Komponist schon seit fünf Jahren tot – er war als Soldat an der Front gefallen. Eine eigenwillige Stimme war verstummt, noch ehe sich ganz entfalten konnte, was bereits wenige Werke versprachen. Der Musikkritiker Paul Bekker schrieb: »Hier hat sich eine eigene, neuartige Tonsprache von überraschender klanglicher Ausgiebigkeit herangebildet, deren Absonderlichkeiten auch da, wo sie zunächst befremden, den Stempel des Gemussten, nicht des Ertüftelten tragen.« Ähnlich wie Franz Schreker, dessen Opern zum Teil noch vor dem Weltkrieg ebenfalls in Frankfurt uraufgeführt worden waren, bleibt Rudi Stephan der Tonalität verpflichtet und lotet die Klangfarben eines großdimensionierten Orchesters auf bis dahin ungehörte Weise aus. In immer neuen Aufschwüngen gewinnt seine symphonisch geprägte Musik ungeheure Expressivität und hebt den mit erotischem Überdruck aufgeladenen Text – er fußt auf einem Drama Otto Borngräbers, das 1912 schon kurz nach der Uraufführung verboten wurde – auf eine neue Stufe, die den genuinen Opernkomponisten erkennen lässt. Es gilt, ein beinahe vergessenes, aufregendes Werk zu entdecken.

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    TRAUMNOVELLE 
    nach Arthur Schnitzler
    Regie: Sebastian Hartmann 
    Premiere: 4 . März 2023 
    Schauspiel Frankfurt 

    Zum Inhalt: »Kein Traum ist völlig Traum«, räumt der Wiener Arzt Fridolin seiner Frau Albertine gegenüber ein. Hinter dem Paar liegt einerseits das eheliche Versprechen, sich treu zu sein – und andererseits eineinhalb Tage und Nächte voller realer und surrealer, in jedem Falle aber: rauschhafter Abenteuer. Fridolin hat in einem Schloss an einer Festgesellschaft teilgenommen und wurde auf unangenehme Weise enttarnt. Seine Frau Albertine legt ihre »Tarnung« als treue Ehefrau ab und berichtet ihrem Mann von sexuellen Begierden mit anderen Männern.
    Arthur Schnitzler, selbst promovierter Arzt, ist einer der prominentesten Vertreter der Wiener Moderne. »Traumnovelle« erschien 1926 und schafft es bis heute, anhand einer scheinbar »kleinen Begebenheit« menschliche Triebe und Abgründe auf den Plan zu rufen. Der Text richtet den Blick ins Unbewusste und bricht mit der Verquickung von Traum und Wirklichkeit die persönlichen Sicherheiten auf. »Ich ahne, dass die Wirklichkeit einer Nacht, ja dass nicht einmal die eines ganzen Menschenlebens auch seine innerste Wahrheit bedeutet«, sagt Fridolin. Es bleibt die Verunsicherung, die das Menschliche ausmacht. Sigmund Freud schrieb 1922 an Schnitzler: »So habe ich den Eindruck gewonnen, dass Sie durch Intuition – eigentlich aber infolge feiner Selbstwahrnehmung – alles das wissen, was ich in mühseliger Arbeit an anderen Menschen aufgedeckt habe.«

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    LÄRM. BLINDES SEHEN. BLINDE SEHEN! 
    von Elfriede Jelinek
    Regie: Stefan Bachmann 
    Premiere: 20. Mai 2022 
    Schauspiel Frankfurt 

    Zum Inhalt: Der Berg ruft und alle kommen: das Virus, der junge Fürst der Finsternis, Odysseus, Bill Gates und Circe, die große Zauberin. Bei ihr gibt’s Zaubertrank für jede:n und das Virus inklusive. Vom Après Ski geht’s direkt in den Hades, wo alle mit Blindheit geschlagen sind. – Wie blind kann man sein? Der Text selbst ist eine Odyssee der Wahrheitssuche inmitten einer Welt, in der »der Vorgang des Sehens vom Vorgang des Blindseins abgelöst« wird. In »Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen!« rechnet Jelinek mit kruden Verschwörungsmärchen ab und lotet – in Zeiten von Pandemie und Populismus – die sich selbst bedrohende zivile Vernunft aus. Extra für das Schauspiel Frankfurt hat Elfriede Jelinek zudem einen neuen Text geschrieben: In »Was ich sagen wollte« geht es um den jähen Fall des als Wunderwuzzi gefeierten Ex-Bundeskanzlers Sebastian Kurz, absonderliche politische Pfade und darum, wie die eigene unselige Geschichte immer wiederkehrt: Der alte Gott wird der neue sein.

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    DER DISKRETE CHARME DER BOURGEOISIE 
    nach Luis Buñuel
    Regie: Claudia Bauer 
    Premiere: 12. März 2022 
    Schauspiel Frankfurt 

    Zum Inhalt: Einige lässig elegante und kultiviert gelangweilte Angehörige des Bürgertums laden sich gegenseitig zum Essen ein – und ständig kommen ihnen die merkwürdigsten Vorfälle dazwischen. Sie wahren indes stets die Contenance, sei es angesichts eines Truppenmanövers, der Verhaftung wegen ihrer Drogengeschäfte oder wenn die Gastgeber vor dem Dinner Sex im Gebüsch haben. Allerdings häufen sich in Luis Buñuels Oscar-prämiertem Film von 1972 zusehends die Seltsamkeiten und etwas makabren Zufälle, bis die Dramaturgie zum Traumspiegelkabinett wird und die Realität als Referenzpunkt nicht mehr greifbar ist. In ihren Träumen grinst die Bourgeoisie in vielfacher Gestalt der Tod an, ihre Dekadenz, ihre eigene überfällige Liquidation.

    Regisseurin Claudia Bauer setzt mit dieser Arbeit ihre langjährige Zusammenarbeit mit dem Musiker und Autor PeterLicht fort. Er überführt Buñuels surrealistische Traumordnung in eine heutige urbane Middleclass-Bubble mit hohem Wiedererkennungswert.

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    ACT II & III 
    or The Unexpected Return Of Heaven And Earth
    Choreografie: Emanuel Gat 
    Premiere: 7. Oktober 2021 (Cité Musicale, Metz) 
    Deutschland-Premiere: 28. Okotober 2021 
    Frankfurt LAB 

    Zum Inhalt: Im Januar 2021 fanden sich der Choreograf Emanuel Gat und seine Kompanie in einem Tanzstudio in Metz wieder; eigentlich geplante Gastspiele waren coronabedingt abgesagt. Anstatt in dieser Situation zu verzagen, entwickelte Gat eine verrückte Idee. In nur zehn Tagen verwirklichte er ein neues Stück. Act II & III ist eine choreografische und theatrale Erkundung, die sich parallel zur historischen Aufnahme des zweiten und dritten Akts von Puccinis „Tosca“ aus dem Jahr 1965 entfaltet, dirigiert von Georges Prêtre und von Maria Callas, Carlo Bergonzi und Tito Gobbi interpretiert. Statt das weltbekannte Libretto und seine Figuren zu illustrieren, entsteht eine eigenständige Choreografie, die die vielfältigen musikalischen Schichten der Oper aufdeckt und – getragen vom hervorragenden Tänzer*innen-Ensemble – intim und kraftvoll zugleich existenzielle Themen wie Liebe, Verrat, Eifersucht, Hoffnung, Tod, Krieg und Verfolgung evoziert.

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    LONG THIN PLANET AND ITS MOONS
    Baby of Control (Offenbach)
    Online-Premiere: 8. Juli 2021 
    Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt

    Zum Inhalt: Baby of Control ist eine abgesandte Arbeitsgruppe des langen dünnen Planeten und seiner Monde, offizielle internationale und interstellare Bezeichnung „Long Thin Planet and its Moons“. Wir nutzen die hier heimischen bürokratischen Ressourcen, um den phantasmagorischen Sachverhalt der „Erdenmusik“ zu untersuchen. Wir sind dem Kosmos als übergeordnete Verwaltungsabteilung verpflichtet und sind somit nicht nur leidenschaftliche Antragsteller:innen, sondern auch eng verbunden mit dem intergalaktischen bürokratischen Lifestyle. Erdenmusik erweitert auf sehr nachhaltige Art und Weise den Horizont und alle können Menschen sein. Was sollen wir sagen, wir lieben die Show. Saufen. Basteln. Show. Wir finden eigentlich alles cool, außer Streit. Wir haben auch keinen. Wir können das kaum. Machen wir nie.

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    NSU 2.0 - DER FILM 
    Eine Stückentwicklung von Nuran David Calis
    Online-Premiere: 14. Mai 2021 
    Schauspiel Frankfurt 

    Zum Inhalt: »NSU 2.0«, so lautet die Unterschrift unter bisher über hundert Drohschreiben, die seit August 2018 von anonymen Rechtsextremem an Jurist:innen, Künstler:innen, Politiker:innen, Journalist:innen und andere Personen des öffentlichen Lebens versandt wurden. Viele der Todesdrohungen enthalten Daten, die auf eine enge Verflechtung der Absender mit den Sicherheitsbehörden vor allem in Hessen hinweisen. Doch die Ermittlungen verlaufen schleppend. Bis heute wurden weder Täter gefasst noch Polizeibeamt:innen ermittelt, die für die illegalen Datenabfragen verantwortlich sind. Eine Reform der Sicherheitsprotokolle in den Polizeibehörden erweist sich als weitgehend wirkungslos; die Abfragen gehen weiter.

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    EINE POSTHUMANE GESCHICHTE 
    von Pat To Yan
    Regie: Jessica Glause 
    Online-Premiere: 8. April 2021 
    Schauspiel Frankfurt 

    Zum Inhalt: Franks Lebensunterhalt für ihn und seine Familie ist gesichert: Vom Bildschirm aus bombardiert er via Drohne andere Länder. Doch ein kantonesischer Fluch liegt über der Geburt seines Sohnes Anders: Er kommt ohne Gesäß zur Welt. Ein Cyberpo bringt die erhoffte Rettung. Dieses hochentwickelte künstliche Gesäß hat nur zur Folge, dass Anders‘ IQ in Hochgeschwindigkeit wächst, Anders selbst hingegen im gleichen Tempo altert. Sei‘s drum – sein Po ist intelligenter, effizienter und schneller als sein Hirn. Kommt er, der Cyborg, bereits aus der Zukunft der menschlichen Evolution?

    In »Eine posthumane Geschichte« erforscht der Hongkonger Autor Pat To Yan, was »Menschsein« in unserer Zukunft bedeuten könnte. Die filmische Uraufführung findet im Rahmen der Frankfurter Positionen statt und wird am 08. April auf der Webseite des Schauspiel Frankfurt zu sehen sein.

    PDF-Datei: 29,95 € 23,95 €


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