Bewertung und Kritik zu
VOR SONNENAUFGANG
von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann
Regie: Sascha Hawemann
Premiere: 2. Oktober 2019
Theater Bonn
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Zum Inhalt: VOR SONNENAUFGANG beschreibt den Niedergang der Familie Krause, die durch Kohlefunde auf ihrem Land reich geworden und gesellschaftlich aufgestiegen ist. Nun zerreiben und zerfleischen sich ihre Mitglieder in innerfamiliären Konflikten und Spannungen, sind gezeichnet vom Alkoholismus und anderen Zivilisationskrankheiten. VOR SONNENAUFGANG ist das dramatische Erstlingswerk von Gerhart Hauptmann und gilt zugleich als das erste deutschsprachige Stück, das die Gattungsbezeichnung ‚soziales Drama‘ trägt und dem Naturalismus den Weg auf die deutschsprachigen Bühnen ebnete. Theodor Fontane verstand Hauptmanns Werk als „Erfüllung Ibsens“. Das Stück provozierte damals einen der größten Skandale der deutschen Theatergeschichte und machte den erst 26-jährigen Dramatiker über Nacht berühmt.
Der junge österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer behält in seiner Neubearbeitung des Textes Gerhart Hauptmanns zentrale Motive bei und macht am Beispiel einer Familie die Bruchstellen unserer Gegenwart sichtbar und verweist so exemplarisch auf größere gesellschaftliche Zusammenhänge hinter innerfamiliären Konflikten: Er schildert schonungslos die Beschädigungen des familiären Zusammenlebens, menschliche Entfremdung und die Abgründe hinter der bürgerlichen Fassade, die in scheinbar profanen Alltagsproblemen zutage treten, und legt damit die Erosion des gesamten sozialen und politischen Systems frei.
Inszenierung: Sascha Hawemann
Bühne: Wolf Gutjahr
Kostüme: Ines Burisch
Licht: Sirko Lamprecht
Dramaturgie: Carmen Wolfram
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