Bewertung und Kritik zu
NATHANS KINDER
von Ulrich Hub
Regie: Joerg Bitterich
Online-Premiere: 5. März 2021
Hans Otto Theater Potsdam
Zum Inhalt: Jerusalem wird hart umkämpft: Christen, Juden und Muslime beanspruchen die Stadt für sich. Orientierungslos irrt eines Nachts der junge Kreuzritter Kurt umher, als er plötzlich ein brennendes Haus entdeckt. Mutig stürzt er sich in die Flammen und rettet ein junges Mädchen aus dem Feuer. Aber Recha ist die Tochter des Juden Nathan. Über alle Glaubenskonventionen hinweg entsteht eine zarte Liebe zwischen den beiden, weil es Recha gelingt, Kurt von seinen Vorurteilen abzubringen und sich ihr zu öffnen. Doch ihre Liebe steht in dieser von Gewalt umtosten Stadt unter keinem guten Stern. Der Bischof versucht Kurt dazu zu bewegen, den Sultan zu töten; dieser wiederum möchte den Bischof beseitigen lassen und sucht dafür Nathans finanzielle Unterstützung. Als Kurt erfährt, dass Recha gar nicht Nathans leibliche Tochter ist, sondern das Kind eines Christen, vertraut er sich dem Bischof an – mit fast katastrophalen Folgen.
Ulrich Hub stellt mit Recha und Kurt die junge Generation und ihr Ringen um Verständigung und Frieden in den Mittelpunkt seines Stückes, einer Neubearbeitung von Lessings „Nathan der Weise“. Die auf den ersten Blick witzigen Dialoge stehen im Kontrast zur ernsten Thematik des Stoffes. Diese Ambivalenz von scheinbarer Leichtigkeit bei gleichzeitiger Tiefe zeichnet das preisgekrönte Stück aus.
Regie: Joerg Bitterich
Bühne und Kostüme: Juan León
Musik: Yuka Otsuki
Dramaturgie: Alexandra Engelmann
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