Bewertung und Kritik zu
DER GUTE MENSCH VON SEZUAN
von Bertolt Brecht
Regie: Malte Kreutzfeldt
Premiere: 6. Oktober 2018
Hans Otto Theater Potsdam
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Zum Inhalt: Drei Götter kommen mit dem Auftrag auf die Erde, gute Menschen zu finden – dann könne „die Welt bleiben, wie sie ist“. Doch einfach wird dies nicht. Denn angesichts von Not und Armut, die in der Hauptstadt von Sezuan herrschen, stellt sich die Frage: Wie kann man gut sein?
Der gewitzte Wasserverkäufer Wang versucht, eine Übernachtung für die Götter zu organisieren. Einzig die Prostituierte Shen Te nimmt sie auf und beginnt mit dem großzügigen Obolus ein neues Leben. Doch der erworbene Tabakladen stellt sie auf die Probe: Menschen, die sie zuvor abgelehnt haben, geben sich als Freund*innen aus und appellieren unmoralisch an ihre Moral. Sie rettet den Flieger Yang Sun vor dem Suizid, gibt ihm Hoffnung und Geld, verliebt sich in ihn und wird schließlich hinters Licht geführt. Trotzdem versucht sie weiter, Gutes zu tun, stößt jedoch schnell an ihre existenzielle Grenze. So bleibt ihr nur die schizophrene Spaltung: „Gut zu sein und doch zu leben / Zerriß mich wie ein Blitz in zwei Hälften.“ Die Götter, erschöpft und ausgelaugt nach langer, erfolgloser Reise, sehen in Shen Te weiter „den guten Menschen von Sezuan“. Doch sie verschließen die Augen vor der Härte des irdischen Lebens. Ihr blindes Manifest „Sei gut“ wird zum unerfüllbaren Dogma, das die Menschen mit einem großen Fragezeichen zurücklässt.
Mit Alina Wolff (Shen Te), Moritz von Treuenfels (Der Wasserverkäufer), Wang Guido Lambrecht (Der Flieger Yang Sun), Katja Zinsmeister, (Die Shin) u. a.
Regie & Bühne: Malte Kreutzfeldt
Musikalische Leitung: Martin Klingeberg
Kostüme: Katharina Beth
Dramaturgie: Natalie Driemeyer
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