Bewertung und Kritik zu
IM BERG
nach Franz Fühmann
Regie: Armin Petras
Premiere: 10. September 2022
Staatstheater Cottbus
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Zum Inhalt: Es ist nicht leicht, Franz Fühmann in eine Schublade der DDR- Literatur zu stecken. Seine schriftstellerische Tätigkeit begann er als Verfasser von Kinderbüchern, Essays und Nachdichtungen von Sagen oder Epen. Als Verfechter des Bitterfelder Weges war er Vorstandsmitglied des DDR-Schriftstellerverbandes. Später zog Fühmann sich mehr und mehr von der offiziellen Linie zurück und wagte Mitte der 1970er-Jahre ein Experiment: Für ein großangelegtes Buchprojekt begab er sich in die Bergwerke der Republik. Das Produkt dieser Recherche ist ein kritischer Bericht über das grobe und zarte Leben in der DDR, Spiegel der Sehnsucht eines Intellektuellen nach Wegen aus der Sprachlosigkeit in bleierner Zeit. Bis zuletzt blieb das berührende Werk ein Fragment. Obwohl er die Arbeit daran immer wieder fortsetzte, erschien dieser „Bericht eines Scheiterns“ erst nach Fühmanns Tod.
In diesem Crossover-Projekt mit der Schauspielsparte formt Co-Schauspieldirektor Armin Petras die umfangreiche Textsammlung nun zu einem modernen Musiktheater. Als Komponisten stehen ihm Sebastian Vogel und Thomas Kürstner zur Seite, mit denen er sich gemeinsam hinunter in den Berg begibt: hinab zur Frage nach der verschwundenen Arbeit, nach durchgearbeiteten Landschaften und dem, woran man sich noch halten kann, wenn alle Ressourcen verwertet sind und der Mensch orientierungslos zurückbleibt.
Musikalische Leitung: Johannes Zurl
Regie: Armin Petras
Bühne: Peta Schickart
Kostüme: Annette Riedel
Licht: Norman Plathe-Narr
Video: Rebecca Riedel
Dramaturgie: Franziska Benack und Katharina Duda