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Bewertung und Kritik zu

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THE FAGGOTS AND THEIR FRIENDS BETWEEN REVOLUTIONS
Philip Venables und Ted Huffman
Premiere: 28. Juni 2023 (Manchester International Festival) 
Deutschland-Premiere: 17. August 2024 
Ruhrtriennale Bochum

Zum Inhalt: Das Imperium Ramrod steht vor dem Zusammenbruch – und abseits von seinen patriarchalen Strukturen haben die Faggots und ihre Freunde eine gute Zeit. In freien Kommunen lebend, zelebrieren sie ungestört, wer sie sind. Mit Kunst, mit Musik und ungeniert sexuell. Dabei vergessen sie aber nicht ihre Geschichte, sondern nutzen die Erinnerung, um eine weitere, friedliche Revolution vorzubereiten. 

Basierend auf Larry Mitchells Kultroman aus den späten 70ern schaffen Philip Venables und Ted Huffman ein wildes Musikspektakel, das Grenzen genauso sehr ignoriert, wie es ihre Figuren auf der Bühne tun. Für Musik und Tanz bedienen sie sich am Barock, am Broadway und am Rave. Die Akteur:innen sind Schauspieler:innen, Erzähler:innen und Musiker:innen, alles zugleich und alles abwechselnd. Ein musikalisches Abenteuer, das Gender- und Genrenormen auflöst, um sie durch Individualität und Lebenslust zu ersetzen.    

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I WANT ABSOLUTE BEAUTY
Ivo Van Hove
Premiere: 16. August 2024 
Ruhrtriennale (Jahrhunderthalle, Bochum)

Zum Inhalt: Sandra Hüller singt Songs der legendären Sängerin und Songwriterin PJ Harvey.

Eine Frau. Ihr Weg. Ihre Entscheidungen. Sandra Hüller (Oscar-Nominierung für Anatomie eines Falls) singt und spielt die Hauptrolle und begibt sich dabei auf eine Reise durch extreme emotionale und mentale Landschaften. Sie wird begleitet von dem tanzrevolutionären Künstler:innen-Trio (LA)HORDE, Marine Brutti, Jonathan Debrouwer und Arthur Harel, die auch Madonnas Celebration-Tour mitchoreografiert haben. Wir folgen den Versuchen der Protagonistin, sich selbst zu verwirklichen und soziale Rollen und Erwartungen zu überschreiten. In jeder Begegnung, jeder Beziehung, jeder Stadt erfindet sie sich neu. Mit I Want Absolute Beauty eröffnet Ivo Van Hove die Ruhrtriennale 2024. Diese eindringliche Musiktheaterproduktion mit ausgewählten Songs von Alternative-Rockstar PJ Harvey zeigt, wie man Hindernisse überwindet, daran wächst und schließlich akzeptiert, dass man das Leben nur so nehmen kann, wie es kommt. Und dass es sich wirklich gut anfühlen kann!  

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EXTRA LIFE
von Gisèle Vienne
Premiere: 16: August 2023 
Ruhrtriennale Bochum

Eingeladen zum 61. Berliner Theatertreffen (2024) 

Zum Inhalt: Am Ende einer durchfeierten Nacht erleben zwei Geschwister, deren enges Verhältnis in der Kindheit durch ein Drama jäh zerstört worden war, einen besonderen Moment der Nähe. Nach zwanzig Jahren sind sie fähig den Zusammenbruch des Systems zu verstehen, das dieses traumatische Ereignis ermöglicht hat. Jetzt entwerfen die beiden Erwachsenen mit neuer Empfindungs- und Analysefähigkeit einen möglichen Handlungsspielraum und damit eine Zukunft.

Die Regisseurin und Choreografin Gisèle Vienne setzt mit dieser neuen Arbeit ihre ebenso bewegende wie rigorose Dekonstruktion des Wahrnehmungssystems in seinen gesellschaftlich geprägten narrativen und psychischen Strukturen fort. Hierfür erforscht sie gemeinsamen mit den Spieler:innen und Tänzer:innen Katia Petrowick, Adèle Haenel und Theo Livesey die Archäologie eines Moments der ganz besonderen Empfindung. Sie erfindet eine künstlerische Sprache, die es ermöglicht perzeptive Schichten der Erfahrung der Gegenwart auseinanderzufalten: Vergangenheit, Gegenwart, antizipierte Zukunft, Erinnerung und Wunschvorstellung.

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MACBETH 
von William Shakespeare
Regie: Johan Simons 
Premiere: 12. Mai 2023 
Schauspielhaus Bochum 

Eingeladen zum 61. Berliner Theatertreffen (2024)  

Zum Inhalt: Schottland, vor langer Zeit. Der Krieg ist vorbei. Macbeth und sein Freund Banquo kehren vom Schlachtfeld zurück. Sie haben gewonnen, sind voller Adrenalin, ihre Schwerter feucht noch vom Blut. Von überall hallt der Name Macbeth wider, schwirrt die Luft vor Geschichten, wie leicht ihm das Morden fiel. Macbeth dem Helden, Killer im Dienst vom König und Vaterland, fällt eine große Zukunft anheim. Seltsame Kreaturen sagen ihm das Königtum voraus. Was dafür benötigt wird, sind Handlungen, die im Blut baden. Macbeth soll nur auf den Blutdurst hören, der in ihm wohnt. Von seiner Frau ermutigt, mordet er sich seinen Weg zur absoluten Macht frei: zuerst den König, dann seine besten Freunde, dann ihre Familien inklusive ihrer Kinder. Die Voraussage der Hexen scheint erfüllt, zumindest teilweise. Die Freude der absoluten Macht aber fehlt. Macbeth und seine Lady werden von Schuldgefühlen und Reue verzehrt. Unabwendbar wird auch der zweite Teil der Voraussage sich erfüllen, wie unwahrscheinlich auch dessen Voraussetzungen sind. Von Freund und Feind verlassen, bleibt Macbeth nur eine Befreiung – die von sich selbst.

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DER WÜRGEENGEL 
nach dem gleichnamigen Film von Luis Buñuel
Regie: Johan Simons 
Premiere: 3. März 2023 
Schauspielhaus Bochum 

Zum Inhalt: In Luis Buñuels surrealistischem Filmklassiker verbringt eine illustre Gesellschaft in einer Villa einen gemeinsamen Abend. Seltsam ist jedoch, dass keiner der Gäste nachts den Absprung findet. Aus unerfindlichen Gründen scheint kein Weg nach draußen mehr möglich, obgleich die Türen offen sind. Und so beginnt eine Zeit des Wartens und Verzweifelns, Hunger, Durst und Kälte setzen den scheinbar Eingeschlossenen zu, es kommt zu Zerwürfnissen, Übergriffen und der Suche nach einem Sündenbock … Heutzutage scheinen wir ähnlich ratlos, wie wir dem Würgegriff der immer schneller wechselnden Krisen – oder ist es dieselbe in verschiedener Gestalt? – entkommen können. Regisseur Johan Simons begibt sich mit einer Handvoll Schiffbrüchiger und viel Musik auf die Suche nach der Unterbrechung der ewigen Wiederholung.

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DER BUS NACH DACHAU 
von De Warme Winkel und Ensemble
Regie: Vincent Rietveld und Ward Weemhoff 
Premiere: 5. November 2022 
Schauspielhaus Bochum 

Eingeladen zum 60. Berliner Theatertreffen (2023)  

Zum Inhalt: Ein nie verfilmtes Drehbuch aus den 1990er Jahren ist Startpunkt für einen überraschenden Theaterabend über das Konzentrationslager Dachau. Die Bühne ist ein Filmset im Jahr 1993, in dem ein Regisseur und seine Schauspieler*innen Szenen probieren: Der Film soll die Geschichte einer Busreise erzählen, die ehemalige niederländische KZ-Häftlinge unternehmen, um die Gedenkstätte Dachau zu besuchen. Sie alle waren als Widerstandskämpfer zwischen 1940 und 1945 dort inhaftiert. Auch ihre Flashbacks sollen filmisch eingefangen werden. Doch wie das Lager darstellen? Was darf, was kann man zeigen? Und: Wie kann ein Erinnern an den Krieg und die Shoah im 21. Jahrhundert gelingen? Mit welchen Mitteln, mit welchen Geschichten, mit welchen Formen erreicht ein Theaterabend die junge Generation?

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KINDER DER SONNE 
von Maxim Gorki
Regie: Mateja Koležnik 
Premiere: 7. Oktober 2022 
Schauspielhaus Bochum 

Eingeladen zum 60. Berliner Theatertreffen (2023)  

Zum Inhalt: Und jeden Tag von Neuem muss Tee serviert werden, aufgeräumt, gekocht, irgendetwas repariert. Jeden Tag muss man springen, wenn nach einem gerufen wird. Und immer der Gestank aus dem privaten Labor des Familienoberhaupts, das glaubt, es könne neue organische Materie entwickeln. Mit Geld umgehen können sie auch alle nicht. Das Schlimmste aber: Ständig darf man den Nichtstuern, die sich mit ihren Liebesverwicklungen, ihrer Malerei und naturwissenschaftlichem Dilettantismus die Langeweile vertreiben, dabei zuhören, wie sie dem primitiven Zustand der Masse abhelfen wollen …

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DAS NEUE LEBEN 
frei nach Dante Alighieri, Meat Loaf und Britney Spears
Regie: Christopher Rüping 
Premiere: 10. September 2021 
Schauspielhaus Bochum 

Eingeladen zum 59. Berliner Theatertreffen (2022)  

Zum Inhalt: Und jetzt stellen wir uns vor: Wir sind neun Jahre alt und treffen die Liebe unseres Lebens. Wir treffen sie nicht wirklich, es ist nur ein Blick. Aber wir sind wie geblendet. Mit 18 sehen wir sie wieder: ein Gruß (kein Kuss) von ihr, weit weg. Und eigentlich war es das auch schon. Kein Wort, kein Kontakt. Doch unser ganzes Leben werden wir dieser Liebe widmen.
Dann geht es uns wie Dante Alighieri. Ein Italiener, im Jahr 2021 jährt sich sein Todestag zum 700. Mal, einer der größten Schriftsteller Europas aller Zeiten. Aber das ist jetzt erst einmal zweitrangig. Versetzen wir uns in seine Lage, seine und die seiner Angebeteten. Beatrice! Scheu bleibt er auf Distanz. Denn sobald er sich ihr nähert, verliert er die Fassung und wird ausgelacht. Er täuscht sogar andere Beziehungen an, um seine wahre Liebe zu vertuschen. Das macht es am Ende nur schlimmer. Als die Pest wütet und Beatrice jung verstirbt, hat er nichts erreicht – außer einem Stapel glühender Liebesgedichte und Liebeslieder. Was nützt die Liebe in Gedanken? Viel. Wie in einem Tagebuch bündelt er in Das neue Leben seine Erlebnisse, Träume, auch spirituelle Zahlenmystik und vor allem seine jugendliche Liebeslyrik, die er für das Publikum interpretiert wie Schulgedichte, um sicherzugehen, dass auch ja alle ihn verstehen. Für Dante beginnt ein neues Leben durch innere Erneuerung. Sein Werk steht auch dafür, wie Dichtung durch Liebe inspiriert wird. Am Ende gilt ein Wunsch: Dante will Beatrice wiedersehen. Und hierfür schreibt er, rund 20 Jahre später, sein Jahrtausendwerk: Die Göttliche Komödie. Ein Ritt durch Hölle, Fegefeuer bis ins Paradies – wo er Beatrice wieder trifft. Und erstmals mit ihr spricht. Auf Erden nicht möglich, im fiktiven Himmel schon.

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NOISE. DAS RAUSCHEN DER MENGE 
von Manuela Infante
Premiere: 2. Juli 2021 
Schauspielhaus Bochum 

59. Berliner Theatertreffen - Stückemarkt 2022  

Zum Inhalt: Das englische Wort Noise kann als Geräusch übersetzt werden, aber auch als Lärm, Störung, Rumoren – Rauschen. Noise bezeichnet das, was gewöhnlich klanglich stört. Denn dieses Rauschen ist mehr als Klang. Es ist eine Überlagerung von Schwingungen unterschiedlicher Lautstärke, ein Geräusch, das sich aus vielen Geräuschen zusammensetzt. Das kann auch sein: aus dem Rufen von Parolen und dem Schreien von Menschen, den Schlägen von Kochlöffeln auf Töpfe, von Händen gegen Wände oder aus Tritten gegen Bushaltestellen. Das würden wir schon eher als Rumoren bezeichnen.

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MYSTERIEN 
nach Knut Hamsun
Regie: Johan Simons 
Premiere: TBA 
Schauspielhaus Bochum 

Zum Inhalt: In dem norwegischen Schriftsteller Knut Hamsun finden sich Glanz und Abgrund, Kultur und Barbarei auf extreme Weise vereint: zum einen ist er bestechender Dichter, der in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts umgeben von tiefer Armut und Bigotterie aufwächst und später einer der wesentlichen Protagonisten der literarischen Moderne wird, von Kafka, Miller, Joyce bewundert. Zum anderen ist er bekennender Nationalsozialist, der Goebbels seine Nobelpreismedaille vermacht, zu Hitler auf den Obersalzberg pilgert und ihm 1945 einen berüchtigten Nachruf schreibt, politisch verblendet bis zum Ende seines langen Lebens. Die Lust an der Provokation, Grenzüberschreitung und Maßlosigkeit stecken in seinem Leben wie in seiner Literatur, beide tragen sie scharfe, unauflöslich sich gegenüberstehende Gegensätze in sich, die wir bis heute kennen. 

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