Bewertung und Kritik zu
HALLELUJAH (EIN RESERVAT)
von Christoph Marthaler und Ensemble (Uraufführung)
Regie: Christoph Marthaler
Premiere: 18. Februar 2016
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Der Spree-Freizeitpark im Plänterwald mit Dinosaurier, Riesenrad, Teichen, Brücken und Bootshäuschen wurde 1969 in der DDR gegründet. Nach der Wende übernahm ihn ein privater Investor. Daraufhin kostete die Freizeit 18 DM Eintritt, erinnert sich Lilith Stangenberg, die als Schülerin über die Mauer stieg, um in den Attraktionen zu spielen. Viele Geschichten gibt es über den Spreepark: Als in den Rohren einer neuen Achterbahn viele Kilo Kokain gefunden wurden, habe der neue Besitzer sich nach Südamerika abgesetzt. Sein Sohn kam ins Gefängnis. Der Freizeitpark war bankrott und wurde geschlossen. Das Gelände dämmert seitdem vor sich hin. Die still gelegten Attraktionen sind von Natur überwuchert. Manchmal bewegt sich das Riesenrad, wenn es windig ist. Man kann es hören. Auf ein still gelegtes Vergnügungsgelände richten sich unterschiedliche Wünsche. Drogen wurden dort verkauft, ehemalige Mitarbeiter wohnten in den leer stehenden Attraktionen. Dann wurde der Park abgesperrt, so dass Anna Viebrock den Dinosaurier nicht von dort mitnehmen und in die Volksbühne tragen konnte.
Regie: Christoph Marthaler
Bühne: Anna Viebrock
Kostüme: Anna Viebrock
Licht: Henning Streck
Musikalische Leitung: Clemens Sienknecht
Regie-Mitarbeit: Gerhard Alt
Ton: Klaus Dobbrick
Dramaturgie: Stefanie Carp, Malte Ubenauf
Spieldauer: 2 Stunden 15 Minuten
Meinung der Presse zu „Hallelujah (Ein Reservat)“ - Volksbühne
| Der Tagesspiegel |