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Komische Oper Berlin
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SPIELPLAN & KARTEN

Salome

Bewertung und Kritik zu

SALOME 
Richard Strauss
Regie: Ev­ge­ny Ti­tov 
Premiere: 28. November 2025
Komische Oper im Schillertheater Berlin 

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Zum Inhalt: Schon lange vor Oscar Wilde trat Salome auf – in der Bibel. Schon damals stand geschrieben, wie König Herodes, seine Stieftochter Salome und Johannes der Täufer (Jochanaan) ihre Köpfe verlieren – auf unterschiedliche Weise.

König Herodes hat ein Auge auf seine Stieftochter, auf Salome. Sie ekelt sich vor seinen unziemlichen Blicken und hat ihr Auge auf einen anderen Mann geworfen: auf den gefangenen Propheten Jochanaan, der Salome keines Blickes würdig findet. Der König gebietet Salome, für ihn zu tanzen; er wünscht, sie zu sehen, ganz und gar – ohne Hüllen. Der Tanz der sieben Schleier ist das prekäre Ereignis: Salome bietet sich entblößend den Blicken des Königs und seiner Festgemeinschaft an. Für diesen Tanz will sie einen extremen Lohn von Herodes sehen: »Den Kopf des Jochanaan!« Die Tragödie der Blicke nimmt ihren Lauf – bis zum letzten Augenblick.

Musikalische Leitung: James Gaf­figan
Inszenierung: Ev­ge­ny Ti­tov
Bühnenbild: Ru­fus Did­wis­zus
Kostüme: Es­ther Bia­las
Choreografie: Mar­ti­na Bor­roni
Dramaturgie: Wolfgang Behrens
Licht: Sebastian Alphons

1 Kritik

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Niemals ham wa se so blass jesehn
3 Tage her.
Kritik

''Dort stellt Evgeny Titov eine Kanne kalten Kaffee auf die Bühne, tut aber so, als sei ihm hier etwas ganz Frisches eingefallen. Dabei spitzt er die zigfach verwurstete Idee, die Prinzessin von Judäa als Projektionspüppchen tanzen zu lassen, lediglich drastisch zu, indem er sie kopflos an die Rampe schickt. Eine junge Teenagerin, zum Objekt degradiert, ohne eigene Identität - ein Konzept, das freilich aufgeht, jedoch schnell an szenischem Schwung verliert. Die Krux an der Sache ist, dass die Urenkelin von Maurice Chevalier einem wesentlichen Teil ihrer gestalterischen Mittel beraubt wird. Und so hören wir einen gewiss adäquaten Sopran, gelegentlich etwas fahl in oberer und mittlerer Lage, sensationell in der Tiefe, dem Bühnentier Nicole Chevalier aber wurden gehörig die Krallen gestutzt. In der Schlussszene heißt es: „Hättest du mich angesehn, du hättest mich geliebt“. Wie wahr, wie wahr.

Oben, also, wie schon erwähnt, kalter Kaffee, unten der doppelte Expressivo Macchiato, der ordentlich knallt, aber die Stimmen zudeckt. Etwa die von Augustín Gómez, der seine Narraboth-Töne herauskrähen muss, um sich Gehör zu verschaffen. Die Judenszene geht im Strauss’schen Gedröhne komplett unter. Wer auf klanglich brachiales Karacho steht, wird mit dem Dirigat von James Gaffigan zufrieden sein. Diejenigen, die es detaillierter mögen, deliziöser, reflektierter, raffinierter, eher weniger.

Günter Papendell, baritonal sowieso eher schlank, sucht als glatzköpfiger Jochanaan den richtigen Rollenzugriff sowie sein schwarzes Haarteil, das er auf den Fotos im Programmheft noch trägt, kann aber beides ums Verrecken nicht finden. Die arme Karolina Gumos muss als überfütterter Goldfisch auf dem Trockenen herumzappeln - und singt dennoch eine solide Herodias ohne Keiftöne. Wirklich happy werden wir jedoch nur mit dem pointiert phrasierenden Herodes von Matthias Wohlbrecht (der ganz stilecht mit bestrapst-dekadenter Sodom-und-Gomorra-Entourage aufschlägt) und dem frischfarbigen Pagen von Susan Zarrabi.

Zum Finale Trashioso rollt kein Kopf, das wäre viel zu abgegriffen: Es muss schon ein ganzer Gummitorso mitsamt Innereien sein. Schlussendlich landet der ausgeweidete Jochanaan auf einer angeknipsten Kugellampe: Der Mann im Mond ist tot. Nun ja.'' schreibt Heiko Schon am 17. Dezember 2025 auf KULTURA-EXTRA

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