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Die Gehaltserhöhung

Bewertung und Kritik zu

DIE GEHALTSERHÖHUNG
von Georges Perec
Regie: Anita Vulesica 
Premiere: 25. Mai 2023 
Deutsches Theater Berlin

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Zum Inhalt: In Georges Perecs Stück nimmt sich ein namenloser Angestellter vor, einen besseren Lohn zu verhandeln. Doch trotz anfänglicher Entschlossenheit arbeitet er sich äußerst umständlich zu seinem Ziel vor: In unzähligen Variationen wird der Weg zum Büro des Chefs durchgespielt, werden wie in einer komplexen mathematischen Aufgabe alle Eventualitäten abgewogen, die entlang der Firmenflure das Vorhaben durchkreuzen könnten. Ist der Abteilungsleiter überhaupt in seinem Büro? Hat er Zeit? Ja? Nein? Was dann? Ist die Stimmung günstig? Hat er familiäre Sorgen? Nimmt die Sekretärin das Anliegen entgegen?

In einem schier unendlichen Anlaufversuch werden in Die Gehaltserhöhung auf aberwitzige Weise alle erdenklichen Hürden durchexerziert, die in einem starren Personal- und Hierarchiegefüge den Zugang zu einer angemessene Entlohnung verhindern: von der eigenen Angst vor der Laune des Chefs bis hin zu unüberwindlich scheinenden Verwaltungsproblemen. Und so schiebt der Angestellte sein Vorhaben lieber immer wieder auf, bis ein besserer Tag, eine glücklichere Gelegenheit kommt, um seine Bitte zu platzieren.

REGIE Anita Vulesica  BÜHNE Henrike Engel  KOSTÜME Janina Brinkmann  CHOREOGRAFIE Mirjam Klebel  MUSIK Ingo Günther  LICHT Kristina Jedelsky  DRAMATURGIE Lilly Busch

3.0 von 5 Sterne
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Präzises Timing im Sisyphos-Parcous
5 Monate her.
Kritik

In 100 Minuten wird der Antrag auf Gehaltserhöhung zum Sisyphos-Parcours durch ein kafkaeskes Labyrinth. Kaum kommt das Angestellten-Sextett einen Trippelschritt voran, geht es doch wieder zurück auf los. Die Mühe beginnt von vorn. Zahlreiche Hürden sind zu nehmen, zunächst muss man überhaupt mal am Vorzimmer-Drachen Frau Yolande (Ingo Günther mit hochtoupierter Frisur und aus Herbert Fritschs Zeiten bewährten Live-Musik-Beats) vorbei, dann trifft man auf die vielbeschäftigte Führungskraft der mittleren Ebene, die den Angestellten abwimmelt, auf morgen vertröstet oder im besten Fall mit ein paar schönen Phrasen abspeist. An diesen Mechanismen hat sich trotz des Hypes um neue Management-Methoden und flachere Hierarchien auch 50 Jahre nach der Uraufführung dieses selten gespielten Stücks wenig geändert.

Dieses stark rhytmisierte Sprachspiel lebt von der Präzision, mit der das Ensemble agiert und Mirjam Klebels Choreographien einstudierte. Bei Anita Vulesica und ihrem Team funktioniert die Groteske um die Gehaltserhöhung wie ein Uhrwerk. Ein schöner Spaß zum Saison-Ausklang, der inhaltlich aber überraschungsarm bleibt: das Bauprinzip von Stückvorlage und Inszenierung ist von Beginn an klar, wird hier souverän umgesetzt.

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