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    Deutsches Theater Berlin
    www.deutschestheater.de
    Schumannstraße 13a - 10117 Berlin
    Telefon: 030 284410
    SPIELPLAN & KARTEN

    P*RN

    Bewertung und Kritik zu

    P*RN
    von Sofie Boiten, Lorenz Nolting
    Premiere: 20. Januar 2024 
    Deutsches Theater Berlin

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    Zum Inhalt: Im Grunde könnte es so einfach sein: Menschen unter 18 Jahren kennen keine Pornografie. Schließlich ist sie Minderjährigen verboten und jede Internetseite mit pornografischem Inhalt ist versperrt von einem Banner, hinter das nur kommt, wer seine Volljährigkeit bestätigt. Wie kann es also sein, dass fünfzehnjährige Jungs in Freibädern damit angeben, wie gut sie sich mit Pornos auskennen? Weil ein Banner zur Selbstauskunft über das eigene Alter natürlich keine unüberwindbare Hürde ist – und weil Pornografie online in einem nie zuvor dagewesenen Maße verfügbar ist. Allein das Anschauen aller Filme, die nur im Jahr 2019 auf die größte Porno-Plattform hochgeladen wurden, würde 169 Jahre dauern. Doch das Internet zu verteufeln und auf eine analoge Revolution zurück zu streng kontrollierten Videotheken zu hoffen, scheint ausweglos. Und pädagogisch nicht sinnvoll – steckt doch in der Pornografie auch ein aufklärerisches und emanzipatorisches Potenzial, wenn sie zum Anlass führt, zu reflektieren, worum es eigentlich geht: um die Entstehung von Lust, die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Sehnsucht nach Zärtlichkeit.

    Zusammen mit sechs Jugendlichen entwickeln Sofie Boiten und Lorenz Nolting ein Stück über Pornografie, eine Sprache über die Sprachlosigkeit und einen Umgang mit all den Tabus, die lange vor der Altersabfrage auf einer Internetplattform beginnen. Das DT hat ein Schutzkonzept für die Teilnehmenden erarbeitet, in der Inszenierung wird auf die Darstellung pornografischer Inhalte verzichtet.

    REGIE Sofie Boiten , Lorenz Nolting  AUSSTATTUNG Bettina Kirmair  VIDEO Noor Boiten  DRAMATURGIE Johann Otten  THEATERPÄDAGOGIK Timo Staaks

    3.0 von 5 Sterne
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    Interessante Stückentwicklung mit Ironie und Brüchen
    7 days ago
    Kritik

    Seufzend verdreht Jonathan Walker die Augen und hat sichtlich keinen Bock. Er lehnt am Rand, während der Rest des Casts vom DT Jung in schrillen Kostümen und Cringe-Pseudonymen den kruden Plot eines Stücks zum Thema Porno ankündigt. Schnell gibt es den ersten von zahlreichen Brüchen dieses Abends, den das niederländisch-deutsche Regie-Duo Sofie Boiten/Lorenz Nolting mit 16jährigen Laien-Spieler*innen entwickelten, die einem DT Jung-Aufruf vom vergangenen Herbst folgten.

    Alle stellen sich der Reihe nach mit ihren echten Namen und Pronomen vor und erklären das tatsächliche Konzept des 75minütigen Abends. Während der Proben haben sie sich über Pornos, ihr Verhältnis dazu und ihre Erfahrungen ausgetauscht und autofiktionale Figuren entwickelt, die bestimmte Perspektiven verkörpern.

    Jonathan hat den entspanntesten Umgang mit dem Thema, Lukas spielt den Überforderten, der in dem Überangebot nach einer eigenen Phantasie sucht, Julie wünscht sich Pornos aus feministischer Perspektive und Leonie lehnt es kategorisch ab, sich überhaupt ein einschlägiges Video anzusehen.

    Die Zuschauer*innen in der Box des Deutschen Theaters Berlin wird immer wieder einbezogen, direkt angesprochen oder zu Abstimmungen aufgefordert. Ein Running gag des Abends ist, dass sich das Ensemble streitet, ob es sich um das perverseste Publikum der Stadt handle, weil es sich für diese Inszenierung entschieden habe, oder um ein doch eher verklemmtes Publikum.

    Dramaturgisch glänzt der Abend durch das raffinierte Spiel mit überraschenden, ironischen Brüchen und häufigen Perspektivwechseln. Spielerisch schlagen sich die 16jährigen bei ihrem ersten Auftritt auf der DT-Bühne beachtlich.

    „P*rn“ hatte als Produktion der Sparte DT Jung am 20. Januar 2024 in der Box des Deutschen Theaters Berlin und bekam zurecht gute Kritiken. In einer ersten Spielzeit der neuen Intendantin Iris Laufenberg, in denen sich Lichtblicke und Schatten abwechselten, fällt diese Produktion in die erste Kategorie.

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