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Penthesilea: Ein Requiem

Bewertung und Kritik zu

PENTHESILEA: EIN REQUIEM
von Nino Haratischwili
Premiere: 23. Februar 2024 
Deutsches Theater Berlin

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Zum Inhalt: Die Griechen vor den Mauern Trojas: der Kampf der Systeme ist zum Stellungskrieg geworden, als das Volk der Amazonen vor dem Heerlager erscheint. Die Amazonen sind stolze Kämpferinnen – an ihrer Spitze: die Königin Penthesilea auf der Suche nach dem einst glänzenden Helden Achill. Sie, die das nicht darf, liebt ihn. Und er, der das nicht sagen kann, liebt sie. Beide sind des Mordens müde. Aber der Krieg ist größer als jede Heldin und jeder Held. Und so entspinnt sich ein unerbittliches Spiel aus Liebe und Tod, während die Schlachtfelder ringsum zum Leben erwachen.

Die in Georgien geborene Schriftstellerin und Regisseurin Nino Haratischwili ist eine der wichtigsten literarischen Stimmen in Deutschland. Ihre Romane Das achte Leben (Für Brilka) (2014), Die Katze und der General (2018) und Das mangelnde Licht (2022) wurden vielfach ausgezeichnet und erzählen von einem Land am Rande Europas, von einem übermächtigen Russland und vom permanenten Kriegszustand. Mit Penthesilea. Ein Requiem legt Nino Haratischwili eine Neudeutung des antiken Mythos vor und untersucht mit kriminalistischer Präzision das Aufeinandertreffen zweier Welten. Gemeinsam mit Schauspielerinnen aus Georgien und dem DT-Ensemble bringt sie den Liebesmord in Zeiten des Krieges in einer zweisprachigen Inszenierung auf die Bühne.

REGIE Nino Haratischwili  BÜHNE Julia B. Nowikowa  KOSTÜME Gunna Meyer  CHOREOGRAFIE Wara Cajías Ponce  VIDEO Zaza Rusadze  LICHT Kristina Jedelsky  DRAMATURGIE Bernd Isele

3.0 von 5 Sterne
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Konzeptkunst-Korsett mit Almut Zilcher im Zentrum
7 Monate her.
Kritik

Sie ist die Königin und das Zentrum des Abends: Almut Zilcher! Als Penthesilea blickt sie auf ihren Liebesrausch und ihren tödlichen Machtkampf zurück. Für ihre Auftritte lohnt sich dieser zweistündige Kammerspiel-Abend. In der langen ersten Szene kauert sie mit gewaltigem Rock allein auf der Bühne und schildert in hohem, getragenem Ton ihr Schicksal.

Auch während des restlichen Abends bleibt Zilcher präsent und ergreift immer wieder das Wort. Doch der Rest fällt deutlich ab. Die aus Georgien stammende, in Deutschland lebende Autorin Nino Haratischwili, die mit mehreren dicken, von Jette Steckel am Thalia Theater adaptierten Romanen bekannt wurde, möchte das Liebesduell von Achill (Manuel Harder aus dem DT-Ensemble) und Eka Nizharadze (aus Tbilissi) als Duell in Fremdsprachen erzählen. Er schreit sie auf Deutsch an, sie giftet auf Georgisch zurück, während links und rechts Nestan Bagration-Davitashvili und Andreas Reihse für dräuende Live-Musik-Untermalung sorgen, Marco Scherles Lichtdesign stets sehr düster bleibt und das Publikum beschäftigt ist, die Übertitel mitzulesen. Dieses enge Konzeptkunst-Korsett hat einen entscheidenden Makel: bis auf Almut Zilcher, die als altersweise Penthesilea zurückblicken und mit einigen ironischen Anmerkungen Distanz zum Geschehen durchschimmern lassen darf, sind die anderen Figuren vor allem Thesenträger.

Die Liebesszenen von Achill und Penthesila sind arg kitschig geraten, in den Kampfszenen, die Regisseurin/Autorin Haratischwili mit Wara Cajías Ponce choreographierte, baumeln die beiden an Seilen und triefen vor Kunstblut. Zum Glück gibt es noch Almut Zilcher, die über diese schwächeren Passagen hinweghilft.

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