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Don Quijote

Bewertung und Kritik zu

DON QUIJOTE
von Jakob Nolte nach Miguel de Cervantes
Regie: Jan Bosse 
Premiere: 20. Juli 2019 (Bregenz) 
Berlin-Premiere: 12. Oktober 2019 
Deutsches Theater Berlin 

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Zum Inhalt: Nach der Lektüre unzähliger Ritterromane ernennt sich ein verarmter Junker selbst zu Don Quijote von La Mancha und überträgt sich die ehrenvolle Aufgabe, seine Mitmenschen gegen das Böse zu verteidigen und ein neues goldenes Zeitalter aufleben zu lassen. Er findet im nur scheinbar naiven Sancho Panza einen treuen Knappen und begibt sich mit ihm auf die Reise, um ein einfaches Bauernmädchen alias Dulcinea von Toboso zu beeindrucken. Ihre Heldentaten enden meist in brutalen Niederlagen, weshalb Don Quijote alsbald den Beinamen Der Ritter von der traurigen Gestalt erhält. Und auch mit Sancho Panzas Traum, der sich als zukünftiger Herrscher eines Eilands sieht, will es nicht so recht was werden. Doch ihre Vorstellungskraft bleibt unbesiegt: Sie scheitern, stehen wieder auf und kämpfen weiter gegen Windmühlen.

Mit Ulrich Matthes, Wolfram Koch

Regie: Jan Bosse
Bühne: Stéphane Laimé
Kostüme: Kathrin Plath
Musik: Arno Kraehahn
Licht: Robert Grauel
Dramaturgie: David Heiligers 

TRAILER

 
Meinung der Presse zu „Don Quijote“ - Deutsches Theater


rbb
★★★☆☆

Die Welt
★☆☆☆☆


Zitty
★★★☆☆

tip
★☆☆☆☆

2.3 von 5 Sterne
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    0
  • 4 Stern(e)
    0
  • 3 Stern(e)
    4
  • 2 Stern(e)
    1
  • 1 Stern(e)
    2
Es fehlt an szenischer Schärfe
5 Jahre her.
Kritik
''Auf der Bühne: viel Nebel, Dunkelheit, Leere. Nur ein großer Container, der mal als Schänke fungiert, mal als Höhle. Jan Bosse will nichts illustrieren, auch nichts vordergründig aktualisieren, alles soll in der Vorstellung des Zuschauers passieren. Er will auf die Kraft seiner Schauspieler setzen. Das leuchtet ein – doch es fehlt diesem Abend schlicht die Power, die szenische Schärfe, das Zauberspiel der Imagination. Beim Kampf gegen die berühmten Windmühlen fuchtelt Matthes mit einer meterlangen Lanze über den Köpfen der Zuschauer herum, die Schemen eines Windrads werden kurz projiziert – das war’s. Keine zwei Minuten dauert das kleine Intermezzo und zeigt nichts vom Furor, mit dem hier eigentlich gegen die Realität angerannt wird. Ein Regisseur soll nicht bebildern – doch es braucht bei so wenig Sinnlichkeit zumindest Schauspieler, die mit einer Spielwut am Werk sind, dass im Kopf Welten entstehen. Das gelingt den beiden fast routiniert wirkenden Spielern zu selten. Das große Gedankengebäude zwischen Schwerkraft der Realität und Fliehkraft der Fantasie bekommt keine Dringlichkeit. Wofür kämpft dieser Don Quijote, wofür steht er – wenn nicht nur für seine private, traurige Fantasiewelt? Ein matter, dröger zu gediegener Abend.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur
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Matthes & Koch
5 Jahre her.
Kritik

''Die Bild- und Nebelmaschine, mit der Wolfram Koch alles immer wieder sanft umwölkt, läuft auf Hochtouren. Ja, hier wird viel Qualm gemacht und auch erzählt. Wobei Matthes den idealistischen Schwafler gibt und Koch als Stichwortgeber mal widerspricht, dann wieder aufmunternd beisteht. Dabei stehen den beiden Recken auf fast leerer Spielwiese (Bühne: 

Stéphane Laimé

) nur ein großer Holzcontainer und statt Pferd Rosinante ein Supermarkt-Einkaufswagen zur Fortbewegung zur Verfügung. Kostümbildnerin 

Kathrin Plath

 hat Ulrich Matthes mit einem weißes Nachthemd über dem ein Hauch von Kettenhemd hängt und einer grauen Jogginghose ausgestattet. Auf dem Kopf trägt er einen mit Blumen bekränzten schäbigen Helm aus Alupapier. Auch Wolfram Kochs Kostüm zielt mit hautengen Jeansleggins und buntem Hemd, das später zum spanischen Flamenco-Kleid der Dulcinea von Toboso wird, ins Lächerliche. Dazu trägt er einen ständig verrutschenden Fatsuit.

Die beiden geben sich redlich Mühe, dem Text mit Wort und Spiel Leben einzuhauchen. Da schwenkt Matthes eine riesige Teleskopstange als Lanze gefährlich über den Köpfen des Publikums und zieht später auch Koch mit einem Seil durch die Sitzreihen. Ein herrlich jaulendes Ständchen gibt Don Quijote ohne Hosen von Sancho Panza am sich verselbständigen Dudelsack begleitet. Zwei tragikomische Clowns, die nicht voneinander lassen können, selbst als Don Quijote in den vom hilfreichen Knappen zugeführten Bäuerinnen seine Angebetete Dulcinea nicht erkennen will und das versprochene Eiland für Sancho Panza bei aller 

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„Aventüre“

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 nicht herausspringt. Auch wenn diese 

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„Ritterei“

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 nichts als Lüge und Hirngespinst ist, wie Don Quijote am Ende selbst zugibt, lässt man sich hier doch gern mal für 2,5 Stunden von den beiden bestens aufgelegten Schauspielern bezaubern. Für eine tiefergreifende Gegenwartsanalyse reicht die etwas weitschweifige Text-Vorlage allerdings nicht.'' schreibt 

Stefan Bock am 13. Oktober 2019 auf KULTURA-EXTRA

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Zäher Abend mit Beckett-haftem Duo
5 Jahre her.
Kritik
Gespielt wird zwar nicht Beckett, sondern eine Stückfassung des Roman-Wälzers „Don Quijote“, eines der berühmten Bücher der Weltliteratur, dessen Hauptfiguren fast jeder kennt, das aber fast niemand gelesen hat. Becketthaft sind jedoch die beiden traurigen Gestalten, die über die fast leere Bühne von Stéphane Laimé trippeln. Bewusst lächerlich ausstaffiert treten die beiden Großschauspieler auf: Ulrich Matthes mit Kettenhemd über dem Nachthemd, Zottelbart und Aluhut mit Blumenkranz, sein Knappe Sancho Panza mit Fatsuit und fettigen Haarsträhnen. Passend dazu schiebt Sancho Panza seinen Herrn in einer Szene mit dem Einkaufswagen aus dem Supermarkt durch die Gegend. Zu selten lassen die beiden Schauspiel-Stars ihr Können aufblitzen: hier ein wirr-entrückter Blick von Matthes beim Kampf gegen die Windmühlen, dort ein kleiner, aus dem Ärmel geschüttelter, bauernschlauer Punchline-Kommentar von Koch. Der Abend krankt jedoch daran, dass sich die Szenen zu redundant gleichen und zu schleppend erzählt werden. Schon nach der Premiere diese Koproduktion bei den Bregenzer Festspielen im Juli war das Presse-Echo sehr verhalten. Auch in Berlin kann der Abend nicht recht überzeugen. Weiterlesen
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