Bewertung und Kritik zu
UNTERWERFUNG
nach dem Roman von Michel Houellebecq
Regie: Stephan Kimmig
Premiere: 22. April 2016
Deutsches Theater Berlin
Es ist das Jahr 2022. Frankreich steht vor einer elementaren Umwälzung. Bei den Wahlen hat sich Mohammed Ben Abbes durchgesetzt und wird der erste muslimische Präsident in einem europäischen Land – ein Paradigmenwechsel mit weitreichenden innenpolitischen wie außenpolitischen Folgen. Mittendrin: François, Literaturwissenschaftler, Mitte Vierzig, depressiv vereinsamter Single und Trinker. Ein verlorener Intellektueller und am Individualismus Krankender in einer Gesellschaft des Wettbewerbs, die kurz vor einem Bürgerkrieg zwischen Rechtsextremen der Identitären Bewegung und gewaltbereiten Salafisten steht. Der erstarkteFront National und die aufstrebende Bruderschaft der Muslime, die Entsprechungen dieser Strömungen auf Parteienebene, haben die erstarrte politische Landschaft aufgewirbelt und den Wahlkampf bestimmt. Nun haben also die Muslime gewonnen, und zwar auf friedlichem, legalem und demokratischem Wege. Und Frankreich hat mit Ben Abbes endlich wieder einen smarten, charismatischen und strahlenden Präsidenten, der seine versprochenen Reformen unmittelbar und tatkräftig umsetzt. Was aber heißt das, wenn der Islam an die Macht kommt? Für Frankreich, für Europa, für François?
Regie: Stephan Kimmig
Bühne: Katja Haß
Kostüme: Sigi Colpe
Musik: Michael Verhovec
Video: Julian Krubasik
Licht: Robert Grauel
Dramaturgie: David Heiligers
Dauer: 2 Stunden, keine Pause
Meinung der Presse zu „Unterwerfung“ - Deutsches Theater Berlin
| Der Tagesspiegel |