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Nathan der Weise

Bewertung und Kritik zu

NATHAN DER WEISE 
von Gotthold Ephraim Lessing
Regie: Stefan Bachmann 
Premiere: 10. September 2021 
Schauspiel Köln 

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Zum Inhalt: Lessings Aufklärungsdrama eröffnet mit einem dystopischen Szenario: Als der jüdische Kaufmann Nathan von einer Reise zurückkehrt, liegt sein Haus nach einem Feuer in Asche. Seine Tochter Recha konnte den Flammen dank der Hilfe eines christlichen Tempelherrn entkommen. Die politische Situation im 12. Jahrhundert in Jerusalem ist angespannt, der im Zuge des Dritten Kreuzzugs ausgehandelte Waffenstillstand droht zu kippen. Vertreter*innen des Christentums, Judentums und des Islam stehen sich gegenüber, scheinen unvereinbar in der Frage nach der »wahren Religion«. Nathan versucht, mit der Ringparabel darauf eine versöhnliche Antwort zu finden. Sie ist ein Plädoyer für Toleranz, Humanität und ein friedliches Miteinander – und hat über 240 Jahre nach der Entstehung des Dramas nicht an Aktualität eingebüßt. Sie weist Parallelen zur Legende des Amphibienvogels aus Wajdi Mouawads Stück VÖGEL auf, das Stefan Bachmann 2019 viersprachig inszenierte. Nun setzt er die Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Identität und Religion vor dem Hintergrund familiärer Beziehungen fort. Wird die aufkeimende Liebe zwischen Recha und dem Tempelherrn das gleiche Schicksal ereilen, wie Wahida und Eitan aus Mouawads VÖGEL?

Mit: Alexander Angeletta, Bruno Cathomas, Margot Gödrös, Lena Kalisch, Lola Klamroth, Melanie Kretschmann, Martin Reinke und Kais Setti

Regie: Stefan Bachmann
Bühne und Kostüme: Jana Findeklee, Joki Tewes
Musik und Komposition: Matti Gajek
Licht: Michael Gööck
Dramaturgie: Lea Goebel
Choreografie/ Körperarbeit: Sabina Perry

3.0 von 5 Sterne
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Alle Menschen werden Brüdaz
3 Jahre her.
Kritik
''Nathan der Weise spielt im 12. Jahrhundert in Jerusalem. Die Lage zwischen den politischen Vertretern verschiedener Glaubensrichtungen ist höchst angespannt. Das Haus des jüdischen Kaufmanns Nathan (sanftmütig und ergeben: Bruno Cathomas), der von einer Reise zurückkehrt, brannte in Schutt und Asche. Wie durch ein Wunder rettete ein Tempelritter (Alexander Angeletta) Nathans Tochter Recha (hysterisch wetternd: Lola Klamroth). Dieser Tempelritter wurde vom Sultan Saladin (Kais Settin) einst selbst vor dem Tod verschont. Der Sultan begnadigte ihn während eines blutigen Kreuzzugs, weil er seinem verstorbenen Bruder ähnlich sieht. Nathan setzt sich im Verlauf des Stückes beim Sultan für mehr Gleichberechtigung zwischen den Weltreligionen, Toleranz und Menschlichkeit ein. Recha wird an der Kölner Spielstätte Depot 1, eingewickelt wie eine Mumie, in einem Krankenbett auf die Bühne geschoben. Der christliche Tempelherr, selbst traumatisiert und Opfer von Anfeindungen, schwingt rassistische Reden. Er kann den dankbaren Nathan damit nicht aus der Ruhe bringen. Während der Dialoge kommt wenig Spannung auf. Einige Figuren wirken seltsam deplaziert, etwa ein Engel mit zerfledderten Flügeln (Margot Gödrös), der verschmitzt lächelnd Gebote vorträgt. Immerhin schafft das dystopische Bühnenbild von Jana Fidelke und Joki Tewes eine Prise Spannung, wenn Flammen hinter verkohlten Palmen emporlodern und sich die Darsteller auf verkohlten Flächen wälzen. Völlig albern, absurd und kitschig wird es schließlich, wenn das Ensemble Udo Lindenbergs „Wir ziehen in den Frieden“ als Schlusslied anstimmt. So heißt es hier pathetisch: „Stell dir vor es ist Frieden, und jeder geht hin.“ schreibt Ansgar Skoda am 10. Oktober 2021 auf KULTURA-EXTRA
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