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Das Opferfest

Bewertung und Kritik zu

DAS OPFERFEST 
von Ibrahim Amir
Regie: Moritz Sostmann 
Premiere: 18. Juni 2021 
Schauspiel Köln 

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Zum Inhalt: In Ibrahim Amirs neuer Komödie kommt eine Familie im Sommer zusammen, um das Opferfest zu feiern. Das wichtigste islamische Fest, das weltweit zum Höhepunkt der Wallfahrt nach Mekka begangen wird, birgt – wie jede Familienfeier – einige Konflikte. Gemeinsam mit den Eltern Rashid und Sara warten die beiden erwachsenen Söhne Hasan und Walid auf die Ankunft der kleinen Schwester Ranya. Dass sie dieses Jahr ihren Freund Max zum heiligen Fest mitbringt, sorgte bei einige Familienmitgliedern für großen Unmut. Während des Wartens treten weitere Probleme zutage: müsste der Enkelsohn Mohamad beschnitten werden, sollte Rashid nicht selbst das Fest-Tier opfern, statt es beim Schlachter zu kaufen und was hat es mit dem gesteigerten Schmerzempfinden bei Eingewanderten auf sich? Als dann Tochter und Freund endlich eintreffen und der alte Nachbar dazu kommt, droht das Fest zu eskalieren... Ibrahim Amir lotet in dieser Uraufführung lustvoll Dynamiken, festgeschriebene Rollen und Erwartungen des Sozialgefüges Familie aus, das im Spannungsfeld einer sich stetig verändernden Einwanderungsgesellschaft steht. Hausregisseur Moritz Sostmann bringt gemeinsam mit Puppen und Ensembleschauspieler*innen das Stück auf die Bühne – in diesem Fall in den frühlingshaften CARLsGARTEN des Schauspiel Köln.

Mit: Benjamin Höppner (als Rashid, der Vater), Lola Klamroth (als Sara, die Mutter), Thomas Müller (als Hasan, der ältere Bruder), Alexander Angeletta (als Walid, der jüngere Bruder), Kristin Steffen (als Ranya, die Schwester), Janek Maudrich (als Maximilian, der Freund der Schwester & Puppe Ali), Yuri Englert (als Jörg, der Nachbar), Magda Lena Schlott (als Mohamad, das Kind & Puppe Laiss) und Anna Menzel (als Puppe Esra)

Regie: Moritz Sostmann
Bühne: Christian Beck
Kostüm: Elke von Sivers und Lise Kruse
Puppen: Hagen Tilp
Licht: Jürgen Kapitein
Dramaturgie: Stawrula Panagiotaki

2.0 von 5 Sterne
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Kein Opferfest ohne Opfer
3 Jahre her.
Kritik
''Nicht nur bei den eigenen Kindern bemängelt er fehlende Reife und Naivität. Auch gegenüber dem Verlobten seiner Tochter Rania, den sie als Veganer vorstellt, verhält sich Rashid instinktiv abweisend: „Dieser Kerl ist nicht aus unserer Kultur. Dann geh doch nach Veganistan.“. Da kann der potenzielle Schwiegersohn noch so oft den hochfliegenden Titel seiner geplanten Dissertation nennen: „Somatisierung in der Diaspora bei Menschen mit Migrationshintergrund“. Derartige Feinheiten spielen keine Rolle. Es wird gestritten bis die Fetzen und auch Kugeln fliegen. Eine Puppe mit verweinten Riesenkopf spricht als Enkelbaby Mohamad Koranverse. Es mahnt, dass wir verblendet und abgelenkt seien und erklärt, dass der Glaube wertvoller als das Leben sei. Mohamad verkündet wie altersmilde: „Gott schuf euch und ihr schuft Kunststoff.“ Figuren witzeln auch mal selbstironisch über Quotenmigranten, Freizeitmuslime, den sozialen Status, kulturelle Hintergründe und transkulturelles Theater. Auch wenn Falafeln, Shawarmas und Döner in der Keupstraße halal (also: erlaubt) sein mögen, wird bei diesem neurosenreichen Fest unter freiem Himmel dem Publikum grundsätzlich viel Opferbereitschaft abverlangt. Denn Ausrufe wie „Es ist so geil auf Arabisch zu ficken“ oder „Bin ich nicht mehr Manns genug“ lassen auf eine wenig geistreiche Soap Opera mit sozialpädagogischem Bildungsauftrag für Islamkunde schließen. Einen Pluspunkt gibt es dennoch, da der Programmflyer auf Samenpapier zum Einpflanzen gedruckt wurde. Möge neues Grün die Opfer befrieden.'' schreibt Ansgar Skoda an 22. September 2021 auf KULTURA-EXTRA
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