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Schauspiel Köln
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SPIELPLAN & KARTEN

Schwarzwasser

Bewertung und Kritik zu

SCHWARZWASSER
von Elfriede Jelinek
Regie: Stefan Bachmann 
Premiere: 12. September 2020 
Schauspiel Köln 

Zum Inhalt: Eine spanische Insel, ein österreichischer Politiker, eine russische Oligarchennichte: eine toxische Kombination. Denn vor laufender, heimlich installierter Kamera verspricht der Mann der Frau die Herrschaft über die nationale Medien-Landschaft, um die eigene Macht zu stärken. Die heimische Natur verkauft er ihr in seinem dionysischen Rausch gleich mit: Flüsse und Seen könne man gewinnbringend privatisieren, Berge und Täler für den lukrativen Straßenbau nutzen. Als der Plan publik wird, zerreißt es den Politiker samt Regierung.

Mit: Vera Flück, Nicola Gründel, Lola Klamroth, Peter Knaack, Tom Radisch und Jörg Ratjen

Regie: Stefan Bachmann
Bühne: Florian Lösche
Kostüm: Jana Findeklee und Joki Tewes
Komposition und Musikalische Einrichtung: Gajek
Choreografie/Körperarbeit: Sabina Perry
Licht: Michael Gööck
Dramaturgie: Sarah Lorenz

4.0 von 5 Sterne
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Lockdown-Theaterfilm als Schrumpfversion
3 Jahre her.
Kritik
Viel Jubel gab es in den Feuilletons nach der Premiere dieses szenischen Parcours: in Kleingruppen erlebt das Publikum ein Stationendrama mit schrägen Gestalten aus der Ibiza-Affäre: von der angeblichen russischen Oligarchen-Nichte bis zu den sturzbesoffenen FPÖ-Maulhelden, die sich in sieben Stunden um Kopf und Kragen redeten. Im letzten Zimmer wartet die Autorin selbst: Jörg Ratjen spielt die Literaturnobelpreisträgerin im Badeanzug als Kassandra, die dem Publikum die typischen Assoziations-Kaskaden und Kalauer um die Ohren haut. Als immersive Tour durch ein Gruselkabinett voller Polit-Zombies ist das vermutlich sehr wirkungsvoll. Der Theaterfilm, den Stefan Bachmann und das Schauspiel Köln bis 24. Januar anbieten, ist leider nur eine Lockdown-Schrumpfversion. Die 45 Minuten bieten eine Parade schräger Gestalten, die ihre Späße machen,  aber auf Distanz bleiben. Der Film vermittelt nur eine Ahnung, wie das Live-Erlebnis sein könnte.
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Die Aufzeigerin
4 Jahre her.
Kritik
''Bachmann hatte eine völlig andere Inszenierung vor als die, die wir dann sahen - wegen der akuten Abstands- und Hygieneregeln modelte er alles um, ja und heraus kam eine über alle Maßen witzige Objektbegehung durch die Hallen, Gänge und Container der das Schauspiel Köln noch immer beherbergenden Carlswerker Depots in Mühlheim. Sieben Gruppen zu je fünf Besuchern gelangten innerhalb von anderthalb Stunden an sechs Ziele, wo sie von je einer Schauspielerin oder einem Schauspieler mit einer jeweils 10 bis 15-minütigen Solo-Performance in Empfang genommen wurden. Man weilte ständig "hinter der Bühne": im Heizhaus, vor der Behindertentoilette, im Magazin, in der Requisite, in der Maske... Und Vera Flück, Nicola Gründel, Lola Klamroth, Peter Knaack, Tom Radisch sowie Jörg Ratjen absolvierten ihre jeweiligen Monologe resp. Teilabschnitte aus dem Schwarzwasser. Jelinek tut sich nach wie vor dem Zeitgeist voll und ganz verschreiben, doch im Gegensatz zu anderen KollegInnen von ihr, die aus so selbstgewählten zeitgeistigen Materialien i.d.R. bloß vergessenswerten Schrott zu fabrizieren in der Lage sind, schafft sie dann (jedesmal!) - dank ihres unverwechselbaren Sprachbetons - den fast schon schwerelosen Sprung ins Welt(en)literarische. Kann derzeit wohl nur sie, die Aufzeigerin!'' schreibt Andre Sokolowski am 15. September 2020 auf KULTURA-EXTRA
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