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    Société Anonyme

    Bewertung und Kritik zu

    SOCIÉTÉ ANONYME 
    von Stefan Kaegi
     
    Premiere: 11. November 2023 (Malersaal)  
    Deutsches Schauspielhaus Hamburg 

    ATT-Gastspiel am DT Berlin am 8.-10. Juni 2024

    Zum Inhalt: Licht an, Bühne frei! Im Theater treten Menschen ins Licht, damit das Publikum ihnen zuschauen und sich mit ihnen identifizieren kann. Aber was ist mit jenen, die das Rampenlicht scheuen? Wohin mit den Anliegen, die den Schutz der Anonymität brauchen, wie die Demokratie die Urne? Wie lässt sich die Intimität von Gesprächen nach dem Lichterlöschen ins Theater überführen? Mit geschlossenen Augen gelingt das Zuhören besser. Ob bei der Beichte, im Darkroom, im Aktiengeschäft, in Chatforen, am Telefon oder bei Stromausfall: Ohne Licht und Gesicht entsteht Raum für eine Seite der Gesellschaft, die den Glamour scheut. 

    In »Société Anonyme« gewährt die Dunkelheit Geschichten und Erzählenden Schutz vor Scham, Furcht und Bewertung. Von Darkweb bis Telefonseelsorge, hinter dem Schleier des Hijab oder der verdunkelten Scheibe einer Limousine, bei Whistleblowern und der Hackergruppe Anonymous … In der Dunkelkammer entwickelt sich das Bild einer anderen Stadt.

    »Société Anonyme« ist eine Produktion des Deutschen Schauspielhaus Hamburg, in Kooperation mit Rimini Protokoll und Residenz Schauspiel Leipzig.

    4.0 von 5 Sterne
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    Eindrucksvolles Experiment in der Dunkelheit
    1 Monat her.
    Kritik

    Mit Triggerwarnungen ist der Weg zu diesem ATT-Gastspiel zwar gepflastert, zuletzt wiederholt auch Gül Pridat, blinde türkischstämmige Musikerin und Lotsin durch den zweistündigen Abend, im Foyer, was auf das Publikum zukommt. Und doch ist die völlige Dunkelheit im Saal für Großstadtmenschen, die auch nachts dem ständigen Lichtsmog einer Industrie- und Digitalgesellschaft ausgesetzt sind, eine ungewohnte Erfahrung. „Société Anonyme“, von Stefan Kaegi/Rimini Protokoll im vergangenen Herbst für den Malersaal im Schauspielhaus Hamburg konzipiert, wird zum Stresstest, den einige Zuschauer*innen abbrechen, indem sie mit einem Knicklicht den Abenddienst auf sich aufmerksam werden.

    Ganz still wird es in der völligen Dunkelheit allerdings nie. Kommt mal keine Musik vom Band, meldet sich eine der neun anonymen Stimmen aus dem Off. Wie von Rimini Protokoll gewohnt, wurden diese Stimmen zu einem anregenden Mosaik von Expert*innen für Randzonen unserer Gesellschaft kompiliert: ein illegaler Migrant, der im Hamburger Hafen schuftet, und ständig fürchten muss, in eine Polizeikontrolle zu geraten, ein Darkroom-Besucher, ein Steuerberater, der Konzernen dabei hilft, Gewinnne kreativ vor dem Finanzamt in Offshore-Oasen zu verstecken plaudern aus ihrem Alltag. Beklemmender sind die Berichte einer schizophrenen Frau und eines Missbrauchsopfers, das als Kind von einem älteren Freund über Jahre gequält wurde. So unterschiedlich ist die Fallhöhe der Geschichten, die von Zwischenmoderationen von Gül Pridat und etwas bemüht wirkenden Mitmach-Lockerungs-Übungen wie Luftballon-Aufblasen und Keks-unter-dem-Stuhl-Suchen reichen. Letztere wären gar nicht nötig gewesen, da sie von dem eindrucksvollen Dunkelheits-Erlebnis nur ablenken.

    Weiterlesen: https://daskulturblog.com/2024/06/09/societe-anonyme-schauspielhaus-hamburg-kritik/

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