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ANTHROPOLIS III: Ödipus

Bewertung und Kritik zu

ANTHROPOLIS III: ÖDIPUS 
von Roland Schimmelpfennig
 
Regie: Karin Beier 
Premiere: 14. Oktober 2023 
Deutsches Schauspielhaus Hamburg 

Zum Inhalt: Das bekannteste Rätsel aller Zeiten wird von Ödipus gelöst. Auf die Frage der Sphinx, welches Wesen nur eine Stimme hat und manchmal zwei Beine, bisweilen drei, manchmal vier und umso schwächer ist, je mehr Beine es hat, antwortet Ödipus: „der Mensch“. Das Zeitalter des Anthropozän hat auf mythischer Ebene angefangen. Die Sphinx ist tot. Doch jetzt, da die Rätsel gelöst sind, beginnen die Probleme. Ödipus, dem gerade prophezeit worden ist, dass er seinen Vater töten und seine Mutter heiraten würde, erhält zum Dank für seinen Triumph die Herrschaft in Theben. Eine beispiellose Entscheidung der Stadt, einem Fremden  die Macht zu überlassen. Zunächst scheint seine „vernünftige“  Regentschaft dem Bürgerbegehren recht zu geben. Unter seiner  Regierung prosperiert die Stadt. Doch unwissend schlittert er  immer tiefer in sein Schicksal hinein. Mit seiner Mutter Iokaste  zeugt er vier Kinder: die Söhne Eteokles und Polyneikes und die Töchter Antigone und Ismene. Dann bricht eine Pestepidemie in Theben aus. Das ist die Stunde der Rückkehr der Religion. Apollon, die Priesterin und der Seher Teiresias holen zum Gegen schlag aus. Der Aufklärer Ödipus führt den ersten Indizienprozess der Weltliteratur gegen sich selbst. Doch wehrt er sich in einem letzten Akt der Selbstermächtigung gegen das Vermächtnis einer absoluten Wahrheit. Vergeblich?

Mit Karin Neuhäuser, Ernst Stötzner, Devid Striesow, Julia Wieninger, Michael Wittenborn, Antigone (Kind): Finna Giba / Ida Michels, Ismene (Kind): Enni Janssen / Zoe Nacke

Regie: Karin Beier
Bühne: Johannes Schütz
Kostüme: Wicke Naujoks
Chorkomposition und Musikalische Leitung: Jörg Gollasch
Licht: Holger Stellwag
Dramaturgie: Sybille Meier
Choreografische Mitarbeit: Valentí Rocamora i Torà
Mitarbeit Kostüm: Teresa Heiß
Einstudierung Chor: Jörg Gollasch, Christoph Jöde, Alexander Weise.

3.0 von 5 Sterne
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Zwischen Comedy und Tragödie setzen Karin Neuhäuser und der Chor die Akzente
1 Jahr her.
Kritik

In der ersten Hälfte belästigt Devid Striesow das Publikum mit noch mehr Qualm als Martin Wuttke in René Polleschs "Fantômas", danach geht er als Ödipus jammernd und winselnd zu Grunde, gerät aber zu oft ins Chargieren.

Die Akzente setzen andere: Karin Neuhäuser als mit allerlei Brimborium behängte Priesterin des Orakels von Delphi zeigt schon im Prolog, warum sie bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Thalia-Ensemble 2022 ein Liebling des Hamburger Publikums war und es nun als Gast am benachbarten Schauspielhaus bleibt. Ihre Verehrung erreicht noch keine Lina Beckmann-Ausmaße, aber mit ihrer rauchgeschwängert-kratzigen Stimme und ihrem stets leicht angewiderten Gesichtsausdruck bringt sie ihre Verwunderung über die merkwürdigen Anthropolis-Zustände wunderbar komisch von ihrem Lieblingsplatz vorne an der Rampe unters Publikum.

Vom 2. Rang dröhnt und grollt der Chor herunter: Jörg Gollasch, Christoph Jöde und Alexander Weise haben mit den überwiegend sehr jungen Mitgliedern die düsteren Passagen einstudiert, die dem manchmal Richtung Klamauk abdriftenden Geschehen in den niederen Bühnengefilden den archaischen Tragödien-Ton des Sophokles entgegensetzen.

Weiterlesen: https://daskulturblog.com/2023/10/16/anthropolis-iii-oedipus-schauspielhaus-hamburg-kritik/

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