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A&E / Adolf & Eva / Adam & Eve

Bewertung und Kritik zu

A&E / ADOLF & EVA / ADAM & EVE / HAMBURG 
Paul McCarthy & Lilith Stangenberg
 
Premiere: 24. August 2022 
Deutsches Schauspielhaus Hamburg 

Zum Inhalt: Seit 2017 arbeitet der US-amerikanische Künstler Paul McCarthy, der zu den einflussreichsten und bedeutendsten seiner Generation gehört, gemeinsam mit der Schauspielerin Lilith Stangenberg an dem Projekt »NV / Night Vater«, inspiriert von dem berühmt-berüchtigten Film »The Night Porter« (1974) der italienischen Regisseurin Liliana Cavani. Der Film thematisiert die sadomasochistische Beziehung zwischen dem ehemaligen SS-Offizier Max und einem seiner Opfer, Lucia, die als junge Frau in einem Konzentrationslager inhaftiert war. McCarthys Projekt greift Themen aus dem Film auf, wie die Überschneidungen von Sex und Macht, die Wiederkehr des Verdrängten, den Vaterkomplex in der Politik und die anhaltende Anziehungskraft von Faschismus als Ideologie und Ästhetik. Die Adaption versteht sich als Neuinszenierung politischer Landschaften.

McCarthy: „Der Titel »A&E« ist eine Abkürzung für Adolf und Eva, wie auch für Adam und Eva, zwei kulturelle Klischee-Polaritäten. A&E kann auch für Arts & Entertainment stehen. Alle drei Bezeichnungen fungieren als menschliche, kulturelle Signifikanten.“

Das Hamburger Publikum wird die seltene Gelegenheit haben, einer Performance von McCarthy und Stangenberg in Form von öffentlichen Dreharbeiten beizuwohnen, wobei jeder Tag eine andere Episode darstellen wird. So können die Zuschauer*innen alle Tage nacheinander besuchen und immer etwas anderes erleben oder sich nur der Entwicklung eines einzelnen Tages hingeben. Es werden sowohl improvisierte, als auch im Skript fixierte Aktionen eine geschlossene Erzählung bilden. Kunst als Prozess eines ewigen Kreislaufes: „… als Deutsche habe ich das Gefühl, dass es meine Verantwortung ist, immer und immer wieder Eva Braun zu spielen. Es ist sehr wichtig, sich mit solchen Figuren zu konfrontieren. Ich sehe sie wie Spielzeugfiguren. Es ist gut, sie zu verbrauchen, sie abzunutzen und sie nicht zu konservieren, denn dann kommen sie irgendwann wieder“, so Stangenberg. „Natürlich sind diese Themen düster, und es kann auch sein, dass die Bilder für einige Leute zu schockierend sind. Aber ich sehe sie als komplex und tiefgründig an.“

 

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