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Schaubühne am Lehniner Platz
www.schaubuehne.de
Kurfürstendamm 153 - 10709 Berlin
Telefon: 030 890023
SPIELPLAN & KARTEN

Sabotage

von Yael Ronen

In einer Übersetzung von Irina Szodruch
Regie: Yael Ronen

Uraufführung am 4. Dezember 2025, Schaubühne am Lehniner Platz, Saal B

Zum Stück: Alles beginnt mit einem Einfall: Der jüdische Dokumentarfilmer Jona Lubnik will mit einem provokanten Film die Bequemlichkeit seiner deutschen Mitmenschen aufrütteln. Lange hat er politische Fragen gemieden, doch nun sieht er sich zum Handeln gezwungen, denn er ist überzeugt: Vergangenheit darf nie zum Vorwand werden, um über die Gegenwart zu schweigen. Seine Frau ist eine erfolgreiche Neurologin und fürchtet, dass sich sein Filmprojekt zu einem Politskandal auswachsen könnte, der ihrer Karriere und der ganzen Familie schadet. Alle stehen sich selbst im Weg und sabotieren einander – sei es die Karriere oder die gemeinsame Beziehung.

Mit scharfem Blick durchleuchtet Yael Ronen in ihrer neuesten Stückentwicklung für die Schaubühne die Mechanismen der (Selbst-)Sabotage und reagiert mit den Mitteln der Komödie auf unsere krisenhafte Gegenwart. Ist Selbstsabotage uns Menschen und unseren Gesellschaften unvermeidlich eingeschrieben?

Yael Ronen wurde 1976 in Jerusalem geboren. Sie studierte Szenisches Schreiben am HB Studio in New York und Regie am Seminar HaKibbutzim in Tel Aviv. An der Schaubühne zeigte sie zunächst beim FIND ihre in Israel entwickelten Stücke. Zusammen mit dem Ensemble der Schaubühne sowie mit palästinensischen und israelischen Schauspieler/innen entwickelte sie die Arbeiten »Dritte Generation« (2009) sowie »The Day Before the Last Day« (2011). Von 2015 bis 2023 war sie Hausregisseurin am Maxim Gorki Theater. Seit der Spielzeit 2023/24 inszeniert Yael Ronen wieder regelmäßig an der Schaubühne. Bisher entstandenen »Bucket List« (eingeladen zum Theatertreffen 2024) sowie »Replay«.

Bühne: Magda Willi, Kostüme: Amit Epstein, Musik: Yaniv Fridel, Ofer (OJ) Shabi, Video: Stefano Di Buduo, Dramaturgie: Martín Valdés-Stauber, Licht: Marcel Kirsten, Künstlerische Mitarbeit: Irina Szodruch. 

Mit:  Carolin Haupt, Eva Meckbach, Dimitrij Schaad, Konrad Singer

1 Kritik

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Intelligente Screwball-Comedy zu deutsch-jüdisch-palästinensischen Konflikten
9 Tage her.
Kritik

Erstaunlich ist, wie negativ die Berliner Kritik diesmal auf Yael Ronen reagierte, deren Abende meist einhellig bejubelt wurden. Sie sahen das Glas halb leer und eine schwächere Ronen-Inszenierung. Ich finde, das Gegenteil ist richtig: In „Sabotage“ findet sie zu ihren Kernthemen zurück und liefert mit einem ihrer Lieblingsschauspieler eine vielschichtige Polit-Komödie.

Mit den Mitteln einer Screwball-Comedy beleuchtet sie die Fallstricke der deutsch-israelisch-palästinensischen Konflikte. Die Rolle des fiktiven Dokumentarfilmers Jona Lubnik hat Ronen Dimitrij Schaad auf den Leib geschrieben, ihrem neben Orit Nahmias, die hier nicht dabei ist, aber im Gorki Studio ein Solo zum seLben Thema wagte, markantesten Schauspieler.

Dieser Lubnik ist eine unverkennbare Schaad-Figur. Wer sonst schafft es, sich so charmant mit einem fast nie versiegenden Redestrom durch einen Abend zu plaudern, der scheinbar alltagsbanal ist und sich im nächsten Moment sehr klar zu den heillos verhedderten Weltkonflikten positioniert? Dass es sich beim Gaza-Krieg als Vergeltung des Hamas-Terrors aus ihrer Sicht um einen Genozid handelt, macht die israelische Regisseurin schon zu Beginn des Abends deutlich. Außerdem ist dieser Lubnik eine mit seiner Hornbrille, seiner Slapstick-Schusseligkeit und seiner Therapiebedürtigkeit eine von Woody Allen inspirierte Figur.

Dass dabei noch nicht alles wieder zu 100 % sitzt, ist geschenkt: Der Abend wäre noch bissiger und konzentrierter, wenn er von 115 auf 90 Minuten komprimiert würde. Die Nebenfigur des Bruders der Therapeutin (Konrad Singer), die den "blinden Fleck" verkörpert, bringt wenig Mehrwert für die Konstellation und in der zweiten Hälfte wird das Beziehungsdreieck etwas zu boulevardesk-albern. Dennoch ist das Glas mindestens halb voll.

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