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    Schaubühne am Lehniner Platz
    www.schaubuehne.de
    Kurfürstendamm 153 - 10709 Berlin
    Telefon: 030 890023
    SPIELPLAN & KARTEN

    Unter Eis

    Bewertung und Kritik zu

    UNTER EIS
    von Falk Richter
    Regie: Falk Richter
    Premiere: 15. April 2004 (Uraufführung) 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin

    Paul, ein Berater, Mitte Vierzig, wird aufgerufen, schon zum zehnten Mal, das Gate schließt, boarding completed. Paul hört seinen Namen, immer wieder, er genießt es. Einen Moment ist er nicht effizient. Er steht still. Er friert. Er stürzt in einem nicht enden wollenden Angstschub durch die Erinnerungen an seine Kindheit, seine Siege und seine Niederlagen, seine Frauen, an die er nur noch vage Erinnerungen hat. Seine unerfüllten Sehnsüchte kehren mit aller Macht zurück. Er könnte ein anderer Mensch sein. Doch die nächste Generation lauert schon auf einen Moment der Schwäche, das Ende seiner Karriere.

    Autor und Regisseur: Falk Richter
    Bühne: Jan Pappelbaum
    Kostüme: Martin Kraemer
    Musik: Paul Lemp
    Dramaturgie: Jens Hillje
    Video: Martin Rottenkolber
    Licht: Michael Gööck

    Dauer: ca. 90 Minuten (keine Pause)

    3.5 von 5 Sterne
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    Nichts bewegt sich, alles steht still
    6 years ago
    Kritik

    Einen Moment lang nicht effizient. Festgefroren. Unter Eis. Kalt. ANGST. Eis. Eis. Eis. Ein Niemand; Paul Niemand. Berater in einem Unternehmen. Er hat den Moment der Karriere verpasst. Er konnte den Druck nicht mehr Stand halten. Burn-Out. Nun wird er durch die nächste Generation ausgetauscht und über die Existenzangst in vergangene Erinnerungen hinein gezerrt. [...] Falk Richters Inszenierung UNTER EIS, die bereits 2004 ihre Uraufführung an der Schaubühne Berlin feierte, problematisiert die Weltwirtschaftskrise, den Neoliberalismus und die immer stärker werdende Leistungsgesellschaft, in der der Mensch kein Jemand mehr ist, sondern zu einem Niemand degradiert wird. Eine Ware mit Haltbarkeitsdatum. Ist das Ablaufsdatum erreicht, wird er weggeworfen und durch einen neuen Niemand ersetzt, der die gewünschte Leistung erbringt. Wie am Fließband werden Menschen ausgetauscht, ersetzt und für nichtig erklärt. So spricht auch der Schauspieler, Thomas Thieme die Figur des Paul Niemand. Schnell, ohne Pause, bis er außer Atmen kommt, hinfällt und von der jüngeren Generation ausgetauscht wird. In UNTER EIS liegt der Fokus ganz stark auf dem Text des Autors Richters und weniger auf seine Regiearbeit. Der Autor arbeitet neben der Wirtschaftskrise, persönliche Erlebnisse, wie Kindheitstraumata und Beziehungskonflikte ab, die zu einem gesellschaftlichen Phänomen unserer Zeit verschmelzen. Der Mensch ist mehr denn je in einer Krise gefangen, die über sein Selbst hinausgeht und nun das Gemeinschaftswesen betrifft; den Zoon politikon. Der Mensch als sozial-politisches Wesen befindet sich wieder an einem Punkt, in dem der geistige Fortschritt hinter den technischen Errungenschaften zurückbleibt. Isolation, Existenzängste und die Furcht vor dem Anderen treten vermehrt auf. Nationen werden wieder geschaffen und Bündnisse gelöst. Die Idiotie ist auf dem Vormarsch. ... Weiterlesen

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    UNTER EIS
    7 years ago
    Kritik
    Falk Richter und sein Dramaturg Jens Hillje ließen ihre drei Schauspieler Thomas Thieme, Mark Waschke und André Szymanski an einem langen Konferenztisch mit Hochglanz-Glasfläche Platz nehmen. Das Publikum wird mit den Worthülsen des McKinsey-Sprechs bombardiert, dazwischen liest Thomas Thieme längere Monologe der Hauptfigur Paul Niemand: mit Mitte 40 spürt er den Atem der ehrgeizigen Schnösel in seinem Nacken und blickt zurück auf sein bisheriges Berufsleben: sein Hetzen von Gate zu Gate, von Termin zu Termin. Jetzt hat er den Abstieg vor Augen: statt London, Paris, New Yorkl nur noch Bremen, Kiel, Oldenburg, Fürstenfeldbruck. Er bleibt einfach sitzen, als sein Name am Flughafen ausgerufen wird. Falk Richter gelang es in diesem Stück am Beginn seiner Karriere noch nicht so gut, seine Stoffe zu einer so packenden Gesellschaftsanalyse wie in „Never Forever“ oder „Fear“ zu verdichten. In der ersten Stunde wird zu frontal und mit zu wenig Reibung der Manager-Sprech heruntergebetet. Im letzten Drittel wird Jan Pappelbaums Bühne von Video-Einspielern glatter Wolkenkratzer-Fronten überschattet, André Szymanski übt sich in einer längeren Szene als Robbe und quält sich über die Eiswürfel auf der Tischfläche. Weiterlesen
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