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    Schaubühne am Lehniner Platz
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    SPIELPLAN & KARTEN

    Amarillo

    Bewertung und Kritik zu

    AMARILLO (Mexiko-Stadt) 
    von Teatro Línea de Sombra
    Regie: Jorge A. Vargas 
    Berlin-Premiere: 12. April 2018 (Gastspiel FIND 2019)
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin

    Zum Inhalt: Ein Mann aus Mexiko zieht durch die sengende Sonne in Richtung Norden. Sein Ziel: die Stadt Amarillo in Texas. Oder auch: »Der amerikanische Traum – der gut klingt, wenn man noch nicht da war.« Er ist auf der Flucht vor Armut und Perspektivlosigkeit, auf der Suche nach einer großen Zukunft oder einfach nach einem Auskommen für seine Familie. Er hat den Grenzwall überwunden, der Migranten wie ihn aus den USA fernhalten soll. Er ist über Stacheldraht geklettert, durch Lücken im Zaun geschlüpft, durch den Rio Grande geschwommen, allein durch die Wüste gezogen, hat sich in Obhut eines zwielichtigen »Coyote« begeben. Er ist von Soldaten der US Border Patrol und des mexikanischen Generalstaatsanwalts gejagt, erniedrigt, nackt ausgezogen, auf den Boden geworfen, seiner Barschaft beraubt worden, von Wegelagerern überfallen, ausgeplündert, getreten und auf die Gleise einer Bahnlinie geworfen worden. Er ist in der Wüste dehydriert zusammengebrochen. Und er ist schließlich spurlos verschwunden, bevor er sein Ziel erreichte. Sein Name: »Niemand. Juan, Pedro, Fernando, Manuel, Hugo, Fabian … Mercedes, Enriqueta, Angeles, Julieta, Maria, Fabiola, Gwendolin, William …«.
    Das mexikanische Theaterkollektiv Teatro Línea de Sombra hat sich in »Amarillo« auf die Suche nach den realen Geschichten gemacht, die hinter den News-Meldungen von illegaler Migration, Grenzschutz und der im mexikanischen Volksmund so genannten »muro de la vergüenza« (»Mauer der Schande«) stehen, die das Land von den USA trennt. Die Aufführung basiert auf den Geschichten und Zeugnissen von Tausenden, die den Grenzübertritt wagten. In zwei stellvertretenden Figuren – einem Mann, der loszieht und einer Frau, die die Spuren seiner Reise erforscht, weil sie keine Nachricht mehr von ihm erhält – kondensieren die Schauspieler_innen das Panorama einer Völkerwanderung der Gegenwart und bringen damit die politischen und menschlichen Tragödien an den Tag, die mit ihr verbunden sind. Vor sieben Jahren erstmals aufgeführt und seither auf Tourneen in über 40 Städten der Welt gezeigt, erhält das Stück vor dem Hintergrund der aktuellen Schlagzeilen um den Ausbau des amerikanisch-mexikanischen Grenzwalls und seiner Folgen dabei eine erneute Zuspitzung, die ihm eine noch drängendere Aktualität verleiht als zum Zeitpunkt seiner Premiere.

    Mit: Raúl Mendoza, Alicia Laguna, María Luna, Vianey Salinas, Antígona González, Jesús Cuevas

    Regie: Jorge A. Vargas
    Texte: Gabriel Contreras, Harold Pinter, Tls.
    Digitale Programmierung und Technik: Raúl Mendoza, Kay Pérez
    Bühne, Licht und Technische Produktionsleitung: Jesús Hernández
    Originalmusik: Jorge Verdin – Clorofila
    Stimmen, Musik/Samplers: Jesús Cuevas
    Sounddesign: Rodrigo Espinosa
    Künstlerische Leitung Teatro Línea de Sombra: Alicia Laguna, Jorge A. Vargas

    TRAILER

    2.0 von 5 Sterne
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    Sprödes Dokumentartheater
    5 years ago
    Kritik
    ''Amarillo'' hatte bereits vor sieben Jahre Premiere. Dass es dennoch zum Festival Internationaler Neuer Dramatik an die Schaubühne eingeladen wurde, hat einen nachvollziehbaren Grund. Das Thema der mexikanischen Flüchtlinge, die dehydriert durch die Wüste und das Grenzgebiet zwischen ihrem Heimatland und den USA irren, hat durch Trumps Pläne, eine Mauer zu errichten, international noch mehr Aufmerksamkeit bekommen. Jorge A. Vargas und seinen Spieler*innen fehlen während dieser Stunde im Studio allerdings die Mittel, den brisanten Stoff zu einem überzeugenden Theaterabend zu verdichten. Aus zahlreichen Interviews mit Flüchtlingen und mit den Frauen, die sie zurückließen, destillieren sie ein Puzzle kleiner Statements, die als sprödes Dokumentartheater wenig Neuigkeitswert haben und die Leidenswege der Betroffenen nur erahnen lassen. Selten gelingen „Amarillo“ (benannt nach einem Sehnsuchtsort der Flüchtlinge in Texas) so plastische Bilder wie die Wasserkanister für die Verdurstenden, die in einer frühen Szene auf der gesamten Bühnenfläche platziert werden, oder der Sand, der aus Säckchen im Schlussbild auf die verstreuten Klamotten der auf der Flucht Umgekommenen rieseln. Weiterlesen
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