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Maxim Gorki Theater
www.gorki.de
Am Festungsgraben 2 - 10117 Berlin
Telefon: 030 202210
SPIELPLAN & KARTEN

East Side Story - A German Jewsical

von Juri Sternburg mit Songs von Paul Eisenach

Regie: Lena Brasch

Premiere: 18. Dezember 2025, Gorki Theater

Zum Stück: 

Eine Stadt in Trümmern, zweieinhalb jüdische Schwestern zurück in ihrer ehemaligen Heimat, um zu schauen, ob man hier noch leben kann, ein Vater mit vielen Gedanken und Plänen, eine Mutter die sie dann umsetzt, ehemalige und zukünftige Liebschaften, zwei Systeme voller Utopien, jede Menge Musik und – ach ja – der Holocaust war ja auch noch. Aber das waren andere Zeiten. Das war damals. Also vor einigen Monaten. Vielleicht sogar Jahren! Jetzt ist es Zeit abzuhaken. Zeit für ein Wirtschaftswunder. Zeit für ein realsozialistisches Land. Zeit für einen kalten Krieg. Zeit für ein Musical. Denn alles andere wurde nur dazu führen, dass man sich mit der Realität auseinandersetzen muss. Und das will wirklich niemand. Denn auf der einen Seite der Stadt gibt es bereits Coca-Cola statt »Heil Hitler« und auf der anderen dürfen Faschisten gar nicht existieren, also gibt es auch keine. Hereinspaziert! Ein absurd-dramatischer Musicalabend – inspired by Hildegard Knef, South Park, Fritz Bauer, Billy Wilder und vielen Anderen.

Bühne: Studio Dietrich&Winter; Kostüme: Eleonore Carrière;  Künstlerische Mitarbeit Kostüm: Julia Radewald; Komposition: Paul Eisenach; Co-Komposition: Wenzel Krah; Choreografie: Zarina Stahnke; Lichtdesign: Murat Özuzun; Stimmcoaching: Turan von Arnim; Dramaturgie: Simon Meienreis.

Mit: Jasna Fritzi Bauer, Klara Deutschmann, Edgar Eckert, Anastasia Gubareva, Nairi Hadodo, Lindy Larsson, Fridolin Sandmeyer, Sesede Terziyan; Wenzel Krah (Bandleader), Gidon Carmel, Fee Aviv Dubois, Izzy Ment, Albertine Sarges.

 

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Juri Sternburg, Paul Eisenach und Lena Brasch erzählen ein Stück jüdischer Geschichte im Nachkriegsdeutschland Ost mit viel Musik
3 Tage her.
Kritik

''Auf der Drehbühne vom Studio Dietrich&Winter sind vorn eine Wohnungsruine und hinten eine alte Fleischerei, die nun eine Bar ist, zu sehen. Darüber spielt die Liveband im Pilzkopf-Outfit der Beatles. Das groovt immer sehr schön zwischen Beat, Blues, Rock, Chanson und Klezmer. Anastasia Gubareva singt als jüdisch-russische Funktionärin ein russisches La Paloma, und Klara Deutschmann gibt das einstige Filmsternchen Maria, das nun wieder Karriere machen will. Und auch Gerda will lieber nach New York anstatt wie die Schwester Renate eine neue Welt aufbauen. Und der jüdische Schwarzmarktganove Mendel (Edgar Eckert) will nach Palästina und kommt, am Ziel angelangt, beim Sturm auf das Schiff Exodus um. Das Schicksal der Holocaustüberlebenden wird hier anhand von drei Geschichten mit viel Musik erzählt: Mensch gegen Mensch, Mensch gegen das System und Mensch gegen sich selbst. Jüdisches Leben als ewiger Kampf.

Das kommt in den Songs mal sehr druckvoll, mal eher melancholisch rüber. In den Spielszenen fehlt dafür eine stringente Figurenentwicklung. In den gut zwei Stunden werden vom Holocaust, dem Nachkriegs-Berlin über den Mauerbau bis zur Wende sehr viele Themen angeschnitten und nur im Vorbeigehen behandelt, was den Abend am Ende etwas überfrachtet. Während Gerda sich in New York als Revuesängerin versucht, macht Renate in der DDR als Richterin Karriere, obwohl sie auch lieber etwas anders getan hätte. Der Vater fällt wegen einer Äußerung zu Israel bei der Partei in Ungnade und stirbt. Beim Wiedersehen zur Beerdigung haben sich die Schwestern zu sehr entfremdet. Zwischen ihnen steht auch nach wie vor die dritte Schwester Dora (Jasna Fritzi Bauer), die den Holocaust nicht überlebt hat. Sie fungiert auf der Bühne als Erzählerin und trifft den Juristen und Nazi-Jäger Fritz Bauer als „Opa-Cowboy-Gott“ in der Bar. Am Ende tönt Helmut Kohl aus dem Off, und das Ensemble singt eine jiddische Partisanenhymne als trotzige Aussage: „Wir sind da!“ Stefan Bock am 20. Dezember 2025 auf KULTURA-EXTRA

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Gelungenes Musical zu deutsch-jüdischer Geschichte mit tollen Songs und Abstrichen am Text
7 Tage her.
Kritik

Der Plot, den sich Juri Sternburg, Spross der Langhoff-Theater-Dynastie und preisgekrönter Autor der TV-Serie „Die Zweiflers“, ausgedacht hat, mag zwar ein paar Längen haben und mit ein paar ausfransenden Nebensträngen wie z.B. der Affäre zwischen Renate und Frau Schnitzler überfrachtet sein. Für einen Theater-Abend wäre der Plot auch etwas zu dünn und manche Figur zu stereotyp.

Aber als Musical-Vorlage funktioniert dieser Text sehr gut. Die Kompositionen von Paul Eisenach werden von der vierköpfigen Live-Band um Wenzel Krah mit viel Swing vorgetragen, so dass sich der Abend schön eingroovt.

Die Stärke des Abends ist die stimmliche Qualität des Ensembles, das sich etwa zur Hälfte aus Gorki-Ensemble-Stars wie Anastasia Gubareva und Lindy Larsson, die ihr musikalisches Talent schon oft demonstrierten, und Gästen zusammensetzt. Hier ist vor allem Jasna Fritzi Bauer zu nennen, die mit Regisseurin Lena Brasch schon in einer Studio-Produktion über die DDR-Dichter-Familie zusammenarbeitete und hier als verstorbene Halbschwester Dora und Erzählerin durch die Erinnerungs-Revue führt.

Die „East Side Story“ ist gelungenes Unterhaltungs-Theater zur deutsch-jüdischen Geschichte: auf der Zielgeraden ihrer Intendanz gelingt Shermin Langhoff ein Abschied mit sehr vielfältigen, häufig überzeugenden Inszenierungen, die in überraschend hoher Schlagzahl zur Premiere kommen.

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