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    Maxim Gorki Theater
    www.gorki.de
    Am Festungsgraben 2 - 10117 Berlin
    Telefon: 030 202210
    SPIELPLAN & KARTEN

    MOTHERS – A SONG FOR WARTIME

    Bewertung und Kritik zu

    MOTHERS – A SONG FOR WARTIME
    von Marta Górnicka
    Premiere: 29. September 2023 (Teatr Powszechny, Warschau)
    Berlin-Premiere: 3. November 2023 
    Maxim Gorki Theater, Berlin 

    Zum Inhalt: Die Kriegsrituale der Gewalt gegen Frauen ändern sich nie. Aus den Berichten ukrainischer, belarussischer und polnischer Mütter und Kinder, die vor Krieg und Verfolgung geflohen sind, kreiert die polnische Regisseurin und Gründerin des Political Voice Institute, Marta Górnicka, ein Chortheaterstück. 

    Dabei setzt sie gemeinsam mit der Gruppe ukrainischer, polnischer und belarussischer Frauen verschiedener Generationen deren Erfahrungen der Gegenwart in Bezug zu dem traditionellen ukrainischen Ritualgesang Shchedrivka / Щедрівка. In Mothers – A Song for Wartime suchen sie nach einer neuen, rituellen, post-operatischen Chorstimme, die sich auf Frauenchöre aus dem siebten Jahrhundert vor Christus bezieht. Ihr Gesang wird zu einer Anklage, einem Ruf, einer Bitte, einer Warnung. Ukrainische Kinderspiele, traditionelle Lieder, Zaubersprüche, Gedichte, Wünsche und politische Aussagen treffen darin aufeinander, in der Hoffnung, dass das Geäußerte in Erfüllung gehen möge. Diese rituell-melodischen Wünsche richten sich nun an alle Menschen, für eine neue, hoffnungsvolle Zeit, für eine Zeit von der wir hoffen, dass sie ein Leben lang dauert.

    Mit Katerina Aleinikova, Svitlana Berestovska, Sasha Cherkas, Palina Dabravoĺskaja, Katarzyna Jaźnicka, Ewa Konstanciak, Liza Kozlova, Anastasiia Kulinich, Natalia Mazur, Kamila Michalska, Hanna Mykhailova, Darya Novik, Valeriia Obodianska, Svitlana Onischak, Yuliia Ridna, Maria Robaszkiewicz, Polina Shkliar, Aleksandra Sroka, Kateryna Taran, Bohdana Zazhytska, Elena Zui-Voitekhovskaya

    4.0 von 5 Sterne
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    Gegen den Krieg verbunden - ohne Wenn und Aber
    5 months ago
    Kritik

    ''Es ist ein Abend ohne Zwischentöne, ohne Widerhaken, gegen den kein vernünftiger Mensch etwas einwenden kann. Ästhetisch und inhaltlich ist das wenig herausfordernd – doch vielleicht braucht es in diesem im wahrsten Sinne "grauenvollen" Herbst 2023 eine solche Inszenierung, bei der man sich ohne Wenn und Aber gegen den Krieg verbunden fühlen kann. Vom Publikum wird der Abend, werden die eindrucksvollen Frauen mit Standing Ovations gefeiert.

    "Never again" heißt es am Ende. Zuletzt echot nur das "again" endlos nach. Als Warnung. Oder als Beschreibung der Realität.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur

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    Wuchtiges politisches Manifest
    6 months ago
    Kritik

    Natürlich ist das Chorprojekt „Mothers – A Sonf for Wartime“ handwerklich auch diesmal mit der gewohnten Akribie choreographiert, hier stimmt jeder Einsatz. Neu ist, dass Górnicka diesmal mit Frauen und einem Mädchen arbeitet, die aus der Ukraine und Belarus in unser östliches Nachbarland geflohen sind. Langsam tastet sich der Abend an sein Thema heran: mit Volksliedern gibt sich „Mothers – A Song for Wartime“ zunächst ganz unpolitisch, aber schon hier werden auf die Rückwand psychoanalytische Kommentare projiziert, dass Verdrängung ein bekanntes Muster ist, wenn Körper und Seele tiefe, traumatische Schmerzen nicht verarbeiten können.

    Von einem besonderen Trauma, das nicht nur in der Ukraine als Waffe eingesetzt wird, erzählt der Abend im anschließenden dokumentarischen Teil: Vergewaltigung als Kriegsverbrechen und ihre seelischen Auswirkungen auf die Opfer. In der nächsten Passage wird dies mit einer Anklage an das restliche Europa kontrastiert: der Westen schaue immer noch weg, sei von seiner eigenen kriegerischen Vergangenheit traumatisiert und nehme im aktuellen Krieg weiterhin eine zu abwartende Haltung ein. Dem ironisch eingesetzten Schlaflied folgen wütende, stampfende Anklagen: dies ist ein charakteristisches Bau-Prinzip des Abends.

    In einem kurzen arte-Beitrag erklärte Górnicka, dass sie ihren Chor als Kassandra sehe, der die westlichen Gesellschaften zwinge, hinzusehen, obwohl sie lieber verdrängen würden. Die Wucht des Kollektivs sei dafür ein besonders gutes künstlerisches Mittel. Der Chor löst sich in lauter Individuen auf: jede Einzelne nennt ihren Namen, viele erzählen kurze Geschichten von ihrer Flucht, ihren Erlebnissen im angegriffenen Kyiv im Februar 2022 oder ihrem Widerstand in Belarus. Dies mündet in den Appell an das westliche Publikum, weiter hinzusehen: von der Empathie unserer Gesellschaften hängt es ab, ob die Situation in der angegriffenen Ukraine irgendwann in den kommenden Monaten nach langem Stellungskrieg mehr und mehr aus dem Bewusstsein gerät, mahnt Górnickas Libretto, das sie gemeinsam mit den Frauen entwickelt hat.

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