Bewertung und Kritik zu
ÖDIPUS UND ANTIGONE
nach Sophokles
Regie: Ersan Mondtag
Premiere: 18. Februar 2017
Maxim Gorki Theater, Berlin
Der Fall scheint denkbar einfach: Ein Bruder verteidigt die Heimatstadt gegen den Angriff des anderen. Beide fallen. Der Verteidiger bekommt ein Ehrenbegräbnis mit Salut, der andere bleibt im Dreck vor der Stadt liegen. Doch die Vorgeschichte dieser Familie ist äußerst komplex und geprägt von Pädophilie, Inzest, Mord, Kindesverschleppung, Vertreibung und Selbsttötung. Die Überlebenden versteigen sich im Streit um die Totenpflege in den Untergang ihres Hauses und der Stadt.
Schicksal, würde man sagen, und sich nicht weiter um die selbstgemachten Probleme einer Herrscherdynastie kümmern wenn es nicht das antike Theater und seine Autor*innen gegeben hätte, die aus der Königssaga einen Konflikt gefiltert haben, der bis heute hartnäckig Gesellschaft und ihre Grundlagen hinterfragt.
Regie: Ersan Mondtag
Bühne: Julian Wolf Eicke, Thomas Bo Nilsson
Kostüme: Josa Marx
Musik: Benita Haacke
Trailer „Ödipus und Antigone“ - Maxim Gorki Theater
Meinung der Presse zu „Ödipus und Antigone“ - Maxim Gorki Theater
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