Bewertung und Kritik zu
BERLIN KLEISTPARK
2. Teil der Stadt-Trilogie
Regie: Hakan Savaş Mican
Premiere: 11. Dezember 2021
Maxim Gorki Theater, Berlin
Zum Inhalt: Adem steht auf einem Treppenabsatz.
Rechts wohnt die israelische Akademikerin Moria, seine Nachbarin und Freundin zugleich. Sie sind eines dieser Paare, das wie geplant in drei Tagen in eine gemeinsame Wohnung ziehen, Kinder kriegen und eine Familie gründen wird, oder aber sich jede Sekunde trennen könnte.
Links wartet seine Mutter Meryem auf ihn. Ihr Sohn, der sie liebt und verachtet, ihre Rente und das zahllos angesammelte Geschirr im Keller, das sie jetzt mitnehmen will, sind ihre letzten Verbindungen nach Deutschland. Sie besucht ihn ein letztes Mal, um endlich wiedergutzumachen, dass sie ihn als Kind in der Türkei »geparkt« hat.
Adem wüsste gerne, wo er klingeln soll. Bei einer Vergangenheit, die er am liebsten auslöschen will, oder bei einer Zukunft, die ihm panische Angst macht.
Hakan Savaş Mican erzählt in Berlin Kleistpark den Versuch einer Liebe frei von familiären Wunden und die Suche einer unentschlossenen Generation nach Vertrauen.
Regie: Hakan Savaş Mican
Bühne: Alissa Kolbusch
Musik: Jörg Gollasch
Video: Mikko Gaestel
Kostüme: Miriam Marto
Licht: Arndt Sellentin
Dramaturgie: Yunus Ersoy, Holger Kuhla
Livemusik: Lukas Fröhlich, Peer Neumann, Natalie Plöger, Lizzy Scharnofske