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    Maxim Gorki Theater
    www.gorki.de
    Am Festungsgraben 2 - 10117 Berlin
    Telefon: 030 202210
    SPIELPLAN & KARTEN

    Streulicht

    Bewertung und Kritik zu

    STREULICHT 
    nach dem Roman von Deniz Ohde
    Regie: Nurkan Erpulat
    Premiere: 20. August 2021 
    Maxim Gorki Theater, Berlin 

    Zum Inhalt: Ein Industriegebiet. Die Luft ist hier dicker als anderswo. Eine junge Frau kehrt zurück in ihren Geburtsort. Die Freunde der Kindheit heiraten. Sie begibt sich auf die Spuren ihrer Herkunft, erinnert sich an den Vater, der Tag für Tag im Betrieb in der Nachbarschaft schuftete, an die Wortlosigkeit und Enge, an die Mutter, die von ihrer Kindheit und Jugend in der Türkei erzählte, ihr stilles Gehen irgendwann, an die Schule als ausschließende Institution. »Für mich gab es damals nur zwei Möglichkeiten: sich entweder sehr leise oder sehr laut auszulöschen. Dass es eine dritte Möglichkeit geben könnte, war mir nicht in den Sinn gekommen.«

    Deniz Ohde erzählt in ihrem preisgekrönten Debüt von einem Aufwachsen in Ungleichheit und der Allgegenwärtigkeit von Rassismus. Nurkan Erpulat inszeniert den Text als melancholische Comming of age Geschichte, als einen Aufbruch aus den Verhältnissen.  

    Regie: Nurkan Erpulat
    Bühne + Kostüme: Magda Willi
    Zeichnungen: Büke Schwarz
    Musik: Michael Haves
    Choreografie: Modjgan Hashemian
    Dramaturgie: Johannes Kirsten, Yunus Ersoy

    3.0 von 5 Sterne
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    Atmosphärisch dichte, melancholische Roman-Adaption
    2 years ago
    Kritik
    Während Reckes Roman-Nacherzählung ''1.000 Serpentinen Angst'' auf der großen Bühne des kleinsten Berliner Stadttheaters in bleierner Düsternis versinkt, gelang Erpulat nebenan im Container ein melancholischer Abend. Dass es Erpulat so gut gelingt, die Stimmung des Romans für die Bühne zu übersetzen, liegt vor allem auch an der atmosphärisch dichten Hintergrund-Musik von Michael Haves und den Choreographien von Modjgan Hashemian, die dem Abend im zweiten Teil trotz aller Traurigkeit eine schwebende Leichtigkeit geben. „Streulicht“ ist ein kleiner, nicht stark auftrumpfender Abend auf der Nebenbühne, der ein gutes Beispiel dafür ist, wie das schwierige Metier einer Roman-Adaption glücken kann. Der Abend ersetzt nicht die Lektüre, bebildert auch nicht nur die Vorlage, sondern findet einen klugen Weg, die Stimmung des Texts in ein eigenes Kunstwerk aus Spiel, Tanz und Musik zu übersetzen. Weiterlesen
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    Überflüssige Literatur-Vernichtung
    2 years ago
    Kritik
    ''Der vergammelte Industriepark und das diffuse Streulicht, durch den die heimkehrende Erzählerin taumelt, ist auf der Bühne nicht sichtbar und spürbar. Alles spielt sich im künstlichen Irgendwo, im sterilen Überall ab. Weiße Stellwände werden hin und her geschoben, um neue Fantasieräume zu schaffen, auf die Wände werden ständig neue Fotos und Zeichnungen projiziert, Bilder von Anschlägen auf Ausländer, Polizeiübergriffe, fremdenfeindlicher Hass und Terror. Stühle und Tische, an denen Schulunterricht als Übung in Disziplin und Unterwerfung vorgeführt wird, werden rein und rausgetragen, es gibt choreographierte Tanz- und Gesangseinlagen, Pop-Musik plätschert aus dem Off, ständig ist Bewegung und Hektik, aber eigentlich passiert rein gar nichts, außer dass drei geklonte Figuren sich durch einen sensiblen Text kämpfen, ihn verwursten und veralbern: nichts als rasender Stillstand, absoluter Leerlauf, sinnfreie Regie-Einfälle. Wir werden Zeuge, wie ein ganz großer Text zu einer ganz kleinen Inszenierung verkommt. Dem auf Unterhaltung abonnierten Premieren-Publikum konnte das den Spaß aber nicht nehmen, es lachte ausgiebig und applaudierte kräftig. Die Autorin, die beim Schlussapplaus vom Regisseur auf die Bühne gezerrt wurde, machte gute Miene zum schlechten Spiel und lächelte freundlich: Glücklich kann sie aber nicht gewesen sein darüber, wie ihr sprachmächtiger Roman theatralisch gehäckselt und geschreddert wurde. Ein klarer Fall von überflüssiger Literatur-Vernichtung.'' schreibt Frank Dietschreit auf rbbKultur
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    Nichts in die Wiege gelegt
    2 years ago
    Kritik
    ''Während Çiğdem Teke und Wojo van Brouwer auch des Öfteren die Eltern oder die besten Freunde der Ich-Erzählerin verkörpern, mimt Aysima Ergün durchgehend die Ich-Erzählerin. Einmal setzt sie sich direkt vor die Bühnenwand, und die Silhouette des väterlichen Schattens liegt machtvoll über ihr. Unheilvolle Ahnung einer bereits vorhersehbaren Opferrolle? Bewusst werden eine schlechte Behandlung und Gewalt- und Missbrauchserfahrungen der Hauptfigur angedeutet, wenn es um Scherben oder verschlossene Türen geht. Es wird beim Publikum Neugier geschürt, das Erkenntnisinteresse verlagert sich alsbald auf andere Ebenen. Nurkan Erpulats einfallsreiche und liebevoll auch durch Gesangseinlagen bereicherte Inszenierung beeindruckt insbesondere choreographisch. Modjgan Hashemian hat dem Darstellertrio für die Szenen im Schulunterricht oder daheim eine ganze Reihe an zweckfreien tänzerischen Bewegungsabläufen auf den Leib geschrieben. Es werden in endlosen, teils synchronen Wiederholungen Köpfe aufgestützt, das Schulheft bemalt oder Arme zum Aufzeigen in die Luft geworfen. Die Figuren erscheinen so eindrücklich wie hospitalisiert. Andere Gags muten hingegen eher flach an, wenn etwa die Schultüte auf der Abendschule als erweiterter Joint herhalten muss oder sich die Hauptfigur durch ein Ganzkörperhasenkostüm ein dickeres Fell zulegt. Leider überlagern die szenischen Effekte auch insbesondere zum Ende hin etwas den komplexen Erzählfluss, so dass einige erzählerische Ideen regelrecht in der Bilderflut unterzugehen drohen.'' schreibt Ansgar Skoda am 21. August 2021 auf KULTURA-EXTRA
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