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    Maxim Gorki Theater
    www.gorki.de
    Am Festungsgraben 2 - 10117 Berlin
    Telefon: 030 202210
    SPIELPLAN & KARTEN

    Granma (Rimini Protokoll)

    Bewertung und Kritik zu

    GRANMA
    Posaunen aus Havanna / Metales de Cuba
    Regie: Stefan Kaegi 
    Premiere: 21. März 2019
    Maxim Gorki Theater, Berlin 

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    © Esra RotthoffZum Inhalt: Kuba war immer wieder Projektionsraum für Utopist*innen und Feindbild für deren Kritiker*innen. Im 60. Jahr nach der Revolution hat Rimini Protokoll die Enkelgeneration nach ihren Bezügen zum Mythos und zur Realität der Revolution gefragt und drei von ihnen eingeladen, zu erzählen. Da ist zum Beispiel Daniel, 36, Mathematiker und Filmemacher. Sein Großvater, Faustino Pérez, war einer der vertrautesten Kameraden Fidel Castros und organisierte 1956 das Schiff »Granma«, das die Revolutionäre von Mexiko nach Kuba brachte. Nach deren Triumph wurde Pérez erster Minister für die Rückgewinnung unterschlagener Güter und begann mit der Enteignung der Eliten. Sein Enkel Daniel besitzt noch heute den Katalog einer Auktion auf der edle Haarspangen und Strandvillen versteigert wurden. Doch was kann er sich davon heute kaufen? Neben ihm macht sich auf der Bühne der 24-jährige Softwareprogrammierer Christian auf die Spuren seines Großvaters, der als Kampfpilot in den Bürgerkrieg nach Angola zog, und die Geschichtsstudentin Milagro versucht die Geschichte der Revolution, dank der sie studieren konnte, ins Heute weiterzuschreiben. In Granma. Posaunen aus Havanna begehen mit der 31 jährigen Musikerin Diana, deren Großvater im »Orquesta Maravillas de Florida« spielte, eine Zeitreise über mehrere Generationen und verflechten diese mit den gesellschaftspolitischen Fragen einer Gegenwart, in der sich Kuba rapide verändert. Gemeinsam mit dem Komponisten Ari Benjamin Meyers und vier Posaunen üben sie sich zudem in musikalisch-revolutionärer Praxis: gemeinsam etwas lernen, von dem man vorher nicht dachte, dass es möglich ist.

    Regie: Stefan Kaegi 
    Dramaturgie: Aljoscha Begrich, Yohayna Hernández
    Dramaturgische Mitarbeit: Ricardo Sarmiento
    Regieassistenz: Noemi Berkowitz
    Bühne: Aljoscha Begrich
    Bühnenassistenz: Julia Casabona
    Komposition: Ari Benjamin Meyers
    Video: Mikko Gaestel, Marta María Borrás
    Sounddesign: Tito Toblerone, Aaron Ghantus
    Kostüme: Julia Casabona
    Technische Leitung: Sven Nichterlein
    Produktion: Maitén Arns

    Eine dokumentarische Zeitreise von Rimini Protokoll

    3.5 von 5 Sterne
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    Sinnliche Inszenierung
    5 years ago
    Kritik
    ''Im Titel des Stücks wird auf die "Granma" verwiesen, das Schiff, auf dem Fidel Castro 1956 nach Kuba kam. Es ist ein Sinnbild für die Revolution. Die Posaunen hingegen sind ganz konkret auf der Bühne, weil Diana, die Musikerin unter den vier Darstellern, den anderen das Posaunespielen beigebracht hat. Sie bilden ein Quartett, das halb ironisch als "Mikrobrigade" vorgestellt wird. So hießen in den 70er Jahren die Kollektive, mit denen die Kubaner versuchten, ihr Wohnungsproblem zu lösen. Jeweils einem Bauarbeiter wurden ein paar Hilfskräfte zugeordnet, die unter seiner Anleitung ein Haus bauen mussten. In der Inszenierung liefern die Posaunen die emotionale Grundierung. Sie können fröhlich klingen oder schrill oder gefährlich. Ganz am Ende, wenn gefragt wird, was aus der Revolution in Zukunft werden könnte, krächzen sie gespenstisch – ein toller Theatereffekt. Regisseur Stefan Kaegi ist eine sinnliche Inszenierung gelungen, obwohl sehr viele Daten und Fakten aufgezählt werden. 60 Jahre lassen sich nur schwer zusammenfassen – doch in Verbindung mit den persönlichen Erfahrungsberichten, die durch Fotos und Videos reich bebildert werden, gelingt es. Die Filme werden auf eine Wand gleich hinter der Spielfläche projiziert, so dass sich die Akteure in die Bilder hineinstellen können. Sie können Teil des Geschehens werden, Teil der Revolution, auf die sie so stolz sind. Das Land ist arm, viele Lebensmittel müssen bis heute rationiert werden, aber Bildung und Gesundheitsversorgung sind kostenlos für alle – dieses Verdienst der Revolution stellt die Inszenierung klar heraus.'' schreibt Oliver Kranz auf kulturradio.de
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    0 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
    Thirtysomethings erzählen von den geplatzten Träumen ihrer Großeltern
    5 years ago
    Kritik
    " Die Revolution frisst ihre Kinder“, lautet ein geflügeltes Wort aus Georg Büchners „Dantons Tod“. Bei weitem nicht so blutig wie unter der Guillotine der Französischen Revolution ging es heute bei der Premiere von „Granma – Posaunen aus Havanna“ zu. Aber auch hier fällt die Bilanz der Revolution ernüchternd aus. Die hochfliegenden Träume von Commandante Ché Guevara, dessen ikonisches Poster auch an diesem Abend im Gorki Theater nicht fehlen darf, und seinen Mitstreitern platzten schnell. Davon erzählen die Dokumentartheater-Experten von „Rimini Protokoll“ mit gewohnt akribischer Recherche. Ihr Kniff ist, dass diesmal nicht die mittlerweile betagten, oft schon verstorbenen Zeitzeugen zu Wort kommen, sondern vier Thirtysomethings aus der Enkelgeneration. Der Abend endet mit dem ernüchterten Blick der vier Protagonist*innen auf die Großleinwand, auf der Bilder von der Rennstrecke flimmern, die schon zu Zeiten des Diktators Batista für die Formel 1 genutzt wurde. Autos brettern an einer unwirtlichen Trabantensiedlung vorbei. Der Traum von einem „neuen Menschen“ ist auf der planierten Straße krachend zerschellt, stattdessen winkte Hollywood erfolgreich mit dem Angebot, hier Szenen seines Popcorn-Kino-Blockbusters „Fast and Furious“ zu drehen. Die vier träumen zwar von einer besseren Zukunft und einem neuen Anlauf für eine gerechtere Welt. Ihre Ideen bleiben aber vage, die Hoffnung ist mehr Autosuggestion als faktenbasiert. Rimini Protokoll und die vier Protagonist*innen erzählen ihre „dokumentarische Zeitreise“ (so auch der Untertitel des Abends) über weite Strecken zu sehr im Stil des klassischen Geschichts-Frontal-Unterrichts. Die Idee, dass alle vier gemeinsam Posaune spielen, und der Running-Gag, dass Christian immer wieder eine Baseball-Attrappe ins Publikum drischt, zählen zu den seltenen Versuchen, den sehr materialreichen Abend szenisch aufzulockern. Über die meiste Zeit der mehr als zwei Stunden ist das Publikum ansonsten damit beschäftigt, die Untertitel-Übersetzungen der spanischen Informationsflut mitzulesen. Weiterlesen
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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
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