Zum Inhalt: Von der Keimzelle der Gesellschaft zum Auge des Sturms: Die westliche Familie kündet von tiefgreifenden Veränderungen der sozialen Welt, die sie umgibt. Als die Geschwister Maryam und Elias mit ihren (Ex-)Partner/innen wieder aufeinandertreffen, entwickelt sich ein komödiantisches Ringen um ein neues und passendes Modell von Familie. Bis das Eintreffen eines Cousins, der aus dem Irak geflüchtet ist, gänzlich neue Fragen aufwirft.
Mit: Knut Berger, Anja Herden, Sebastian Klein, Birgit Stöger, Jan Thümer, Osama Zatar.
Regie: Yael Ronen Bühne: Tal Shacham Kostüme: Amit Epstein Musik: Yaniv Friedel, Ofer Shabi Video: Jan Zischka Licht: Klaus Tauber Dramaturgie: Veronika Maurer.
Boulevard-Komödie über Flüchtlingskrise in Wohlfühlblase
4 Jahre her.
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Kritik
Mit den klassischen Mitteln des Boulevard- und Volkstheaters führt der Abend die Hilflosigkeit der Figuren vor, die sich in ihrer linksliberalen Wohlfühlblase eingerichtet haben und plötzlich mit der Realität konfrontiert wurden. Die Dialoge sind wie auch im Nachfolge-Stück „Gutmenschen“ an das TV-Soap-Format angelehnt und kreisen um scheiternde Beziehungen und unerfüllte Kinderwünsche. Mit viel Slapstick wird die Beziehungsunfähigkeit karikiert, in der sich die Figuren verheddern.
Die Flüchtlingskrise bleibt während dieser ersten Stunde meist im Hintergrund, zu sehr sind die Bobos mit sich und ihrer Nabelschau befasst. Die Möbel aus der Wohnung des toten Vaters spendete Maryam in einer Schlüsselszene schnell an ein Flüchtlingsheim und schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie bekommt das gute Gefühl, dass sie Hilfsbereitschaft zumindest simulieren konnte. Mindestens ebenso wichtig ist ihr aber, dass sie sich mit dem alten Gerümpel nicht mehr herumschlagen muss.
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