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    This is Venice

    Bewertung und Kritik zu

    THIS IS VENICE (Othello & Der Kaufmann von Venedig)
    nach William Shakespeare
    Regie: Sebastian Nübling 
    Premiere: 22. Februar 2020 
    Burgtheater Wien 

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    Zum Inhalt: Auf dem Rialto, dem zentralen Markplatz der von Krisen geschüttelten Supermacht Venedig, ist die Hölle los. Intrigen werden gesponnen, Seilschaften geknüpft, Ehen besiegelt und Deals gemacht. Im großen Karneval um Macht, Geld und Handelsvorteile hat sich ein rissiges patriarchales System durchgesetzt, das auf der Unterdrückung der Frauen und dem strukturellen Ausschluss von Minderheiten basiert. Es gilt das Gesetz der Väter — und was nicht weiß, venezianisch und christlich ist, wird als das Andere markiert und von der Norm ausgeschlossen. So stabilisiert sich die Geld­ und Kriegsmaschine Venedig und übersteht eine Krise nach der anderen. Mehr noch: Sie vergrößert trotz ihres maroden Kerns ihren Reichtum und ihre Macht. In dem drohenden Krieg gegen die Türken, die bereits mit mehr als hundert Schiffen vor Zypern liegen und das Kolonialreich bedrohen, will sich ganz Venedig bewähren.

    Die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen und die Bühnenbildnerin Muriel Gerstner haben die zwei großen Venedig­-Stücke von William Shakespeare in einer dramatischen Welt um den Rialto vereint. Da ist die berühmte Tragödie von Othello, dem schwarzen Feldherrn, der von dem diabolischen Einflüsterer Jago dazu verleitet wird, seine Ehefrau Desdemona aus Eifersucht zu erdrosseln. Die Tragödie trifft auf die Komödie Der Kaufmann von Venedig um den jüdischen Geldverleiher Shylock, der von der venezianischen Geldmaschine erst dringend benötigt und dann von ihr vernichtet wird.

    Regie: Sebastian Nübling
    Bühnenbild: Muriel Gerstner
    Kostüme: Pascale Martin
    Licht: Friedrich Rom
    Dramaturgie: Tobias Herzberg und Alexander Kerlin
    Musik: Lars Wittershagen
    Choreografie: Christine Gaigg

    4.0 von 5 Sterne
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    Venedig im Doppelpack
    4 years ago
    Kritik
    ''Wer das Blackfacing verdammt und der Ansicht ist, dass die Hautfarbe einer Darstellerin, eines Darstellers im Theater von Bedeutung ist, muss sich fragen lassen, was es aussagt, wenn Portia von einer Farbigen, Stacyian Jackson, gespielt wird. Das soll doch wohl nicht heißen, dass die Schwarze den Juden austrickst? Befremdlich, wenngleich im gegenwärtigen Klima wenig überraschend, ist eine weitere Analogie. Die Wiener Bearbeitung legt Jagos Frau Emilia (Sylvie Rohrer) die leicht variierten Worte Shylocks in den Mund: „Hat nicht eine Frau Hände?“ Da gibt es einen Aufschrei der Empörung, wenn jemand die Bagatellisierung der Klimakatastrophe und deren Folgen für die Nachwelt mit dem Holocaust vergleicht, aber man nimmt es widerspruchslos hin, dass die Situation der Frauen mit der der Juden gleichgesetzt wird. Trotz Holocaust. Was, wenn nicht dies, wäre frivol? Kurz vor dem Schluss erstickt Desdemona in der Umarmung Othellos, der ihr als Todesengel erscheint. Schon zuvor ist ein Skelett über die Bühne geschlichen: der Tod in Venedig. Und irgendwie würde man sich doch gern die Zeit für zwei Abende nehmen, für Othello und für den Kaufmann von Venedig, die, genau und etwas weniger überkandidelt besehen, nicht viel mehr gemeinsam haben als Der Glöckner von Notre-Dame mit der Menschlichen Komödie. Spätestens wenn Portia auf das – für alle außer Shylock – Happy End zusteuert, muss klar werden, dass das herzlich wenig mit der vorausgegangenen Schießerei zu tun hat. Der Rest ist Kopfgeburt. Nicht wirklich zu Ende gedacht. Aber schön anzusehen, immerhin.'' schreibt Thomas Rothschild am 23. Februar 2020 auf KULTURA-EXTRA
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