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    Orestie

    Bewertung und Kritik zu

    ORESTIE
    nach Aischylos
    Regie: Robert Icke 
    Premiere: 17. November 2018 
    Schauspiel Stuttgart
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    http://amzn.to/2kGv3SxZum Inhalt: Am Anfang war alles gut. Eine scheinbar intakte Familie: die Eltern Agamemnon und Klytämnestra, ihre Kinder Orest, Elektra und Iphigenie. Der Tisch, an dem sich die Familie zum Essen versammelt, symbolisiert Zusammenhalt und schon sehr bald Zerfall. Ein Fluch lastet auf dieser Familie, eine Ahnung, dass der Krieg, der draußen zu Ende gegangen ist, im Inneren weiter tobt. Das Morden wird weitergehen: Klytämnestra, die Agamemnon mit Ägisth betrogen hat, wird ihren Mann erschlagen. Angetrieben von seiner Schwester Elektra, wird Orest den Vater rächen und seine Mutter und ihren Geliebten töten. Erst mit dem Eingreifen der Göttin Pallas Athene findet die heillose Gewalt ein Ende.

    In der Tragödientrilogie von Aischylos sind die Figuren Getriebene und ihrem Schicksal ausgeliefert. Sie töten und morden. Denn sie handeln nach dem Gesetz der Blutrache, dem sie unterworfen sind, und auf Befehl der Götter, die sie beherrschen. Sie stellen weder das Gesetz noch sich selbst infrage. Es wird sein, wie es immer war. Erst im letzten Teil werden die Prinzipien einer Gesellschaft, die etwas auf sich hält, haltlos: Der Muttermörder Orest wird freigesprochen.

    Inszenierung: Robert Icke 
    Bühne und Kostüme: Hildegard Bechtler 
    Co-Regie: Anthony Almeida 
    Video: Tim Reid 
    Licht: Natasha Chivers und Tim Deiling 
    Ton: Tom Gibbons und Andrew Josephs 
    Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger 


    WIR EMPFEHLEN

    4.0 von 5 Sterne
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    5 years ago
    Kritik
    ''Im Grunde überzeugen alle Akteure mit ihren Figuren. Es gibt einige erschütternde und gefühlvolle Momente – etwa eine berührende Versöhnungsszene zwischen Orest und seiner Mutter, die er dann aber doch kurze Zeit später ermordet. Wiederholt lässt Icke in seiner Orestie die Toten wiederauferstehen, wenn Iphigenie auch später noch über die Bühne geistert. Aigisth wird als Wiedergänger Agamemnons mit dem gleichen Darsteller besetzt. Sehr anrührend ist eine Szene, in der Elektra (Anne Marie Lux) mit ihrem eigentlich bereits toten Vater spricht und ihn umarmt. Ein beglückender Moment, der jäh zu Ende ist, wenn ihr wieder klar wird, dass er ermordet wurde - als sei sie nun aus einem schönen Traum in die grausame Realität zurückgekehrt.  Die Uhr läuft unerbittlich während der gesamten, knapp vierstündigen Vorführung: auch in den beiden Pausen tickt die noch verbleibende Zeit wie ein Countdown. In der Sekunde des Todes einer jeweiligen Figur wird diese Moment detailliert als Ereignis über eine Übertitelleiste oberhalb der Bühne eingeblendet, und die Uhr wird kurz angehalten. So werden die Zuschauer zwar mit einem Augenzwinkern – nie ganz aus dem Fluss der Ereignisse entlassen. Am Ende wohnen sie als Teilnehmende einem Gerichtsprozess bei (anders als in der jüngsten Orestie am Theater Bonn, in der der dritte Akt gestrichen wurde) und werden schlussendlich um eine Beteiligung bei der Abstimmung über Orest gebeten.    Leider schwächelt die insgesamt recht temporeiche und unterhaltsame Vorführung zum letzten Akt hin. Der Gerichtsprozess wird hier zäh und wenig erhellend in die Länge gezogen. Insgesamt ist Orestie jedoch ein gelungener Theaterabend von enormer Intensität und Dichte. Komplexe, zeitlos gültige Bedeutungsebenen der Familie – für den Einzelnen als auch die Gesellschaft – werden dem Publikum pointiert und lebendig dargeboten.'' schreibt Ansgar Skoda am 21. November 2018 auf KULTURA-EXTRA
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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik

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