Das Recht des Stärkeren

    Bewertung und Kritik zu

    DAS RECHT DES STÄRKEREN
    von Dominik Busch
    Regie: Florian Fiedler
    Premiere:  7. März 2019 
    Theater Oberhausen 

    Zum Inhalt: Während im Ruhrgebiet die Geschichte der Steinkohle endet, wird in Kolumbien weiter abgebaut, werden Wälder gerodet und Dörfer umgesiedelt. Dass dabei Vertreibung und Mord zum Tagesgeschäft zu gehören scheinen, muss Nadja schon bald nach Beginn der Dreharbeiten für ihren Dokumentarfilm feststellen. Sie findet in Àlvaro einen Zeugen, der bereit ist, den Bann aus Gewalt und Verschwiegenheit zu brechen und vor der Kamera über die Zusammenarbeit zwischen den Paramilitärs und dem Rohstoffkonzern – dessen Chef ausgerechnet Nadjas Vater ist – auszusagen. Àlvaros Aussage ist so tiefgreifend, von solcher Sprengkraft, dass mit dem Film wirklich etwas verändert werden könnte. Doch nachdem Todesschwadrone das Leben Àlvaros und seiner Familie bedrohen, bittet er Nadja, seine Aussage aus dem Film herauszuschneiden. Nadja, inzwischen wieder in Europa, steht vor der Entscheidung, vielen Menschen helfen zu können und der Spirale aus Gewalt und Unterdrückung wirklich etwas entgegenzusetzen oder künstlerisch und politisch zu kapitulieren, um einen Menschen und seine Familie zu schützen.

    Mit: Elisabeth Hoppe, Klaus Zwick, Clemens Dönicke, Burak Hoffmann, Jan Viethen.

    Regie: Florian Fiedler
    Bühne: Maria-Alice Bahra
    Kostüme: Selina Peyer
    Musik: Martin Engelbach
    Video: Bert Zander

    TRAILER


    WIR EMPFEHLEN

    3.0 von 5 Sterne
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    Politisch engagiertes Autorentheater
    4 years ago
    Kritik
    Dokumentarfilm-Regisseurin Nadja  trägt in diesem Stück einen doppelten Konflikt aus: erstens mit ihrem Vater (Klaus Zwick), einem kalt lächelnden Unternehmer, der seinen Reichtum in Villa mit Pool genießt. Seine Tochter konfrontiert ihn damit, dass ihre Recherchen auch zu ihm führen und Blut an seinen Händen klebt. „Ich muss wissen, ob Du ein Mörder bist“, lautet einer ihrer zentralen Sätze. Er kontert gelassen mit einer Verteidigungsrede, die um Glaubenssätze des Darwinismus und Neoliberalismus kreist und das titelgebende „Recht des Stärkeren“ postuliert. Diese Passagen sind etwas plakativ geraten. In ihrem zweiten Konflikt setzt sich Nadja mit ihrem Kronzeugen Alvaro (Burak Hoffmann) auseinander. Sie verhandeln darüber, ob sein Statement, das ihn in Lebensgefahr bringt, im Film bleiben soll oder zu seinem Schutz wieder herausgeschnitten wird. Die Figuren verhandeln ihre Konflikte in einer raschen Folge kurzer, clipartiger Sequenzen, der Plot springt oft zu schroff zwischen den Erzählsträngen hin und her. Zwischen Videomaterial, das oft bewusst die Schwarz-Weiß-Ästhetik französischer Noir-Filme zitiert, treten die Spieler*innen auf der kleinen Studiobühne zwischen Plastikplanen auf. Das Publikum ist hautnah dabei, dieser Effekt geht im Nachtkritik-Stream natürlich verloren. Komplette Kritik mit Bildern
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