GOTHLAND in «Herzog Theodor von Gothland»

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    1. Aufzug, 2. Auftritt 

    Gothland allein.  

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    20845836 20845836 XlGOTHLAND: 
    Sein Lebewohl kommt mir zu spät! Ich war
    Ein Glücklicher, als ich noch seine Stimme nicht
    Gehört, er selber hat mich aus dem Wahn
    Geweckt! Was sprech ich da vom Wahn? Hoffnung auf
    Den Menschen und Vertrauen auf den Bruder
    Soll Wahn gewesen sein? Dann Himmel! fleh ich:
    Wahnwitzig laß mich bleiben immerdar!
    Wohl weiß ich es: Nichts steht auf Erden fest;
    Der Mensch lehnt sich auf seine Türme,
    Und seine Türme stürzen krachend ein –
    Doch wer am Busen seines Bruders liegt,
    Der fand die heilge Stätte auf, an der
    Er sicher ruhet im Gewühl des Lebens! –
    Ein Haus der Freundschaft wölbt sich meine Brust
    Und an mir selbst müßt ich verzweifeln,
    Wenn ich den Brudermord mir denken könnte!
    Ihn denken? Wehe! das vermag ich nur
    Zu wohl: 'nen Bruder rächend, kann
    Ich einen Bruder töten! – O, wer schafft
    Gewißheit mir in dieser Angst? Natur,
    Ich frage dich! Erschlug er ihn? – Gottlob,
    Er tat es nicht! Ich sehe, wie
    Die Wölfe ihre Häupter schütteln! – – – Und wärs doch
    Geschehen? O, dann brauset racheknirschend auf,
    Ihr Höllenpforten! werde schwarz vor Zorn
    Du sonnenhelle Ätherwölbung! Satan
    Bäum riesig dich empor vom Feuerpfuhl,
    Und wirf die Sternenkuppel aus den Angeln!
    Brecht los ihr Stürme, deckt die Gräber auf,
    Worin der Mord sein blutig Werk verscharrt hat!
    Das Weltgericht ist um Jahrtausende
    Gezeitigt und es kommt mit Blitzesschwingen,
    Denn »Brudermord« sein Stichwort ist erschollen!
    Die Erde ist von heilgem Blut gerötet
    Und ein geschminkter Tiger ist der Mensch!
    Weh! Weh! zu welchem Ziele wird dies führen?
    Ich bete! Hörer mich ihr obern Mächte!
    Hört mich, den Wurm, dem man sein einzig Gut
    Will rauben! Nehmt Gesundheit mir und Habe, – doch
    Den Glauben an die Menschheit, diesen Trost
    Des Menschen in den Nöten, ohne den
    Es keine Liebe, ewgen Haß nur gibt,
    Der mich vertrauen lehret auf mich selbst,
    Der mich beglückt, wenn ich mein Weib
    Umfasse, der den Menschen menschlich macht,
    Den Glauben an die Menschheit raubt mir nicht!
    – Gib meine Ruh mir wieder, Neger, und wenn
    Du mich in ehrne Banden schlagen müßtest;
    Nur meine Ruhe gib mir wieder! – – Ob es
    Geschah, ob nicht, kann ich in Northals Dom
    An Manfreds Sarg erfahren; also hin,
    Mit eignem Aug den Leichnam anzusehn! (Er ruft zum Fenster hinaus.)
    Auf, Erik, sattle mir mein schnellstes Roß!
    Die Zügel sind nicht nötig! (Vom Fenster wegtretend.) Tod und Qual
    Dem Neger, wenn er log!


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