PRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG in «Prinz Friedrich von Homburg» I.

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    3. Akt, 5. Auftritt 

    Prinz Friedrich von Homburg, die Kurfürstin und die Prinzessin Natalie

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    7963473 7963473 XlPRINZ FRIEDRICH VON HOMBURG:
    (Er läßt sich auf Knieen vor der Kurfürstin nieder.)
    O meine Mutter, also sprachst du nicht,
    Wenn dich der Tod umschauerte, wie mich!
    Du scheinst mit Himmelskräften, rettenden,
    Du mir, das Fräulein, deine Fraun, begabt,
    Mir alles rings umher, dem Troßknecht könnt ich,
    Dem schlechtesten, der deiner Pferde pflegt,
    Gehängt am Halse flehen: rette mich!
    Nur ich allein, auf Gottes weiter Erde,
    Bin hülflos, ein Verlaßner, und kann nichts!
    [...]
    Ach! Auf dem Wege, der mich zu dir führte,
    Sah ich das Grab, beim Schein der Fackeln, öffnen,
    Das morgen mein Gebein empfangen soll.
    Sieh, diese Augen, Tante, die dich anschaun,
    Will man mit Nacht umschatten, diesen Busen
    Mit mörderischen Kugeln mir durchbohren.
    Bestellt sind auf dem Markte schon die Fenster,
    Die auf das öde Schauspiel niedergehn,
    Und der die Zukunft, auf des Lebens Gipfel,
    Heut, wie ein Feenreich, noch überschaut,
    Liegt in zwei engen Brettern duftend morgen,
    Und ein Gestein sagt dir von ihm: er war!
    [...]
    O Gottes Welt, o Mutter, ist so schön!
    Laß mich nicht, fleh ich, eh die Stunde schlägt,
    Zu jenen schwarzen Schatten niedersteigen!
    Mag er doch sonst, wenn ich gefehlt, mich strafen,
    Warum die Kugel eben muß es sein?
    Mag er mich meiner Ämter doch entsetzen,
    Mit Kassation, wenns das Gesetz so will,
    Mich aus dem Heer entfernen: Gott des Himmels!
    Seit ich mein Grab sah, will ich nichts, als leben,
    Und frage nichts mehr, ob es rühmlich sei!
    [...]
    Nicht, Tante, ehr als bis du mir gelobt,
    Mit einem Fußfall, der mein Dasein rette,
    Flehnd seinem höchsten Angesicht zu nahn!
    Dir übergab zu Homburg, als sie starb,
    Die Hedwig mich, und sprach, die Jugendfreundin:
    Sei ihm die Mutter, wenn ich nicht mehr bin.
    Du beugtest tief gerührt, am Bette knieend,
    Auf ihre Hand dich und erwidertest:
    Er soll mir sein, als hätt ich ihn erzeugt.
    Nun, jetzt erinnr' ich dich an solch ein Wort!
    Geh hin, als hättst du mich erzeugt, und sprich:
    Um Gnade fleh ich, Gnade! Laß ihn frei!
    Ach, und komm mir zurück und sprich: du bists!
    [...]
    Ich gebe jeden Anspruch auf an Glück.
    Nataliens, das vergiß nicht, ihm zu melden,
    Begehr ich gar nicht mehr, in meinem Busen
    Ist alle Zärtlichkeit für sie verlöscht.
    Frei ist sie, wie das Reh auf Heiden, wieder;
    Mit Hand und Mund, als wär ich nie gewesen,
    Verschenken kann sie sich, und wenns Karl Gustav,
    Der Schweden König, ist, so lob ich sie.
    Ich will auf meine Güter gehn am Rhein,
    Da will ich bauen, will ich niederreißen,
    Daß mir der Schweiß herabtrieft, säen, ernten,
    Als wärs für Weib und Kind, allein genießen,
    Und, wenn ich erntete, von neuem säen,
    Und in den Kreis herum das Leben jagen,
    Bis es am Abend niedersinkt und stirbt.


     

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