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1. Akt
Eteokles allein.
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Palast in Theben.
ETEOKLES:
Ihr Kadmosbürger, sagen, was die Zeit gebeut,
Muß, wer am Ruder wacht des Staates, Wohl und Weh
Bedenkend, niemals schlafberückt sein wachend Aug;
Denn wenn es wohl uns ginge, wär's der Götter Werk;
Doch träfe je uns Mißgeschick – mag's nie geschehn! –,
Eteokles einzig würde dann von allem Volk
Gefeiert sein mit Hymnen weithin hallender
Wehklag und Trauer, deren Zeus, der Schützende,
Nach seinem Namen recht ein Schutz uns möge sein.
Ihr aber müßt nun alle, auch wem noch die Kraft
Des Mannes mangelt, auch die schon Ergreiseten,
Ein jeder reichlich stärkend seines Leibes Kraft
Und seines Leibes pflegend, wie's sich ziemt, zu Schutz
Der Stadt, den Tempeln, unsres Landes Göttern sein,
Daß ihre Ehren nimmermehr vergehn, zu Schutz
Den Kindern und der liebsten Amme Mutterland.
Denn als ihr klein noch spieltet auf dem weichen Gras,
Da hat sie treu, all auf sich nehmend alle Last
Der Wartung, euch erzogen so zu rüstigen
Getreuen Bürgern, diesen Dienst ihr einst zu weihn. –
Gewogen war uns bis an diesen Tag ein Gott.
Denn sind wir schon belagert eine lange Zeit,
Doch war der Kampf meist glücklich durch der Götter Rat.
Doch sagt der Seher jetzt, der weisen Vögel Hirt,
Der, ernst in Ohr und Sinnen, fern der Flamm, in fromm
Trugloser Weisheit lauscht auf alles Vogels Flug,
Er, Meister dieser zeichendeutigen Künste, sagt:
Ein größter Angriff drüben im Achaierheer
Sei nachts ersonnen und bedrohe diese Stadt.
Drum auf die Mauern, an die Tore rings verteilt
Euch, Bürger, alle vollgerüstet eilt hinaus,
Besetzt die Brustwehr, stellet auf die Platten euch
Der Wallbasteien, an den Torausgängen harrt
Getrosten Mutes; seid mir nicht vor jenem Schwarm
Fremdlinge bang; nein, glücklich wenden wird's der Gott.
Kundschafter auch und Späher hab ich ausgesandt,
Von denen nicht fruchtloser Weg zu hoffen ist;
Wenn sie mir berichtet, soll mich täuschen keine List.