JOHANNA in «Die Jungfrau von Orleans» III.

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    4. Aufzug, 1. Auftritt 

    Ein festlich ausgeschmückter Saal, die Säulen sind mit Festons umwunden, hinter der Szene Flöten und Hoboen. Johanna allein. 

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    6211748 6211748 XlJOHANNA: 
    Die Waffen ruhn, des Krieges Stürme schweigen,
    Auf blutge Schlachten folgt Gesang und Tanz,
    Durch alle Straßen tönt der muntre Reigen,
    Altar und Kirche prangt in Festes Glanz,
    Und Pforten bauen sich aus grünen Zweigen,
    Und um die Säule windet sich der Kranz,
    Das weite Reims faßt nicht die Zahl der Gäste,
    Die wallend strömen zu dem Völkerfeste.
    Und einer Freude Hochgefühl entbrennet,
    Und ein Gedanke schlägt in jeder Brust,
    Was sich noch jüngst in blutgem Haß getrennet,
    Das teilt entzückt die allgemeine Lust,
    Wer nur zum Stamm der Franken sich bekennet,
    Der ist des Namens stolzer sich bewußt,
    Erneuert ist der Glanz der alten Krone,
    Und Frankreich huldigt seinem Königssohne.
    Doch mich, die all dies Herrliche vollendet,
    Mich rührt es nicht, das allgemeine Glück,
    Mir ist das Herz verwandelt und gewendet,
    Es flieht von dieser Festlichkeit zurück,
    Ins britsche Lager ist es hingewendet,
    Hinüber zu dem Feinde schweift der Blick,
    Und aus der Freude Kreis muß ich mich stehlen,
    Die schwere Schuld des Busens zu verhehlen.
    Wer? Ich? Ich eines Mannes Bild
    In meinem reinen Busen tragen?
    Dies Herz, von Himmels Glanz erfüllt,
    Darf einer irdschen Liebe schlagen?
    Ich meines Landes Retterin,
    Des höchsten Gottes Kriegerin,
    Für meines Landes Feind entbrennen!
    Darf ichs der keuschen Sonne nennen,
    Und mich vernichtet nicht die Scham!
    (Die Musik hinter der Szene geht in eine weich schmelzende Melodie über)
    Wehe! Weh mir! Welche Töne!
    Wie verführen sie mein Ohr!
    Jeder ruft mir seine Stimme,
    Zaubert mir sein Bild hervor!
    Daß der Sturm der Schlacht mich faßte.
    Speere sausend mich umtönten
    In des heißen Streites Wut!
    Wieder fänd ich meinen Mut!
    Diese Stimmen, diese Töne,
    Wie umstricken sie mein Herz,
    Jede Kraft in meinem Busen
    Lösen sie in weichem Sehnen,
    Schmelzen sie in Wehmuts-Tränen!

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