PENTHESILEA in «Penthesilea» I.

5. Auftritt 

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PENTHESILEA:
Denk' ich bloß mich, sind's meine Wünsche bloß,
Die mich zurück aufs Feld der Schlachten rufen?
Ist es das Volk, ist's das Verderben nicht,
Das in des Siegs wahnsinniger Berauschung,
Hörbaren Flügelschlags, von fern ihm naht?
Was ist geschehn, daß wir zur Vesper schon,
Wie nach vollbrachter Arbeit ruhen wollen?
Gemäht liegt uns, zu Garben eingebunden,
Der Erndte üpp'ger Schatz, in Scheuern hoch,
Die in den Himmel ragen, aufgethürmt:
Jedoch die Wolke heillos überschwebt ihn,
Und den Vernichtungsstrahl droht sie herab.
Die Jünglingsschaar, die überwundene,
Ihr werdet sie, bekränzt mit Blumen nicht,
Bei der Posaunen und der Cymbeln Klang,
Zu euren duft'gen Heimathsthälern führen.
Aus jedem tückschen Hinterhalt hervor,
Der sich ihm beut, seh' ich den Peleïden
Auf euren frohen Jubelzug sich stürzen.
Euch und dem Trosse der Gefangenen,
Bis zu den Mauern Themiscyras folgen;
Ja in der Artemis geweihtem Tempel
Die Ketten noch, die rosenblüthenen,
Von ihren Gliedern reißen und die unsern
Mit erzgegoßner Fessel Last bewuchten.
Soll ich von seiner Fers', ich Rasende,
Die nun fünf schweißerfüllte Sonnen schon
An seinem Sturze rüttelte, entweichen:
Da er vom Windzug eines Streiches muß,
Getroffen, unter meines Rosses Huf,
Wie eine reife Südfrucht, niederfallen?
Nein, eh' ich, was so herrlich mir begonnen,
So groß, nicht endige, eh' ich nicht völlig
Den Kranz, der mir die Stirn umrauscht', erfasse,
Eh' ich Mars Töchter nicht, wie ich versprach,
Jetzt auf des Glückes Gipfel jauchzend führe,
Eh' möge seine Pyramide schmetternd
Zusammenbrechen über mich und sie:
Verflucht das Herz, das sich nicht mäß'gen kann.

 

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