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3. Aufzug, 3. Szene
Desdemona und Othello.
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DESDEMONA: Nun, also doch Morgen Nachts, oder Dienstag Morgens oder Nachts, oder Mittwoch Morgens, ich bitte dich, bestimme die Zeit; aber laß es nicht länger als drey Tage seyn; bey meiner Treue, er ist bußfertig; und doch ist sein Verbrechen, nach der gemeinen Art davon zu urtheilen und bey Seite gesezt, daß in Kriegszeiten von einem Officier das beste Exempel gefordert wird, eine kleine Uebereilung, die kaum einen Privat-Verweis verdient Wenn soll er kommen? Sag mir's, Othello! Mich nimmt in der Seele Wunder, was ihr mich bitten könntet, das ich euch abschlagen würde, oder wobey ich so verdrieslich dastühnde! Wie? Michael Cassio! Der eurer Liebe zu mir so gute Dienste leistete; der so oft, wenn ich nicht sehr vortheilhaft von euch sprach, eure Parthey nahm und ich soll soviel Mühe haben, ihn wieder bey euch in Gunst zu sezen? Glaubt mir auf mein Wort, ich wollte wohl mehr. [...] Wie, das ist keine Gefälligkeit, die ich für mich bitte; es ist als ob ich euch bitte eure Kleider zu tragen oder von einer gesunden Speise zu essen, oder euch warm zu halten; kurz, als ob ich bey euch darum anhielte, daß ihr euch selbst etwas zu gut thun möchtet. Nein, wenn ich eine Bitte habe, wodurch ich eure Liebe in der That auf die Probe zu stellen gedenke, so soll es etwas schweres und grosses seyn, etwas das Herz erfordert, um bewilliget zu werden.