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Der Zauberberg

Bewertung und Kritik zu

DER ZAUBERBERG 
nach Motiven von Thomas Mann
Regie: Charlotte Sprenger 
Premiere: 28. August 2021 
Theater der Keller, Köln

Zum Inhalt: „Fahr wohl - du lebest nun oder bleibest! Deine Aussichten sind schlecht; und wir möchten nicht hoch wetten, daß du davonkommst. Ehrlich gestanden, lassen wir ziemlich unbekümmert die Frage offen“ - so endet Hans Castorps Reise in Thomas Manns Meisterwerk „Der Zauberberg“. Es bleibt ungewiss, ob er stirbt oder die Schrecken des ersten Weltkriegs überlebt. Ob er die verwegene Madame Chauchat wiedersehen oder noch einmal an seine Jugendliebe Hippe denken wird. Und ob er jemals zurückkehrt in das faszinierende Sanatorium, in dem er sieben Jahre lebte - und in dessen ewiger Gegenwart Hans alles intensiver erschien: Liebe, Tod, Freiheit und das Leben.

Mit: Josa Butschkau,Frank Casali, Katharina Gieron, Hanna Holthaus, Denis Merzbach, Brit Purwin, Kara Schröder

Regie und Ausstattung: Charlotte Sprenger
Fassung und Dramaturgie: Julia Fischer
Regieassistenz: Feline Przyborowski
Kostümassistenz: Johanna Fechner
Gesangsarrangement: Philipp Plessmann

4.0 von 5 Sterne
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Fortschreiten ohne Fortschritt
3 Jahre her.
Kritik
''Da gibt es die vitale Clawdia Chauchat (Kara Schröder), die selbstbewusst als barbusiges Aktmodell posiert und Hans munter nachstellt. Dann ist da Pribislav Hibbe (Denis Merzbach), der Hans gemeinschaftliche Aktivitäten mitunter zärtlich näherbringt und mit ihm das Sanatorium verlassen möchte. Doch ans frivole grenzenden Flirts werden nicht mit Gewissheiten belohnt. Figuren nähern sich nur vordergründig einander an. Sätze geraten ins Stocken, reißen ab, sind plötzlich sinnentleert. Sie schwinden dahin, ganz wie die routinehaften Liegekuren oder Seeleninnenschauen im Sanatorium. Die Aura ist stets verhangen. Die Figuren drehen sich fortwährend im Kreis oder gehen auf und ab. Dabei lauschen sie dem Klavierspiel zu Robert Schumann, singen mit verteilten Stimmen Take on me von A-HA oder rappen wetternd ein Lied über Gesellen. Ein Kellner (Frank Casali) verlässt nach eiliger Bestellung den Gast betont langsam durch den Raum schleichend, um später im gleichen Schneckentempo nichts mitzubringen. Die Gedanken zweier Todesengel (Katharina Gieron, Hannah Holthaus) kreisen um die Endlichkeit allen Seins und die Gewissheit des Todes. Wenn wir das Heute denken, ist es morgen bereits Geschichte. Doch kehren alle Imaginationen und Gedanken wieder? Und führen Denkmäler Traditionen fort? Ein assoziationsreicher, tiefgründiger und trotzdem witziger Theaterabend.'' schreibt Ansgar Skoda am 10. Oktober 2021 auf KULTURA-EXTRA
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