Bewertung und Kritik zu
WENN WIR EINANDER AUSREICHEND GEQUÄLT HABEN
von Martin Crimp
Regie: Thomas Jonigk
Premiere: 28. Oktober 2022
Schauspiel Köln - Depot 1
Zum Inhalt: Eine Frau und ein Mann. Hat er sie entführt? Hält er sie gegen ihren Willen fest? Oder ist es ein Spiel? Und wenn ja: Wer von beiden wird es gewinnen? Auch das Dazukommen weiterer Personen – einer Haushälterin und zweier Mädchen – schafft keine klaren Verhältnisse. Im Gegenteil: Hier gibt es offenbar keine Gewissheiten. Und Spielregeln sind nur dazu da, sie im nächsten Moment lustvoll wieder zu unterlaufen. Der britische Dramatiker Martin Crimp hat zwölf Variationen einer Begegnung geschrieben, bei der sich die Grenze von Macht und Ohnmacht beständig verschiebt. Mit abgründigem Witz und scharfer Beobachtungsgabe lässt er die Widersprüche im Geschlechterverhältnis offenbar werden und zeigt dabei, wie jahrhundertealte Machtstrukturen sich einprägen und fortleben – und sei es auch nur als Parodie.
Regisseur Thomas Jonigk, von dem zuletzt BRUDER EICHMANN zu sehen war, bringt das Stück als Deutschsprachige Erstaufführung auf die Bühne des Depot 2.
Regie: Thomas Jonigk
Bühne: Lisa Dässle
Kostüme: Esther Geremus
Choreografie: Teresa Rotemberg
Musik / Sound: Mathis Nitschke
Licht: Michael Gööck
Dramaturgie: Sibylle Dudek