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Les Troyens (Die Trojaner)

Bewertung und Kritik zu

LES TROYENS (DIE TROJANER) 
von Hector Berlioz
Regie: Johannes Erath 
Premiere: 24. September 2022 
Oper Köln 

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Zum Inhalt: Nach zehn Jahren Krieg strömen die Trojaner erleichtert aus den Mauern ihrer Stadt. Die Griechen sind abgezogen, der Krieg scheint vorüber. Doch es gibt unheilvolle Zeichen. Kassandra, eine Tochter von König Priamos, sieht den baldigen Untergang der Stadt voraus. Trotz aller Warnungen Kassandras ziehen die Trojaner ein hölzernes Pferd in die Stadt, das die Griechen zurück gelassen haben und das für ein Opfer an die Göttin Athene gehalten wird. Im Bauch des Pferdes warten jedoch schon schwerbewaffnete Griechen, um die Vernichtung Trojas zu besiegeln. Nur Aeneas erhält vom Geist Hektors den Auftrag, kampflos zu fliehen und in Italien ein neues Troja zu erbauen. Als heimatlose Flüchtlinge gelangen Aeneas und seine Mannschaft nach Karthago. Dort hat die Königin Dido ein neues Staatswesen errichtet. Aeneas bleibt, Dido und er werden ein Liebespaar. Doch der Frieden ist brüchig, sie vernachlässigt den Staat, er seinen Auftrag – bis ein göttlicher Befehl Aeneas’ Abreise nach Italien befiehlt. Die verlassene und sterbende Dido verflucht Aeneas und sein zukünftiges Reich in Rom.

Hector Berlioz knüpft in der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder an die Tragédie lyrique Christoph Willibald Glucks an und wendet sich einem der großen Stoffe der griechischen Antike zu: dem Fall Trojas. Aber nicht die „Ilias“ des Homer inspiriert ihn, sondern die „Aeneis“ des Vergil, in welcher der Gründungsmythos Roms im Sinne von Kaiser Augustus geschaffen wurde. Aeneas, Sohn der Göttin Venus, muss nicht nur als Einziger das brennende Troja überleben, er wirft auch die Liebe zur unglücklichen Königin Dido über Bord und reißt Karthago in den Abgrund, um nach Italien zu gelangen. In einer mythologischen Oper ohne Götter erheben sich die Menschen selbst zu Göttern, mit doppelt tragischem Ausgang. 

Musikalische Leitung: François-Xavier Roth
Inszenierung: Johannes Erath
Bühne und Kostüme: Heike Scheele
Co-Bühnenbildner: Norman Heinrich
Video: Bibi Abel
Licht: Andreas Grüter
Dramaturgie: Stephan Steinmetz
Chorleitung: Rustam Samedov

4.0 von 5 Sterne
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Immer schön im Kreis bleiben
2 Jahre her.
Kritik
''Unter den Berlioz-geübten Händen von Pultstar François-Xavier Roth macht diese aufwändige Produktion (Inszenierung von Johannes Erath, Bühnenbild von Heike Scheele und Kostümdesign von Norman Heinrich) den allerschönsten also eigentlichen Sinn. Roth befähigt das Gürzenich-Orchester - wahrscheinlich eines der besten Opernorchester oberhalb der Alpen, wenn nicht sogar weit darüber hinaus! - zu einem transparenten also durch und durch dann "durchschaubaren" Klang, wie ich ihn so in puncto Berlioz vielleicht das letztemal unter John Eliot Gardiner, der vor drei Jahren mit "seinem" Orchestre Révolutionnaire et Romantique Benvenuto Cellini in Berlin aufführte, live erlebte. Auch legt Roth gesteigerten Wert auf die musikalische Mitnahme sämtlicher Balletteinlagen und Zwischenmusiken, die an andern Häusern oftmals, um Troyens nicht unnötig in die Länge zu zerren, dem dirigentischen Rotstift zum Opfer fallen; ich glaube, dass ich sie dann überhaupt bisher noch nie gehört hatte, von daher also auch: merci. Sensationell auch, wie Roth sowohl Orchester wie auch Fernorchester und den Chor und Extrachor der Oper Köln, der seinerseits dann ebenfalls oft aus der Ferne hörbar ist, zusammenhält, wie das in Anbetracht des wahrlich ziemlich ausgiebigen Saalmaßes im Staatenhaus synchronisch funktioniert - die müssen das ja noch und noch geprobt haben; Respekt!'' schreibt Andre Sokolowski am 29. September 2022 auf KULTURA-EXTRA
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