Zum Inhalt: Der reiche Kaufmann Geronimo will seine jüngere Tochter Carolina unbedingt mit einem Adeligen verheiraten, um selbst in die feine Gesellschaft aufzusteigen. Diese hat jedoch Paolino geheiratet – um dem Zorn ihres Vaters zu entgehen – heimlich. Das Ehepaar hofft, dass Elisetta die ehrgeizigen Vorstellungen des Vaters erfüllen wird. Deshalb hat Paolino den verarmten Grafen Robinson als Heiratskandidaten ins Haus des Kaufmanns eingeführt. Doch der schöne Plan geht schief: Robinson verliebt sich in Carolina, die Witwe Fidalma in Paolino. Die verschmähte Elisetta überzeugt ihren Vater Geronimo, ihre Schwester Carolina in ein Kloster zu schicken. Daraufhin unternehmen Carolina und Paolino einen Fluchtversuch, werden jedoch von Elisetta entdeckt und vor allen Hausbewohnern gestellt. Die heimlich vollzogene Ehe fliegt auf, die Pläne des Vaters werden kurzerhand umstruktuiert ...
''Das zu Anfang noch sehr eindrückliche Bühnenbild verliert im Verlauf der etwa vierstündigen Vorführung etwas an seinen Reiz, da wenig an Dekor hinzukommt. Das Gürzenich-Orchester Köln vermag den mitunter schillernden Farbenreichtum der Partitur blendend zum Schwingen zu bringen. Auch die Sing- und Darstellerleistungen sind solide. Insbesondere das Damentrio schmückt die leider recht wenig schmeichelhafte Frauenrollen gut. Auch bei den Herren lassen der Bassist Donato di Stefano als Geronimo und Bariton Renato Girolami als Graf Robinson mit Verve, Spielfreude und gesanglich nuancenreichem Ausdruck aufhorchen.
Die Handlung plätschert trotzdem ohne nennenswerte Spannungsbögen dahin. Das leichte und eingängige Verwirr- und Lustspiel – mal sentimental und mal süffig - ist vor allem eines: mäßig amüsant. Domenico Cimarosa wurde vielleicht nicht zu Unrecht bereits zu Lebzeiten als Meister der gediegenen „Mittelmäßigkeit“ gerühmt. Der Hofkomponist Katharinas der Großen in Russland und anschließend Kaiser Leopolds II. am Wiener Hof findet bis heute in Fachkreisen nur verhältnismäßig geringe Beachtung, vielleicht auch das nicht ganz unverdient.
Die Übernahme von den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2016 ist nach dem grandiosen Kraftakt von Die Soldaten ein betont entspannter, aber leider recht langatmiger, harmloser und seichter Ausklang für die aktuelle Spielzeit.'' schreibt Ansgar Skoda am 27. Juni 2018 auf KULTURA-EXTRA