Bewertung und Kritik zu
DIE WILDENTE
frei nach Henrik Ibsen
Regie: Thorleifur Örn Arnarsson
Premiere: 9. November 2021
Thalia Theater Hamburg
TICKETS ONLINE KAUFEN
Zum Inhalt: Die Sehnsucht nach Wahrheiten wird in unserer Gegenwart immer größer. Je weniger es verlässliche Fakten zu geben scheint, umso drängender werden sie eingefordert. Nicht selten verkommen sie damit zum Handelsgut politischer und gesellschaftlicher Interessen. Polemik, Verdrehungen, Populismus und Lügen bestimmen den Kampf um das Wahre und Richtige. Politische Wahrheiten, wissenschaftliche Wahrheiten, persönliche Wahrheiten – sie alle konkurrieren miteinander und führen zu Verwerfungen und Verunsicherung in der Bevölkerung. Wem sollen wir noch glauben?
Die menschliche Notwendigkeit, sich vor den Zumutungen des Lebens hinter Lügen und einfachen Wahrheiten zu verschanzen, ist eines der Lebensthemen des norwegischen Autors Henrik Ibsen. In „Ein Volksfeind“ macht ein Wissenschaftler die Entdeckung, dass das Wasser des heimischen Kurbades verseucht ist. Mit großer Beharrlichkeit und ohne Rücksicht auf die Konsequenzen drängt er darauf, dass der Betrieb, von dem die Stadt lebt, umgehend geschlossen wird. In „Die Wildente“ fristet eine Familie ihr kleines Leben und erzieht mit einer sorgsam voreinander verborgenen Lüge ein Kind. Geht es nicht allen gut damit?
Was passiert, wenn das Aufdecken von Geheimnissen in Ruin und Zerstörung führt? Und wer hat das Recht, seine Sicht der Dinge im Namen einer selbsternannten Moral durchzusetzen?
Mit Marina Galic (Helena Werle) Jens Harzer (Gregers Werle, ihr Bruder) Tilo Werner (Der alte Ekdal) Merlin Sandmeyer (Hjalmar Ekdal, sein Sohn) Cathérine Seifert (Gina Ekdal, Hjalmars Frau) Rosa Thormeyer (Hedwig Ekdal, ihre Tochter)
Regie: Thorleifur Örn Arnarsson
Bühne: Wolfgang Menardi
Kostüme: Andy Besuch
Dramaturgie: Susanne Meister
Musik: Gabriel Cazes
Licht: Jan Haas