Zum Inhalt: Wolfram Lotz' neuester Text „Die Politiker“ ist ein Theatergedicht. Wolfram Lotz versammelt unterschiedlichste Themenkomplexe. Laut gelesen und gesprochen, erklingt eine Wortmusik aus einzelnen Sätzen. Ein Gemisch aus Mantra und Wechselrede, ein scheinbar assoziativer Gedankenstrom, der aber doch zum Punkt kommt, zum Doppelpunkt: Es geht um uns! Sind wir die Politiker? Die Politiker sind überall. Sie sitzen im Flugzeug. Sie fahren mit Fahrzeugen. Sie sind immer schon da und reden. Die Politiker sprechen in Mikrophone und Kameras. Die Politiker sind vor Ort und im Fernsehen. Gleichzeitig. Das können Politiker. Die Politiker sind in weiter Ferne doch so nah.
Mit Sandra Flubacher, Pascal Houdus, Oliver Mallison, Björn Meyer, Toini Ruhnke, Merlin Sandmeyer
Regie: Charlotte Sprenger Bühne: Aleksandra Pavlović Kostüme: Anna Degenhard Dramaturgie: Matthias Günther
Rein bebildernde chorische Lautmalerei mit Gesangseinlagen
3 Jahre her.
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Kritik
''Vom Band laufen Angela Merkels vielbeachtete Entschuldigung zur sogenannten Osterruhe und eine rhythmisch verfremdete Rede von AfD-Politikerin Alice Weidel mit allerlei rechts-populistischen Schlagworten. Auch ein parodierender Kohl-Slapstick mit Klappstuhl zur medialen Wirkung eines langgedienten Alt-Kanzlers darf nicht fehlen. Soviel zur Sicht auf die realen Politiker.
Im Bühnenbild, das ein Häuschen auf Schaukelkufen zeigt, vor dem das Ensemble in eher unspezifisch vielfältiger Kostümierung (Anna Degenhard) auf einer Art Terrasse agiert, nimmt Bühnenbildner Aleksandra Pavlović Bezug auf den Text, der dieses Bild als kleinbürgerliches Idyll mit Gartenzaun und Gartenschlauch beschreibt. Auch Lotz‘ Katze hat mal ihren Auftritt. Ansonsten bietet der Abend nicht sehr viel zur Interpretation des Textes und zieht sich in immer neuen Bildern und musikalischen Schleifen, Kanons, rhythmischen Lautmalereien, Rezitationen vom Band und Lachorgien über 90 Minuten lang bis zu einem Nonsens-Blabla hin, dem dann auch noch eine Art Showzugabe folgt. Bei aller musikalischen Finesse ist das leider auf Dauer etwas enervierend. Was das soll und wozu uns Lotz‘ Gedankenflow dienen könnte, bleibt da eher verschwommen.'' schreibt Stefan Bock am 10. Mai 2021 auf KULTURA-EXTRA
Lautmalerisches Langgedicht mit Evergreens und Weidel-O-Tönen
3 Jahre her.
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Kritik
Im Halbdunkel sitzen Sandra Flubacher, Pascal Houdus, Oliver Mallison, Björn Meyer, Toini Ruhnke, Merlin Sandmeyer und Philipp Plessmann wie um ein Lagerfeuer auf der Bühne und raunen beschwörend die ersten Zeilen des Textes von Wolfram Lotz.
Die folgenden knapp 90 Minuten werden durch einige Evergreens vom Italo-Pop-Klassiker „Volare“ über den Seventies-Hit „Moviestar“ von bis „All I have to do is dream“ von Roy Orbison aus den 1950ern sowie O-Tönen mit der schneienden Stimme von AfD-Fraktionschefin Alice Weidel bei einer ihrer Tiraden gegen Angela Merkel und ihre Politik der letzten 16 Jahre aufgelockert. Begleitet von zahlreichen Kostümwechseln und kleinen szenischen Späßen bekommt das Publikum vor allem Lotz pur geboten.
Das Langgedicht allein trägt aber noch keinen Theaterabend.
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