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Bewertung und Kritik zu

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DIE LAGE 
von Thomas Melle
Regie: Max Radestock
Premiere: 17. März 2023 
neues theater Halle 

Zum Inhalt: Für Wohnraum muss man sich heutzutage qualifizieren, Bewerbungen schreiben, Familienverhältnisse und beruflichen Status offenlegen und als Währung in den Immobilienmarkt deutscher Großstädte einzahlen. Und während man sich in exklusiver Lage »ein Haus gegen das Draußen« mit freistehender Kochinsel mieten will, beginnt vor der Haustür der brutale Kampf gegen den sozialen Abstieg. Wohnen ist zu der sozialen Frage unserer Zeit geworden. Was passiert, wenn wir als Gesellschaft zulassen, dass Wohnraum zur kapitalistischen Ware wird? Wenn der Wohnraum zum Kampfplatz wird, zeigt sich, wie dünn die Decke der Zivilisation ist.

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IM STEIN 
von Sara Glojnarić und Clemens Meyer
Regie: Michael v. zur Mühlen 
Online-Premiere: 30. Juni 2021 
Oper Halle 

Zum Inhalt: Eden-City – mehr Hölle als Paradies. Ein untergetauchtes Mädchen, selbstbewusst ihre Lage analysierende Prostituierte, Freier, ein alternder Karl Marx lesender Zuhälter, kleine und große Kriminelle – sie alle stolpern durch das Labyrinth ihrer Umwelt und Sehnsüchte, immer auf der Suche nach dem guten Leben, einem Stück Gewinn vom großen Geld und Erlösung ihrer Seelen. In soghafter, schwindelerregender Sprache führt Clemens Meyer in seinem monumentalen Roman Im Stein in schmutzige Hinterzimmer, nächtliche Straßen, Abgründe und Seelen der Menschen einer fiktiven Großstadt. Der Roman brachte dem aus Halle stammenden und in Leipzig lebenden Autor den endgültigen Durchbruch als einen der international bedeutenden Schriftsteller unserer Zeit. Poetisch fremd und realistisch zugleich ist Im Stein eine Geschichte (ost)deutscher Verhältnisse des Hier und Jetzt – und führt gleichzeitig, mythologische Erzählungen des kollektiven Bewusstseins verschränkend, virtuos zu grundlegenden Fragen der globalisierten Gegenwart. Von der realen Aufdeckung eines kinderpornografischen Rings in Leipzig Anfang der 90er Jahre ausgehend, findet der Roman eine intensive Sprache für das Intimste und im bürgerlichen Verständnis vermeintlich Unveräußerliche: Liebe, Erotik und (käufliche) Sexualität. Gezeichnet wird ein epochales Porträt einer urbanen Gesellschaft nach dem Scheitern der großen Utopien.

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JULIUS CÄSAR IN ÄGYPTEN
von Georg Friedrich Händel
Regie: Peter Konwitschny 
Premiere: 31. Mai 2019 
Oper Halle 

Zum Inhalt: Cäsar kam, sah und siegte. Oder doch nicht? Die Oper beginnt mit einer Nacht-und-Nebel-Aktion: Cäsar landet an der Nilmündung, weil er sich mit seinem abtrünnigen Feldherrn, dem großen Pompejus wieder versöhnen will. Doch er kommt zu spät. Ägyptens ehrgeiziger König Ptolemäus hat dem römischen General voreilig den Kopf abschlagen lassen in der irrigen Hoffnung, damit in der kaiserlichen Gunst zu steigen. Er möchte alleiniger Stadthalter der Provinz werden und den Thron nicht länger mit seiner Schwester Cleopatra teilen. Als Julius Cäsar aus seiner Verachtung keinen Hehl macht, versucht Ptolemäus den Imperator zu ermorden. Die ganze „Operation Ägypten“ hätte Cäsar wahrscheinlich beim besten Willen nicht als Sieg verzeichnen können, wäre ihm nicht doch etwas gelungen, nämlich die Liebe der Königin zu erringen. Bei Händel hat Cleopatra nicht nur ein hübsches Näschen, sondern auch zwei der schönsten traurigen Koloratur-Arien der Welt: „Piangerò la sorte mia“ (Ich werde mein Schicksal beweinen) und „Se pietà di me non senti“ (Wenn du kein Mitleid mit mir hast). Die Musik erzählt eindrücklich von den Opfern, welche Kriegshandlungen und Machtpolitik fordern, gleichzeitig aber nimmt die Oper ihre eigenen Heroen auch satirisch auf’s Korn. Niemand konnte die Verflechtungen von Politik und Liebe, von Heldentum und Banalität besser in Töne umsetzen als Georg Friedrich Händel. Um den Humor und die Dramatik für ein großes Publikum aufzuschließen, hat sich das Inszenierungsteam entschlossen, die tragikomische Oper in deutscher Sprache aufzuführen.

Der Musikalische Leiter Michael Hofstetter hat sich als Händel- und Gluck-Spezialist einen Namen gemacht und wurde schon mehrfach vom Fachmagazin Opernwelt als „Dirigent des Jahres“ nominiert. Sein Schaffen ist auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert. Die Händel-Interpretationen des Teams Konwitschny/Brade in Bad Lauchstädt und Halle waren in den 1980er Jahren bahnbrechend. Floridante, Rinaldo und Tamerlanerreichten schnell Kultstatus und internationales Lob. Dirigent, Regisseur und Bühnenbildner sind also nicht nur in Halle bestens bekannt. Als international renommierte Meister ihres Faches haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, die charakterlich vielschichtigen Figuren auszuleuchten und dem Publikum diese schrägen Typen in all ihrer archaischen Sinnlichkeit und modernen Frechheit, in ihrem wahnwitzigen Egoismus und ihrer schier grenzenlosen Leidensfähigkeit nahezubringen.

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