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Bewertung und Kritik zu

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DER FLIEGENDE HOLLÄNDER
von Richard Wagner
Regie: Achim Freyer 
Premiere: 25. Oktober 2024 
Theater Altenburg, Gera

Zum Inhalt: Der Geisterkapitän Holländer und seine Schiffsbesatzung sind dazu verdammt, ohne Rast die Weltmeere zu durchsegeln. Erlösung kann Holländer nur durch den ewigen Treueschwur einer Frau finden. Alle sieben Jahre darf er dazu an Land gehen. Diese Frist ist nun abermals abgelaufen, das Geisterschiff legt in einer Bucht an. Der Seefahrer Daland, von den Schätzen Holländers angetan, bietet ihm die Hand seiner Tochter Senta an. Schon lange singt Senta die Ballade vom fliegenden Holländer und ist versunken in sein Bild. Erik, der Senta liebt, sieht in  schrecklichen Albträumen vor sich, wie sie dem unheilvollen Holländer verfällt …

Richard Wagner griff die Sage vom verfluchten Seemann auf und schuf mit Der fliegende Holländer (UA 1843) eine romantische Geisteroper über unerfüllte Sehnsüchte, Naturgewalten und Erlösung. Zwischen schaurig und sanft, fanatisch und fatalistisch – der vielseitige Regisseur, Bühnenbildner und Maler Achim Freyer hat auf vielen der bedeutendsten Bühnen der Welt gearbeitet. Für das Theater Altenburg Gera beschäftigt er sich erstmals mit Der fliegende Holländer, den er in seiner sehr besonderen Bildersprache auf die Bühne bringt.

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DU SOLLST NICHT LIEBEN
von Georg Kreisler
Regie: Lea Willeke 
Premiere: 4. Juni 2023 
Theater Altenburg, Gera

Zum Inhalt: Mit dem schrulligen Kennenlernen von Sonja und Lothar beginnt das Aufeinanderprallen zweier Welten aus skurrilen Schwächen und Wünschen. Die beiden finden sich bald mitten in den gelebten Klischees und poetisch absurden Alltagsproblemen eines gemeinsamen Ehelebens wieder. Schon früh ist klar: „Die große Liebe wird uns wohl erspart bleiben.“

Der Pianist und Sprachvirtuose Georg Kreisler (1922-2011) wurde vor allem als Interpret seiner zahlreichen Kabarettlieder bekannt. Kreisler verfasste daneben auch gut drei Dutzend Bühnenstücke, darunter Du sollst nicht lieben, eine Anti-Romanze in 17 Bildern. 1999 in Köln uraufgeführt, besprechen und besingen die zwei handelnden Personen der musikalischen Komödie Absurdes wie Lebensnahes und betreiben meisterhaft die Kunst des Aneinander-Vorbeiredens. Ironisch bis zynisch fallen auch die von Georg Kreisler selbst verfassten Liedtexte aus. Eine bunte Zusammenstellung aus Klassik, Lied und Oper untermalt musikalisch, wie Sonja und Lothar sich und einander das Leben schwer machen – stets begleitet von viel Pessimismus und einem Klavier. So wird zusammengebracht, was nur unter großen Vorbehalten zusammengehört.

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IN DER STRAFKOLONIE
von Philip Glass
Regie: Angelika Zacek 
Premiere: 8. März 2020 
Theater Altenburg, Gera

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Zum Inhalt: Ein Verurteilter soll getötet werden. Ausführendes Organ ist ein Offizier, der die traditionelle Hinrichtungspraxis nicht infrage stellt. Der neue Kommandeur der Strafkolonie hat angeordnet, dass ein Besucher der Exekution als Zeuge beiwohnt. Der Offizier beschreibt dem Besucher die Funktionsweise des Hinrichtungsapparats minutiös – Idee, Konstruktion und schließlich die Methode. Diese Methode ist die grausamste und inhumanste, die man sich vorstellen kann. Gleichermaßen leidenschaftlich wie sachlich erläutert der Offizier sämtliche Details. Er ist überzeugt davon, dass die Maschine den Verurteilten verwandelt; wenn er die Verwerflichkeit seines Vergehens einsieht, bereut er dieses. Während er seine Hinrichtung erwartet, kennt der Delinquent jedoch weder sein Urteil noch die Art der Bestrafung. Der Besucher ist zunehmend entsetzt über das, was er sieht, jedoch nicht imstande, einzugreifen.

1914 geschrieben, fasziniert Franz Kafkas (1883-1924) Erzählung bis heute durch ihre enorme Deutungsvielfalt – historisch, biografisch, literarisch, juristisch, philosophisch, religiös ... Philip Glass‘ (*1937) kongeniale Vertonung für zwei Sänger und ein Instrumentalensemble von fünf Streichern schafft mit den für ihn charakteristischen Repetitionen eine ganz eigene musikalische Atmosphäre: Die minimalistischen Klänge bohren sich ins Fleisch wie die Nadeln des Hinrichtungsapparats.

PDF-Datei: 29,95 € 23,95 €


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