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SPIELPLAN & KARTEN

Der Sandmann

Bewertung und Kritik zu

DER SANDMANN
nach E.T.A. Hoffmann
Regie: Lilja Rupprecht 
Premiere: 23. Mai 2025  
Schauspiel Frankfurt 

Zum Inhalt: Sehnsucht, Liebe, Angst und Wahn geben sich in »Der Sandmann« die Hand. Der junge Student Nathanael schreibt an seinen Freund: »Etwas Entsetzliches ist in mein Leben getreten!« Die Begegnung mit dem Wetterglashändler Coppola lässt bei ihm düstere Erinnerungen an seine Kindheit wach werden. Als kleiner Junge war er der Überzeugung, dass der »fürchterliche Sandmann« seinen Vater umgebracht habe. Hinter dieser Schreckgestalt, die angeblich den Kindern, die nicht schlafen wollten, Sand in die Augen streute, »dass sie blutig zum Kopf herausspringen«, steckte seiner Meinung nach der Advokat Coppelius.

Mit der Gestalt Coppolas schleichen sich die traumatischen Erlebnisse aus Nathanaels Kindheit in seine Gegenwart hinein. Wahn und Fiktion überlagern sich und Nathanael verliert zunehmend den Halt. Umso mehr, als darüber hinaus noch eine »falsche« Liebe in sein Leben tritt…

Regie: Lilja Rupprecht
Bühne: Christina Schmitt
Kostüme: Annelies Vanlaere
Live-Video (KI): Moritz Grewenig
Musik: Philipp Rohmer
Choreografie: Raimonda Gudavičiūtė
Dramaturgie: Katrin Spira
Licht: Frank Kraus

1 Kritik

5 von 5 Sterne
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Furchtbar romantisch
4 Tage her.
Kritik

''Es gibt ein mögliches unheimliches Geschehen zwischen dem schweigsamen Vater (Sebastian Kuschmann) und dem finsteren Advokaten Coppelius (Matthias Redlhammer). Nathanael wird von seiner Mutter (Heidi Ecks) mit den Worten, der Sandmann komme, zu Bett geschickt, sobald Coppelius eintreffen könnte. Die Bedeutung der Zusammenkünfte vermag Nathanael nicht zu ergründen. Sie nehmen jedoch immer mehr Raum in seiner Gedankenwelt ein, bis hin zur Besessenheit. Er wird mit seinem Unwohlgefühl alleingelassen, und seine Geduld wird strapaziert. Die Amme (Matthias Redlhammer) erzählt ihm sogar Schauermärchen, bei denen der Sandmann unartigen Kindern mit Sand die Augen ausreißt und seine Kinder damit füttert.

Ein kindlicher Blick auf die Welt wird hier mit der Gefahr konfrontiert, dass etwas Schreckliches dem eigenen wissbegierigen Sehorgan geschehen kann. Die Neugier Nathanaels wandelt sich so allmählich zu einer Angst. Diese Angst bricht dann, als der Vater plötzlich stirbt, in ein folgenschweres Entsetzen aus. Er wagt es kaum seinen Augen zu trauen: Der erwachsene Nathanael glaubt Coppelius, den er für den Mörder seines Vaters hält, in der Person des Wetterglashändlers Coppola (Matthias Redlhammer) wiederzuentdecken. Er verliebt sich in dessen musizierenden Automaten Olimpia (Manja Kuhl) und vernachlässigt dabei die eigene Geliebte Clara (Tanja Merlin Graf). Bald deutet sich eine Schizophrenie in Nathanael an, vielleicht aufgrund der erlittenen Traumatisierung in der Kindheit. Es kommt zu einem Unglück.

Großformatige Augen bevölkern bald die Bühne. Während der Aufführung prüft Nathanael mehrfach seinen Blick. Dabei verweist die Inszenierung auch auf unsere moderne, durch KI gesteuerte digitale Welt, wenn sich Nathanael eine VR-Brille aufsetzt.

Rupprecht stellt in ihrer liebevoll und detailreich gestalteten Inszenierung große Fragen: Wie prägt unsere Wahrnehmung unsere Wirklichkeit? Könnte das Leben vielleicht ein großes Experiment sein? Auf das Heute bezogen gibt es ja bereits bekannte Phantasien, die unser Leben wie in einer Computersimulation wiedergeben.'' schreibt Ansgar Skoda am 22. Dezember 2025 auf KULTURA-EXTRA

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