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    Staatsschauspiel Dresden
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    Telefon: 03 51.49 13-50
    SPIELPLAN & KARTEN

    Geächtet

    Bewertung und Kritik zu

    GEÄCHTET
    von Ayad Akhtar
    Regie: Nicolai Sykosch 
    Premiere: 6. Oktober 2018
    Staatsschauspiel Dresden 

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    Der Untertanhttps://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=aufderbuehne-21&l=li3&o=3&a=3596296307Zum Inhalt: AMIR  Der Islam kommt aus der Wüste. Von Menschen, die streng gedacht und streng gelebt haben. Für die das Leben etwas Hartes, Erbarmungsloses war. Etwas, das man erleiden muss … Juden haben anders auf diese Situation reagiert. Sie haben immer und immer und immer wieder drüber diskutiert … Ich meine, schau in den Talmud. Sie betrachten die Dinge aus hundert verschiedenen Blickwinkeln, wollen alles relativieren, leichter machen, lebbarer … Was sie auch tun – Muslime machen es anders. Muslime denken nicht darüber nach. Sie unterwerfen sich. Genau das bedeutet übrigens Islam. Unterwerfung.
    Dem aufstrebenden New Yorker Anwalt Amir Kapoor könnte es nicht besser gehen: Demnächst soll er zum Partner der jüdischen Kanzlei werden, in der er arbeitet, er ist verheiratet mit der erfolgreichen und gut­aussehenden Künstlerin Emily, und von seinen pakistanischen Wurzeln hat er sich so vollkommen distanziert, dass er ein Vorbild an Integration darstellt. Doch als Emilys Galerist Isaac und Amirs Kollegin Jory zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen werden, zeigt die glänzende Fassade mit zunehmendem Alkoholkonsum schnell ihre Risse. Unterdrückte Vorurteile und rassistische Klischees werden auf den Tisch gepackt, Anschuldigungen erhoben und Affären aufgedeckt. Religiöse Konflikte und karrieristische Bestrebungen wechseln sich rasant mit persönlichen Verletzungen und Eifersucht ab, bis die unterschwelligen Bilder, die man sich vom anderen gemacht hat, plötzlich Wirklichkeit werden. 

    Ayad Akhtars Erfolgskomödie GEÄCHTET wurde 2013 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, 2016 von der Fachzeitschrift Theater heute zum besten ausländischen Stück gewählt und erhielt 2017 den Nestroy-Preis. Wie unter einem Brennglas lässt Akhtar in einer Gruppe wohl­situierter und bestens angekommener Bürger die schwelenden Konflikte um religiöse Ignoranz, falsch verstandene Assimilation, ethnische Vorurteile und alltäglichen Rassismus Feuer fangen, bis die Katastrophe unausweichlich ist.

    Regie: Nicolai Sykosch 
    Bühne / Kostüme: Stephan Prattes 
    Kostüme: Irène Favre de Lucascaz 
    Licht: Jürgen Borsdorf 
    Dramaturgie: Jörg Bochow und Katrin Schmitz 

    4.0 von 5 Sterne
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    Eindrucksvollen Inszenierung von Nicolai Sykosch
    5 years ago
    Kritik
    ''Das ist bester, gehobener US-Boulevard, der aber trotz Patriot Act und einigen Kunstinsider-Jokes durchaus auch in Deutschland anschlussfähig ist. Besonders das Dresdner Bildungsbürgertum ist hier gehalten, sich in Zeiten von Pegida selbst zu befragen und entsprechend zu positionieren. Regisseur Nicolai Sykosch lässt das Stück auf karger Bühne (Stephan Prattes) spielen. Sie zeigt lediglich das New Yorker Upper-Eastside-Apartment der Kapoors mit kahlen Sichtbetonwänden, Tisch und einer Schaumstoffsitzgruppe. Die beiden Paare sind mit den langjährigen Ensemblemitgliedern Ahmad Mesgarha und Christine Hoppe als Amir und Emely sowie Gast Sabrina Ceesay und Raiko Küster als Jory und Isaac bestens besetzt. Amirs Neffe Abe wird von Yassin Trabelsi gespielt. Darstellerisch gibt es da kaum etwas auszusetzen. Stück-Dramaturgie und Timing stimmen, die Spitzen und Pointen sitzen wie die persönlichen Tiefschläge, die sich die Kombattanten gegenseitig zufügen. Besonders Ahmad Mesgarha kann den Wandel Amirs vom selbstbewussten Erfolgsanwalt zum sich zornig um Kopf und Kragen redenden Choleriker nachvollziehbar gestalten. In die Ecke gedrängt, manövriert er sich selbst immer weiter ins Abseits. Christiane Hoppe hat da ein paar große einfühlsame Szenen. Die anderen Rollen sind etwas zu sehr auf Typ Karrierefrau und selbstgerechter Kunstmanager getrimmt.  Was hier natürlich unterschwellig immer mitschwingt, ist die Vergeblichkeit, die bürgerliche Fassade und Maske der Toleranz zu wahren, hinter der es mächtig brodelt und sich alte Ressentiments Bahn brechen. Am Beispiel Amirs vollzieht sich auch die Stigmatisierung des Außenseiters durch die westliche Mehrheitsgesellschaft in Form von Misstrauen, racial profiling und Betonung vermeintlicher Mentalitätsunterschiede. Einerseits führt das beim Neffen Abe zu einer sonst sicher vermeidbaren Forcierung einer religiösen Radikalisierung und im Fall von Amir zur vollkommenen Auflösung seiner Existenz und Ausstoß aus der Gesellschaft, was das Stück durch die Sichtbarmachung von Ambivalenzen in der Gesellschaft verdeutlicht. Ein fragiler Schwebezustand, der immer wieder zu kippen droht. Sehr viel deutlicher muss die Inszenierung da nicht mehr werden.'' schreibt Stefan Bock am 8. Oktober 2018 auf KULTURA-EXTRA
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