Bewertung und Kritik zu
Zum Inhalt: Mann und Frau und ihre Kämpfe, wer kennt sie nicht. Viele Geschichten beginnen mit dieser kleinsten Einheit der Gesellschaft. Aber bevor wir dem skurrilen Miteinander seiner »Dame« und seines »Herrn« beiwohnen, hat der Maler Kandinsky uns schon in sein Spiel der Farben entführt, das dem Abend den Rahmen gibt. Kaum haben wir einen Blick in das »Zimmer«, den Rückzugsort der beiden Protagonisten geworfen, werden wir hinausgetrieben in eine Welt des Wandels und des Aufbruchs in eine neue, unbekannte Zeit. Wir treffen auf Profiteure der Veränderungen und auf jene, die mit den Folgen der Umwälzungen ringen oder unter ihnen leiden. In stetem Wechsel zwischen diesem Drinnen und Draußen bewegt sich das Stück.
Kandinsky setzt alle Elemente ein, aus denen für ihn eine Bühnenkomposition bestehen muss: »Musikalischer Ton und seine Bewegung; körperlich-seelischer Klang und seine Bewegung, durch Menschen und Gegenstände ausgedrückt; farbiger Ton und seine Bewegung.« Dabei haben für ihn Musik, Tanz/Bewegung, Sprache, Farbe und Licht den gleichen Stellenwert. Den Zuschauer mit allen Sinnen anzusprechen und ihn zum Teil des Geschehens zu machen ist sein Anspruch, den er mit Walter Gropius teilt. Dessen Totaltheater – wenn auch eine kleinere Version des ursprünglich für 2.000 Zuschauer geplanten Raumtheaters – bietet alle Möglichkeiten für ein wahres Spektakel. Anlässlich der Bauhaus-Festspiele 2019 führt das Anhaltische Theater Dessau erstmals die Ideen dieser zwei Bauhaus-Meister zusammen.
Mit: Kerstin Schweers, Jörg Thieme, Fergus Adderley, Riccardo Esposito, Julio Miranda, Shinnosuke Nagata, Nicola Brockmann, Leonor-Maria Campillo, Nicole Luketic, Moe Sasaki und Anna-Maria Tasarz
Inszenierung und Choreografie: Arila Siegert
Komposition und Sounddesign: Alin N. Askin
Bühne: Moritz Nitsche
Kostüme und Requisiten: Marie-Luise Strandt
Lichtdesign und Filme: Guido Petzold
Live Malerei: Helge Leiberg
Choreinstudierung und musikalische Leitung: Sebastian Kennerknecht
Dramaturgie: Carola Cohen-Friedlaender
TRAILER
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Welche eine wundervolle Aufführung - welch Fest der Farben - die Begeistrung beim Spiel. Gern hätte (da ist es schon wieder) ich meine alte Tuba mitgebracht, meine Posaune, meine Gitarre - aber: Was nicht ist ...
Der berührende Auftritt des Chores zu Beginn, das rauschende Fest, der Tanz um das goldene Kalb, der Tanz der beiden Kinder (ich kann leider nicht Tango tanzen) - die Metamorphose der Kuh zum Stier, zum wündernden Kampfstier, Orange, die Sonne, dann mehr und mehr übergriffig mutierend zum infernalen Hollenfeuer, verzehrt auch der Ausflugsdampfer, das Dorf, die Stadt -- der gescheckte Schimmel - nicht geritten, der tolle Chor auf den Emporen ...
Ich war nicht nur Gast, sondern spielte mit.
"da kam doch 'was von Links"
Gelungenes politisches Theater.
Klasse!
Und Danke.
Solch ein Theater habe ich noch nie erleben dürfen!
"What a wonderfull day"