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    Staatsoper Berlin

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    Unter den Linden 7, 10117 Berlin
    Telefon: 030 203540
    SPIELPLAN & KARTEN

    Jewels (Staatsballett Berlin)

    Bewertung und Kritik zu

    JEWELS 
    von George Balanchine
    Premiere: 22. Dezember 2021 
    Staatsballett in der Staatsoper Unter der Linden Berlin 

    Zum Inhalt: Die Schaufenster-Auslagen eines legendären Juweliers in der New Yorker Fifth Avenue waren es, die George Balanchine 1967 zu seinem Ballett JEWELS inspirierten. Die opulent dekorierten Arrangements der Juwelen, Smaragde, Rubine und Diamanten, gaben den drei Teilen seiner Choreographie ihre Namen, EMERALDS, RUBIES und DIAMONDS. Jeder der drei Edelsteine weckte Assoziationen, die er in eine brillante Tanzkomposition umsetzte, die weltweit Eingang ins Repertoire gefunden hat. Gewohnt lakonisch lesen sich dagegen Balanchines eigene Notizen zur Entstehung und Bedeutung des Werks, und die Proportionen seiner Darstellung geben klar zu erkennen, welche Prioritäten er setzte: der Geschmack der Musik ist alles beherrschender Ausgangspunkt.

    EMERALDS beruht auf Musik von Gabriel Fauré, dessen Kompositionen Balanchine an einen ätherischen, französischen Tanzstil denken ließen. Vital und athletisch interpretiert er RUBIES zu einer Komposition von Igor Strawinsky, voller Anspielungen und musikalischem Witz. In DIAMONDS dagegen entfaltet er die imperiale Brillanz der russischen Ballett-Tradition, der er selbst entstammte und die er zeitlebens mit den Kompositionen von Peter I. Tschaikowsky verband. Dessen dritte Sinfonie inspirierte ihn zu seiner persönlichen Interpretation von »Grandeur und Klarheit«.

    Choreographie: George Balanchine
    Musik: Gabriel Fauré, Igor Strawinsky und Peter I. Tschaikowsky
    Bühne: Pepe Leal
    Kostüme: Lorenzo Caprile
    Licht: Perry Silvey
    Einstudierung: Ben Huys, Sandra Jennings, Patricia Neary
    Es spielt: Staatskapelle Berlin
    Am Klavier (Capriccio for piano and orchestra): Alina Pronina

    5 von 5 Sterne
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    Jewels – die brillante Edelstein-Balletttrilogie in der Staatsoper Unter den Linden
    2 years ago
    Kritik

    Seit der New Yorker-Premiere im Jahr 1967 wurde Jewels auf allen internationalen Bühnen und in 193 Produktionen getanzt. Angeblich hat sich der Ausnahmechoreograf George Balanchine, der „Begründer des Neoklassizismus im Ballett“, zu dieser außergewöhnlichen Ballettaufführung inspirieren lassen, als er 1967 vor einem Juwelier auf der 5th Avenue in New York gestanden hat. Die Staatsoper Unter den Linden bringt dieses Meisterwerk, von dessen Genialität ich mich am Freitag, den 22. April 2022, selbst überzeugen durfte, auch in dieser Spielzeit auf die Bühne.

    Die Balletttrilogie besteht, wie der Name schon sagt, aus drei abgeschlossenen Teilen zu der Musik von drei unterschiedlichen Komponisten. In jedem Teil geht es um einen Edelstein, den verschiedene Balletttänzer auf der Bühne tänzerisch darstellen. Drei verschiedene Choreografen waren für die Einstudierung des jeweiligen Edelstein-Tanzes verantwortlich. Nach jedem Abschluss gibt es eine kurze Pause, in der die Zuschauer sich begeistert über das gerade Gesehene austauschen können.

    Der erste Teil befasst sich mit dem Edelstein Smaragd, deswegen tragen auch die Tänzer grüne Kostüme, die funkeln. Für Balanchine verkörpert dieser Teil nicht nur den Smaragd, sondern auch Frankreich - das Land der Eleganz. Zwei Solopaare, drei Solisten und ein Corps de ballet vertanzen Smaragde auf der Bühne. Obwohl jeder im Publikum weiß, dass die Einstudierung dieser Choreografie eine harte Arbeit gewesen sein muss, tanzten die Balletttänzer Aya Okumura, Weronika Frodyma, Alexander Bird, der mir schon in der Ballettaufführung „Onegin“ gefallen hatte, Sacha Males und die anderen Balletttänzer zur Musik von Gabriel Fauré wie Elfen leichtfüßig und ließen ihre Choreografie leicht erscheinen. Ein begeisterter Applaus am Ende des ersten Teils zeigte, dass Ben Huys bei der Einstudierung dieser zauberhaften Choreografie alles richtig gemacht hat.

    Der zweite Teil hat als Thema den Rubin. Das Solopaar, die Solisten und der Corps de ballet von Damen und Herren tragen eine rot funkelnde Kleidung, an der Wand sieht man rote Laserstrahlen. Steht der Smaragd-Teil noch für das klassische Ballett, stellt die Rubin-Choreografie eine moderne und schnellere Interpretation des Balletts dar. Der Zuschauer sieht auf der Bühne für das Ballett neuartige Figuren, z.B. das Drehen des Körpers nach vorn. Man glaubt auch Elemente des Tangos in dieser Choreografie zu erkennen. Der zweite Teil wird von vielen als eine Hommage an Amerika und seine Jazz-Ära interpretiert, obwohl Belanchine das nie bestätigt hat.

    Diese frische Choreografie zu Igor Strawinskys Musik haben die begnadeten Balletttänzer Ksenia Ovsyanick und Dinu Tamzlacaru, die ich beide schon in „Der Nussknacker“ fabelhaft fand, ausgezeichnet umgesetzt. Zurecht wurden sie und die anderen Balletttänzer am Ende des zweiten Teils von dem Publikum großartig verabschiedet und für ihre spritzige Interpretation des Balletts belohnt.

    In dem dritten Teil dieser Ballettaufführung geht es schließlich um den Diamanten, den die Tänzer zu Peter Tchaikowskys Musik (Sinfonie Nr. 3 D-Dur) am 22. April 2022 federleicht interpretierten. Der dritte Teil zeigte für mich die anspruchsvollste Choreografie, zu der die am Ende dramatisch werdende Musik hervorragend passte. Im Mittelpunkt des dritten Teils steht ein Solopaar – am Freitag Abend die brillante Polina Semionova und Alexandre Cagnat- , das die Zuschauer zu Begeisterungsbekundungen brachte. Polina Semionova und Alexandre Cagnat tanzten die schwierigste Choreografie in der Ballettaufführung „Jewels“ majestätisch und anmutig und raubten uns mit ihren Soli regelrecht den Atem.

    Begleitet wurden sie von einer Gruppe von Solisten und einem Corps de ballet. Die Tänzer tanzten wie Feen in ihren weißen Kostümen. Das Publikum hat die Akteure des dritten Teils frenetisch gefeiert und wollte sie gar nicht mehr von der Bühne gehen lassen. Eine märchenhaft schöne Interpretation, die nicht nur mich an dem Abend verzauberte und mir viele Gänsehautmomente bescherte.

    Auch die vom spanischen Designer Lorenzo Caprile für das Staatsballett Berlin entworfenen Kostüme sind eine Augenweide und symbolisieren in wundervoller Weise die drei Edelsteine.

    Die glitzernden Steine funkeln und lassen die Tänzer in den Farben des jeweiligen Aktes erstrahlen. Im ersten Akt im Grün der Smaragde, im zweiten Akt im aufregendem Rot der Rubine und zuletzt im dritten Akt Weiß-Blau wie die Diamanten.

    Mein Fazit lautet: Da Jewels keine Geschichte im herkömmlichen Sinne erzählt, muss man keiner Handlung angestrengt folgen, sondern kann sich ganz auf die künstlerische Umsetzung einlassen. Mal wieder stehen im Mittelpunkt von George Balanchines Choreografie der pure Tanz und die Musik. Die Wahl der Musik ist perfekt ausgesucht und von dem großartigen Orchester unter der Leitung von Paul Connelly hervorragend interpretiert. Der erste Teil hat mich entzückt, der zweite Teil überrascht und der dritte Teil auf ganzer Linie fasziniert. Für jeden Ballettliebhaber ein Muss, das nächste Mal am 28. April 2022 auf der Bühne der Staatsoper Unter den Linden zu erleben.

    Praktischer Hinweis: Die Ballettaufführung dauert insgesamt 2 Stunden und 20 min, inklusive zwei Pausen.

    Text © E. Günther (Blogseite "Mein Event-Tipp")

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